Mario's Zimmer

Cf: Brandenburger Tor

Wenig später kam Anni dann auch schon mit ihrem Mario auf dessen Hotelzimmer an. Und als Mario sich dann direkt aufs Bett fallen ließ, setzte sich Ann-Kathrin neben ihn auf die weiche Matratze. Ihre Hand wanderte vorsichtig über seine Seiten hoch zu seinem Bauch und weiter zur Brust, wo sie diese erst mal liegen ließ. "Geht's dir gut soweit?", fragte sie und und schenkte ihm ein Lächeln.

"Hmm", gab er von sich und lächelte sie an. Von den Kopfschmerzen sagte er nichts, das war sicher total normal, schließlich war er ziemlich hart gefallen... Außerdem war er fertig. Anni würde ihn nur zum Arzt schleifen und der Trainingsstart sich noch weiter herauszögern! "Ich schreibe mal Marco!"

"Was meinst du mit 'hm'? Soll das ein ja, dass es dir gut geht oder eher ein 'naja' sein?", erkundigte sie sich noch einmal genauer über das Wohlergehen ihres Freunds. Anni war es sehr wichtig, dass es Mario auch wirklich gut ging und er nicht Gefahr lief, plötzlich umzukippen und sich dabei noch weh tat.
"Ist gut. Dann müssen wir ihn wenigstens nicht überall suchen." Derweil ging sie zum Schrank und zog Marcos Jacke heraus, um diese mal genauer zu betrachten.

"Hmm", machte er wieder nur und schmunzelte dann kurz. War ja klar gewesen, dasa sie nachfragte. Hätte ihm schon vorher klar sein sollen... "Er schreibt nicht zurück", grummelte der Jüngere, "Vielleicht hat er die Schnauze voll..." Konnte ja sein...? Von so einem halb behinderten besten Freund, der einen nicht mal kannte und dann auch noch Jacken klaute...?

SMS von Marco

Jap, der bin ich Danke für die Einladung... bin jetzt erstmal Essen, weiß nicht, wie lange ich unterwegs bin, will grad eher alleine sein... Aber falls doch, melde ich mich!

Grinsend schüttelte Anni den Kopf, als Mario wieder nur mit einem 'Hm' antwortete. "Na jetzt weiß ich mehr", scherzte sie und strich sanft durch die Haare ihres Freundes.
Jedoch winkte sie ab, als Mario meinte, dass Marco vielleicht die Schnauze voll von ihm hatte. "Quatsch", fing sie an. "Bestimmt nicht. Und wenn, dann kannst du ihn vergessen!" Dann aber vibrierte Marios Handy und Anni nahm mal mit hoher Wahrscheinlichkeit an, dass die Nachricht von Marco sein würde.

"Ach Anni, mach dir doch nicht so viele Sorgen!", schmunzelte er und streichelte ihr über die Wange. Sie war schon knuffig. Einfach knuffig. Er sah auf sein Handy und verzog die Nase. "Er hat einfach keinen Bock auf mich", grummelte er und schmiss das Handy schmollend an die andere Seite des Bettes.

"Als deine Freundin darf ich mir aber Sorgen machen!", bestand Anni grinsend auf ihr Recht und beugte sich dann zu Mario hinunter, um ihm ihren 'ersten' Kuss auf die Lippen zu geben. Zumindest war es der erste Kuss seit sie wieder ein Paar waren. Und es fühlte sich für Ann-Kathrin wirklich gut an, seine Lippen wieder auf ihren eigenen spüren zu dürfen. Wie sehr sie das vermisst hatte, aber nicht nur das.. "Dann gibst du ihm die Jacke einfach wann anders wieder. Scheinbar vermisst er diese auch nicht", lächelte sie anschließend und legte sich neben Mario aufs Bett, wo sie sogleich nach seiner Hand griff und sanft über seinen Handrücken strich.

Mario fühlte sich irgendwie komisch, wie Anni das so einfach aussprach und ihn küsste. Er schob es darauf, dass es einfach ungewohnt war. Er war lange alleine gewesen und nicht daran gewöhnt und Anni benahm sich als wäre nie etwas passiert. "Ich hätte trotzdem gerne was mit ihm unternommen. Er wirkt ziemlich nett, weißt du? Nicht so gemein wie am Anfang."

Ihr entging nicht, dass Mario sich nicht wie sonst immer benahm, als sie noch ein Paar waren und Zärtlichkeiten selbstverständlich gewesen sind. "Erinnerst du dich an gar nichts mehr, von den letzten paar Monaten? Oder wie weit geht diese Gedächtnislücke?", fragte Ann-Kathrin und drehte sich zu ihrem Freund hin.
Ja, Marco hatte sich wirklich nicht nett verhalten. Nicht Mario und auch nicht ihr gegenüber. "Er wird schon wissen, was er tut..", gab sie deshalb nur auf dieses Thema.

