Es kommt anders, als man denkt...

Mats war schon nachmittags nach München aufgebrochen, um seinen Freund zu überraschen. Er wusste ja, dass Manu dann nicht mehr Zuhause war und er sich ohne Probleme reinschleichen konnte. Schließlich wollte er ihn überraschen und das ging natürlich nur, wenn Manu nichts davon mitbekam.
Jetzt saß Mats bequem in eine Decke eingekuschelt auf der Couch und sah sich das CL-Spiel an.
Während der ersten Halbzeit war er immer tiefer unter die Decke gerutscht. Mats versuchte jedes Mal Manus Gesichtsausdruck zu erhaschen, wenn er im Fernsehen gezeigt wurde. Besonders beim dritten Tor von Real konnte man sehen, wie wütend er war.
Scheiße, dachte der Verteidiger.
In der zweiten Halbzeit sollte sich am Ergebnis auch nichts mehr ändern und so wartete Mats schließlich gebannt darauf, dass sein Freund nach Hause kam. Eigentlich hatte er noch eine Überrraschung geplant gehabt. Aber dazu war Manu mit Sicherheit eh nicht in Stimmung.

Manu könnte kotzen. Wirklich kotzen. Er hatte keine Lust mehr. Sein Leben war gerade in zig tausend Stücke zerbrochen. Er.. ER ganz alleine hatte es heute verkackt und war dran Schuld. Er hätte die Tore halten können. Das 3:0... er war noch dran.. wenn er ein bisschen mehr nach recht gerutschte wäre, hätte er es geschafft. Verdammt..dann wären sie sicherlich noch etwas anders im Spiel gewesen. In der Kabine herrschte Totenstille und auch der Rest ging an ihm vorüber. Auf den Nachhauseweg holte er sich noch eine Flasche Hochprozentiges, was er auf den Weg in seine Wohnung öffnete und ein paar Schlucke sinnlos in sich reinlaufen ließ. Mats..sollte er eigentlich auch noch anrufen, aber lieber nicht, der würde nur dummes Zeug labern.
Mit zittrigen Händen öffnete er die Tür und trat ein. Es brannte Licht. "Hallo?" fragte er verwirrt, musste sich wirklich beherrschen nicht zu lalleln, weil er doch schon etwas zu im Kopf war.

Es dauerte gefühlte Ewigkeiten, bis Mats endlich den Schlüssel im Schloss hörte.
Sofort stand er auf und ging in den Flur.
Manu sah gelinde gesagt beschissen aus und in der Hand hielt er eine Flasche Alkohol. Mats konnte nicht erkennen, was es genau war. Allerdings war es ihm auch egal. Er wusste nur, dass sein Freund da gerade ganz schöne Scheiße baute.
"Hey", ging Mats die letzten Schritte auf Manu zu. "Ich wollte dich eigentlich überraschen."
Zunächst stand er noch etwas unschlüssig vor seinem Freund, bevor er ihn wortlos in seine Arme zog.

Manu schaute geschockt auf Mats, als er so aus dem Nichts vor ihm stand und dachte eigentlich zu erst, dass das irgendeine Halluzination von dem Alkohol war. Geschockt schaute er auf seine Flasche, aber so viel fehlte noch nicht, also konnte er sich kaum vorstellen, dass es davon kam.
Starr ließ er sich von ihm in die Arme ziehen und vor seinem inneren Auge lief immer wieder das 4:0 zu von Ronaldo ab, dass er es kaum glauben konnte, was da passiert war. Er löste sich einfach wieder von seinem Freund und ging Richtung seiner Dachterasse, wo er sich auf einen der Stühle hockte, einen großen Schluck nahm und starr in die Nacht blickte.

Manu sagte nichts. Absolut gar nichts.
Stattdessen löste er sich aus seinen Armen, beachtete ihn nicht weiter und ging auf die Dachterrasse.
Mats atmete kurz durch und folgte seinem Freund dann, der gerade einen gehörigen Schluck aus der Flasche nahm. Der Dortmunder überlegte kurz, ob er Manu die Flasche wirklich abnehmen sollte, entschied sich dann aber dafür. Alkohol brachte gerade absolut gar nichts.
Also machte Mats die letzten Schritte auf Manu zu und nahm ihm die Flasche ab.
"Das bringt doch nichts", murmelte er und kippte den Inhalt einfach in den nächstbesten Blumentopf.