"Doch, ich... schon. Nur fehlt zwischendurch ziemlich was. Alles was mit Marco zu tun hat zum Beispiel. Und den Psychiater erkenne ich auch nicht. Ich weiß nicht mal, warum ich jetzt in München spiele. Oder warum ich die Tabletten schlucke oder warum ich mir den Kopf gestoßen hab." Er zuckte mit den Schultern. Irgendwas musste in seinem Leben einfach schiefgelaufen sein.

Dass Mario die Sache mit Marco vergessen hatte, fand Anni für ihre Situation nich so übel. Immerhin hatte sie so ihren Freund zurück bekommen. Aber trotz allem sah auch sie ein, dass es besser für alle Beteiligten wäre, wenn Mario sein Gedächtnis schnellstmöglich wieder bekam. "Aber du weißt hoffentlich, dass ich dich liebe", meinte Ann-Kathrin und lächelte ihn dabei an. Sanft küsste sie ihn auf die Wange und wanderte dann weiter runter, wo sie seinem Hals ebenso ein Küsschen gab.

Mario sah seiner Freundin genau an, dass sie da eher weniger schlecht drüber dachte - verständlich. "Ja, weiß ich", murmelte er und schämte sich im nächsten Moment die Liebeserklärung nicht erwidert zu haben. Nur irgendwie fühlte sich das falsch an. Die Küsse bekam er gar nicht so richtig mit. Erst als sie an seinem Hals angekommen waren. "Kein Knutschfleck", brummte er und schloss die Augen. Das war viel zu verwirrend alles!

Von Marios Reaktion war Anni weniger begeistert. Er machte gerade nicht den Eindruck, als würde er sie auch lieben, weshalb Anni dann mit einem etwas enttäuschten Gesichtsausdruck von seinen Hals abließ und sich wieder neben ihn hinlegte. Stumm starrte Anni zur Decke und legte ihre Hände auf ihren Bauch. Insgeheim stellte sich ihr nun die Frage, weshalb er so abweisend zu ihr war. Sie waren dich nun wieder zusammen und wenn er sich noch nicht bereit dazu fühlte, dann hätte er nicht den Vorschlag machen sollen, es nochmal zu versuchen.

"Anni, hey", murmelte er, rutschte näher an sie und griff nach ihrer Hand auf dem Bauch. "Mir geht's einfach noch nicht so gut, okay?" Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Ich muss mich da erst einmal wieder dran gewöhnen, nicht alleine zu sein, okay?"

Einen Moment lang blieb Anni leicht schmollend liegen. Dann ließ sie sich aber die Situation noch einmal durch den Kopf gehen und schließlich wurde auch ihr klar, dass Mario noch nicht so ganz wieder auf dem Damm war.
Langsam wandte sie sich ihm wieder zu und hielt weiterhin seine Hand in ihrer eigenen. "Aber du willst wieder mit mir zusammen sein, da bist du dir sicher, oder?", vergewisserte sie sich noch einmal.

Mario lächelte sanft und nickte. Er schlang den anderen Arm um ihre Taille, zog sie auf sich und drückte ihr einen kuss auf die nasenspitze. "Komm her, meine kleine Prinzessin..." Er war sich sicher dass er anni wollte und brauchte. Sie war sein Stück Normalität in einem Leben, was er im Moment nicht begriff. Sie war immer dagewesen. Er wusste nicht, ob er sie noch liebte und ihm war klar, dass es total egoistisch war, aber er brauchte sie. "Nur... Ein bisschen langsamer, okay?" Diesmal ging der kuss von ihm aus...

Als Anni dann von einem Moment auf den anderen auf ihrem Freund lag und dann auch noch seinen unglaublich süßen Spitznamen für sie hörte, konnte sie gar nicht anders als zu lächeln. "Ja.. ein bisschen, aber nur", meinte sie dann und erwiderte sanft seinen Kuss, bei dem sie seine weichen Lippen, die sie immer zu schätzen und lieben wusste, auf ihren spürte. "Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich das vermisst habe. Das.. alles", erklärte Anni ihm sogleich und schloss genussvoll die Augen, als sie ihre Wange an seine legte.