Manu schaute wieder geschockt zu Mats, als der ihm echt einfach die Falsche abnahm und sie in einen Blumentopf kippte. Sofort stand Manu auf und schubste ihn etwas bei Seite, schaute auf die leere Flasche, die Mats aus der Hand fiel. "Maaan, der war frei teuer! Da war Sky Vodka, man!" grummelte Manu genervt und stapft wieder zurück in seine Wohnung. "Was willst du denn hier, hm? Müsstest du nicht in Lüdenscheid Nord sein?!" meinte er mit einem 'Hauch' Ironie in seiner Stimme. Eigentlich sagte er so was nicht, aber es nervte ihn gerade alles.

Sofort baute sich Manu vor ihm auf und schubste ihn sogar zur Seite. Mats stieß mit dem Rücken gegen den Türrahmen. Dabei fiel ihm die leere Flasche aus der Hand und zerschellte am Boden.
Geschockt sah Mats seinem Freund hinterher. Hatte er das gerade wirklich getan?
Scheiße! Es war nur ein verdammtes CL-Spiel!
Mats rieb sich den Rücken, während er auch wieder reinging. "Hab ich doch gesagt. Ich wollte dich überraschen", erklärte er noch einmal. Aber wenn Manu in diesem Zustand war, wollte er nicht länger bleiben. "Aber das war wohl keine gute Idee." Im Flur schnappte er sich seine Tasche.
"Ich fahr zu Jonas. Kannst mich ja anrufen, wenn du wieder normal bist."
Mit diesen Worten verließ Mats schließlich die Wohnung.

Manu schaute Mats geschockt hinter her und schluckte. Er starrte auf die Flasche Vodka, die auf dem Boden lag, auf den Türrahmen, gegen die er Mats wohl geschubst hatte und dann auf seine Hände. Scheiße.. was hatte er getan?! Mats kam extra nach München um ihn zu überraschen und er.... er reagierte wie ein kleines Kind und nicht wie ein Mann.
Schnell lief er ihm hinter her, stolperte bzw rannte fast die Treppe herunter und schaffte es gerade noch so Mats auf zu halten, damit der nicht in seinen Wagen stieg. Er zog ihn wieder in seine Wohnung und drückte dort erst mal seine Lippen auf Mats, drückte sich an ihn.

Eigentlich hatte Mats nicht damit gerechnet, dass Manu ihm nachlaufen würde.
Einige Male hatte er diese Phase bei Manu schon mitgemacht. Allerdings war er da noch nie handgreiflich geworden.
Wortlos ließ sich Mats dennoch wieder mit in die Wohnung ziehen.
Kaum fiel die Tür hinter ihnen ins Schloss, spürte er Manus Lippen auf seinen.
Außer Alkohol schmeckte er da aber mal rein gar nichts. Deswegen schob er seinen Freund wieder von sich.
"Was war das denn eben?", wollte Mats wissen und sah Manu eindringlich an.

Manu sah schuldbewusst auf den Boden und blieb ruhig. Er musste erst mal seine Gedanken ordnen, was er da gerade angestellt hatte, war ganz und gar nicht gut gewesen und er schämte sich wirklich, was er da gemacht hatte. Das war... scheiße gewesen einfach.
"I-Ich... es tut mir Leid!" nuschelte er leise. "Das.. der Alkohol und dann.. sind mir die Nerven durchgebrannt. Bitte verzeih mir. Es.. gott... ich bin so ein Arschloch. Bitte.. Bitte geh nicht..!" Manu wich Mats wunderschönen Augen auf und starrte an die Wand, spürte, wie ihm Tränen in die Augen traten. Er hasste das manchmal..dass er so emotional war.

Das war schon eher sein Manu. Zumindest sah er seinen Fehler ein.
So konnte Mats ihm sowieso nicht lange böse sein.
Allerdings traute sein Freund sich gar nicht, ihn anzuschauen. Deswegen zog er ihn einfach in seine Arme.
"Schon okay", murmelte Mats und strich Manu über den Rücken.
"Ich bleibe. Aber lass uns jetzt einfach ins Bett gehen, ok?"

Manu kuschelte sich an Mats und genoss die sanfte Umarmung, ließ seine Tränen einen kurzen Moment einfach laufen, weil er dachte, dass er der Jüngeren so wie so nicht sah und er sich das auch mal leisten können.
"Mats, ich..danke, dass du da bist. Danke..dass du gekommen ist, Danke für die Überraschung"! nuschelte er und versuchte relativ normal zu klingen, was ihm aber irgendwie kaum gelang.
"Oke, ich liebe dich, ja?" nuschelte er noch und drückte Mats einen Kuss in die Halsbeuge. Ja..und er .. er war froh, dass er ihn gefunden hatte.

"Hey", murmelte Mats, als er merkte, dass Manu weinte.
Er drückte ihn ein Stück von sich, damit er ihn ansehen konnte.
"So schnell wirst du mich nicht los, hörst du?" Mit den Daumen strich er die Tränen von den Wangen, bevor er Manu genau auf ebendiese küsste.
"Ich liebe dich auch", griff Mats nach der Hand seines Freundes.
"Und jetzt lass uns schlafen gehen."
Morgen sah die Welt ja bekanntlich schon besser aus.

Manu seufzte auf und schmiegte sich Mats sanften Berührungen entgegen. Womit hatte er das verdient?! Eigentlich gar nicht, vor allem nach dem er so mit Mats herum gesprungen war. "Ja..wird wohl das beste sein!" seufzte er und ließ sich von Mats in ihr Schlafzimmer ziehen. Er zog sich bis auf die Boxershorts aus und warf sich total fertig in sein Bett.
"Ich kann es immer noch nicht fassen. Einfach vorbei..alles..!" nuschelte er ungläubig. Klar, man konnte nicht alles gewinnen, aber...es wäre halt geil gewesen--

Sie gingen ins Schlafzimmer, wo Manu sich direkt auszog und aufs Bett warf.
Mit dem Ausziehen tat Mats es ihm gleich.
"Aber einen Titel habt ihr doch schon, hm?" Es wäre natürlich die Krönung gewesen, den Champions League Titel zu verteidigen. Aber wenn der FC Bayern jedes Jahr alles gewinnen würde, wäre das schon ziemlich langweilig. Das behielt er dann doch lieber für sich.
"Ich verschwinde noch mal kurz ins Bad", erklärte der Dortmunder dann und verließ das Schlafzimmer.

"Trotzdem!" seufzte er leise und strich sich durch die Haare. Ja..es wäre einfach zu schön um wahr zu sein und es war einfach nicht gewollt... es ging einfach nicht..weil er viel zu schlecht war.. viel zu schlecht.
"hm!" nuschelte Manu. Vielleicht sollte er auch noch Zähne putzen, aber darauf hatte er auch eigentlich keine Lust. Er setzte sich im Bett auf und starrte auf seine Wand, hoffte, dass Mats einfach ganz schnell wieder kam und ihm die Gedanken vertrieb. Aber.. wenn er das wollte..konnte er nicht nach Alkohol riechen. Schnell stand er auf und ging zum Badezimmer, wartet bis Mats heraus kam.

Mats schnappte sich die Zahnbürste, die er hier hatte, und putzte sich die Zähne.
Im Spiegel konnte er erkennen, dass Manu irgendwann in der Tür stand.
Schnell spuckte er den Schaum aus und drehte sich zu seinem Freund um. "Willst du nicht reinkommen?"
Manu nahm die ganze Sache scheinbar doch mehr mit, als er gedacht hatte.

Manu trat unsicher in sein Badezimmer und putzte sich ebenfalls schnell die Zähne, dabei kuschelte er sich irgendwie an Mats, wollte nicht wieder alleine sein, da dachte er einfach zu viel nach und..wenn er endlich seine Zähne geputzt hatte, konnte er Mats sicherlich wieder küssen...sein Schatz.
Er spülte seinen Mund aus und beugte sich dann unsicher zu Mats und legte ganz sanft, eher tastend und vorsichtig seine Lippen auf die des Dortmunders.
Gott..wie hatte er das vermisst.

Mats spülte sich den Mund aus und die Zahnbürste ab, während Manu neben ihn trat und sich seine Zahnbürste schnappte. Gleichzeitig stellte er sich dicht neben Mats, der direkt die Gelegenheit nutzte und seine Arme um seinen Freund schlang.
Kaum war auch Manu mit Zähneputzen fertig, legte er seine Lippen auf Mats'.
Der Dortmunder erwiderte den Kuss sofort, fuhr mit seinen Händen über Manus Rücken.
Allerdings löste er sich auch schon ziemlich bald wieder von ihm und griff stattdessen nach der Hand seines Freundes. "Lass uns rüber gehen", zog er Manu mit sich ins Schlafzimmer.

Manu war froh, dass Mats verstand, bei ihm blieb und einen Arm um ihn schlang. Wenn sie sich schon mal sahen, dann musste sie einfach jede Minuten miteinander genießen und nicht alleine im Schlafzimmer rum hocken. Das wäre hohl und er.. er hätte es ja auch schon beinahe versaut..
Auch das Mats den Kuss erwiderte, ließ ihn genussvoll aufseufzen und er lehnte sich etwas gegen ihn. Er wollte mehr.. aber..vielleicht war das heute nicht so das richtige.
Er ließ sich von Mats mit ins Schlafzimmer ziehen und kuschelte sich sofort in sein Kissen und in die Decke, hob sie leicht an, damit Mats mit drunter rutschten konnte.