Und da war sie: seine Normalität. Anni, die ihn bedingungslos liebte, begehrte und immer für ihn da war. Er brauchte sie einfach, sie war sein Ruhepol. "Genau, nicht lange und meine weiblichen Fans können dich wieder hassen, weil ich die schönste Frau der Welt an meiner Seite habe, die einfach keiner übertrumpfen kann. Wir gehen wieder zusammen auf die Wies'n, zum Familienessen, Weihnachten nur wir zwei..." Ein Weihnachten hatten sie's mit seinen Eltern versucht, aber das Fest der Liebe feierte dann doch lieber mit Anni alleine.
Er drehte das Gesicht leicht und rieb die Nase an der weichen haut vom ohr. Selbst der Geruch war noch genau der selbe. "Ich bin ja jetzt wieder da", hauchte er in ihr ohr.

"Na darauf könnte ich liebend gerne verzichten!", lachte Anni leise und strich sich eine Strähne hinters Ohr. Wer erntete schon gerne böse Kommentare und Spott, nur weil gewisse weibliche Fans eifersüchtig auf sie und ihren Platz an Marios Seite waren? "Aber damit werden wir schon fertig. Auch wenn es schon schwer war, aber bisher haben wir es ja auch immer geschafft", meinte sie weiter und kuschelte sich dann noch enger an ihren Freund. Wenn sie bei ihm war, konnte sie alles um sich herum vergessen und genau das hatte ihr so sehr gefehlt.

"Ich bin stolz drauf, eine Freundin zu haben, auf die andere neidisch sind, weil sie so hübsch ist", strahlte er und küsste sie auf die nasenspitze. "Genau, süße, wir bekommen das hin!"

"Och das hast du jetzt aber lieb gesagt", lächelte Anni und strich dabei mit zwei Fingern sanft über seine Wange. Langsam beugte sie sich noch einmal zu ihrem Freund runter und küsste ihn fordernd, ehe Anni sich dann aufrichtete und meinte: "Wenn du willst, können wir jetzt mal die anderen suchen gehen. Und Marco seine Jacke zurückgeben." Lächelnd steckte sie ihm ihre rechte Hand entgegen.

"So bin ich eben", erwiderte er gespielt arrogant und streckte ihr die Zunge raus.
"Okay", strahlte er, ließ sich aufhelfen und küsste sie auf die Wange. "Wo gehen wir zuerst hin?", fragte er neugierig und hielt sich aufgeregt an ihrer Hand fest.

"Ja, das weiß ich inzwischen", lächelte Anni ebenfalls und zog Mario dann mit aller Kraft etwas weiter hoch, um ihrem Freund beim Aufstehen zu helfen. "Vielleicht in die Lobby oder in den Speisesaal? Wo haltet ihr euch denn meistens auf?", fragte die 24-jährige ihn daraufhin und holte mal schnell Marcos Jacke, welche sie Mario dann entgegen hielt. Oder hatte er das etwa auch vergessen? Es war auch für Ann-Kathrin keine leichte Situation, da sie nie wusste, an wie viel Mario sich erinnern konnte.

Mario lachte gelöst als Anni sich so putzig anstrengte ihn hochzuziehen. So ein lockerer Umgang war ihm fast angenehmer als ihr vorheriges Herumgeknutsche... hoffentlich würde sich das wieder einrenken.
"ich ähm...", er zog die Stirn in Falten und nahm die Jacke entgegen, "Ich war nicht so viel mit den anderen unterwegs... höchstens mit Maxi..."

Auch Anni musste leise lachen, als Mario anscheinend ihren Versuch ihn hochzuziehen so lustig fand. "Jaa.. lach nur", meinte sie schließlich schmunzelnd und war froh, dass ihr Freund auch ein bisschen mithalf, denn alleine würde sie ihn wohl nicht hochziehen können.
Seine Aussage verwirrte Ann-Kathrin dann doch wiederum. "Was hast du denn sonst gemacht? Und wieso mit Maxi? Ich dachte, du hast dich vor allem mit Marco.. gut verstanden?"

"Du lachst doch selbst", grinste er und fuhr sich durch die Haare. "Nein, ich kann mich nicht daran erinnern. Ich war immer bei Max, er hatte 'ne neue Flamme oder so... glaub ich...", er zog die Stirn in Falten und dachte angestrengt nach. "Nein. Max."

"Ich lache gar nicht!", protestierte Ann-Kathrin schmunzelnd und versuchte sich dabei ein Lachen zu verkneifen, was ihr aber trotzdem nicht so recht gelingen wollte. Dafür war die Situation gerade ein wenig zu ausgelassen und das war irgendwie auch ganz gut so, dann musste Mario vielleicht nicht all zu sehr an seinen Unfall denken.
"Ist ja jetzt auch mehr oder weniger egal", fasste Anni dann den Entschluss. "Ich würden sagen, wir gehen erstmal in die Lobby?"

"DOOOOCH", lachte er und legte einen Arm um Annis Schultern.
"Okay, auf zur Lobby!", beschloss er und tapste los.

Tbc: Lobby