Mats kuschelte sich zu seinem Freund unter die Decke und dabei auch ganz dicht an seinen Körper, legte sofort wieder seine Arme um ihn.
Gleichzeitig hauchte er Manu immer wieder kleine Küsse auf den Hals.
"Es ist schon spät", murmelte Mats schließlich. "Lass uns einfach schlafen, okay?"

Manu seufzte auf und genoss die sanften Küsse von Mats auf seinem Hals. Er hatte das alles so was von gar nicht verdient..aber er liebte es. Er liebte ihn.... mehr als alles andere in seinem Leben.
"Ja.. danke...dass du da bist!" seufzte er leise und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Dann schloss er fest an Mats gekuschelt die Augen und versuchte ein zu schlafen.

"Immer doch", murmelte Mats und erwiderte den kurzen Kuss nur zu gern.
Manu klammerte sich förmlich an ihn. Das Spiel nahm ihn ganz schön mit, das merkte Mats. Er wusste ja mittlerweile, wie sein Freund nach einem verlorenen Spiel drauf war. Und die Niederlage heute Abend war natürlich besonders bitter.
Beruhigend strich Mats ihm über den Rücken, schloss die Augen und schlief letztlich ein.

Manu brauchte lange, bis er endlich eingeschlafen war. Mats war inzwischen schon lange weg aber er... vor seinem inneren Augen spielten sich immer wieder die Torszenen ab und er versuchte irgendwie heraus zu finden, was er denn falsch gemacht hatte, denn es war klar, dass er einige von denen echt hätte halten können und er hätte sich einfach besser anstellen sollen.
Irgendwann holte sich sein Körper aber doch denn benötigten Schlaf.

Als Mats am nächsten Morgen wach wurde, schlief Manu noch seelenruhig. Er hatte sich in der Nacht einige Male hin- und hergewälzt. Deswegen beschloss Mats, seinen Freund noch schlafen zu lassen, bevor er sich aus dem Bett schob.
Er zog sich schnell Socken über, weil er sonst kalte Füße bekommen würde, und ging schließlich runter in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten.
Manu brauchte eine kleine Aufmerksamkeit, damit es ihm wieder besser ging.
In der Küche schaltete Mats das Radio an, summte die Lieder mit und setzte dann erstmal Kaffee auf.

Als Manu wach wurde, war das Bett leer. Er hatte zwar gut geschlafen, aber jetzt gerade..war ihm kalt geworden und das Bett..fühlte sich einfach komisch leer an. So wie er es hasste. Verwirrt riss er die Augen auf und schaute sich um.. NICHTS! Kein Mats, kein.. gar nichts... Bevor er anfing Panik zu schieben, lauschte er in die Stille und hörte leises Besteckklirren, Tellerklacksen und seine Kaffemaschiene brummen. Gott sei Dank. Immer noch etwas durch den Wind legte er sich wieder hin und schloss einen Moment die Augen

Mats stellte alles, was er gezaubert hatte, auf ein Tablett. Dann noch Besteck, Teller und Tassen und schon war er mit seinem Werk zufrieden.
Schließlich balancierte er alles nach oben ins Schlafzimmer, wo er das Tablett auf dem Nachttisch abstellte, bevor er wieder zur Manu unter die Decke kroch.
"Guten Morgen", murmelte Mats und hauchte einige Küsse auf Manus Lippen.

Manu hörte Schritte und dann, wie ihre Schlafzimmertür aufging und dann hörte er weitere Dinge, die er gerade irgendwie nicht zuordnen konnte, doch als er dann Mats sanften Lippen auf seinen spürte, die ihn sanft küsste, wurde ihm heiß und kalt zu gleich und er wusste jetzt..was Mats gemacht hatte. Genüsslich erwiderte er den Kuss und öffnete die Augen.
"Morgen Schatz.. ist..ist das Kaffee?" fragte er schnubbernd.

Manu schlug erst die Augen auf, nachdem Mats ihn geküsst hatte, und er strich dem Blonden über die Wange.
"Ja, ist es", stimmte er zu.
Mats löste sich von seinem Freund, setzte sich auf und stellte dann das Tablett auf seinen Schoß. Die Tasse Kaffee reichte er direkt an Manu weiter.

Manu nahm sofort einen großen Schluck und seufzte auf. "Hmm.. Gott, dein Kaffee ist echt immer der beste!" seufzte Manu und kuschelte sich etwas an seinen Freund.
"Danke..dass du nach dem gestern Abend noch da bist!" seufzte er und drückte Mats noch einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Ich hab dich echt nicht verdient!"