Ein Anfang wie kein anderer

Lena & Mario

Mit einem geschockten Gesichtsausdruck und bereits Tränen in den Augen, stürmte Lena aus dem Zimmer. Dieses Bild würde sich wohl für immer in ihrem Kopf festgebrannt haben. Ihr Verlobter, den sie schon bald heiraten wollte, wie er einem anderen jungen Mann sehr nahe kam - viel zu nahe, um was miss zu verstehen. Beinahe kopflos rannte Lena den Gang entlang. Ihre Sachen waren zum Glück seit gestern schon wieder größtenteils in ihrem eigenen Hotellzimmer, so musste sie wenigstens nicht mehr hierher kommen, um noch alles zusammen zu packen. Ihre Augen füllten sich immer mehr und langsam aber sicher war es für die junge Frau schwer, noch was zu erkennen. Kein Wunder also, dass sie plötzlich gegen jemanden stieß. Erschrocken riss Lena ihre Kopf hoch, wischte sich ein paar Mal über die Augen und erkannte dann Mario vor sich. "Tschuldigung..", murmelte sie und ging dann einen Schritt zur Seite, um neben dem Fußballer weiter ihren Weg fortsetzen zu können.

(bisschen länger als gewollt ^^)

Mario kam gerade vom Pool, bevor er sich von Phil verabschiedet hatte und alleine seinen Weg zurück zu seinem Zimmer fortsetzte. Er war gedanklich schon beim Eröffnungsspiel bis er plötzlich mit jemandem zusammenstieß. Das Ganze ging so schnell, das er nicht mehr ausweichen konnte.
"Was zum...", fluchte er erst verärgert, bevor er Lena erblickte die sich völlig völlig verweint und aufgelöst bei ihm entschuldigte. Das es sich um Julians Freundin handelte wusste er, zwar hatte er mit ihr nicht viel zu tun gehabt, aber gegrüsst hatte er sie trotzdem immer. Sein Ärger schluckte er sofort runter, den die Junge Frau schien fix und fertig zu sein.
"Nicht so schlimm, hast du dir was getan? Kann ich dir helfen?", fragte Mario sofort fürsorglich, denn er konnte Frauen nicht weinen sehen.

(Hast du schön geschrieben^^)

Im Moment bekam Lena gar nicht so wirklich mit, dass ihr Gegenüber zuerst verärgert reagierte. Sie wollte einfach nur noch raus aus dem Hotel und so weit weg von ihrem .. ja, nun wohl Ex-Verlobten. Sie musste wohl die ganze zeit schon von ihm hintergangen worden sein.
Gerade als Lena dann zügig weitergehen wollte, erkundigte sich Mario ausgerechnet jetzt auch noch was denn los sei. "Nein.. ich glaube nicht", meinte Lena und presste die Lippen aufeinander. "Ich geh jetzt besser." Zielstrebig ging Lena ein paar Schritte weiter und hoffte, nun niemandem mehr über den Weg zu laufen.

(Du auch ^-^)

Lena reagierte kühl auf seine angebotene Hilfe und das sie so antwortete, hatte er schon erwartet. Womöglich hatte sie sich mit Jule gestritten, zumindest deutete der Stürmer, dass es so war. Irgendwie hatte er ein komisches Gefühl, sie in dem Zustand alleine zu lassen, nicht das sie noch in ein Auto lief oder ihr sonst was passierte. Eigentlich ging es ihm ja auch nichts an, aber jetzt doch schon irgendwie.
"Glauben ist nicht wissen", sagte Mario sanft und folgte ihr bis er schließlich mit ihr auf gleicher Höhe war. Wie konnte so eine zierliche Frau so ein Tempo drauf haben?
"Jetzt warte doch mal! Wie wäre es, wenn wir uns im Speisesaal einen Kaffee besorgen und du mir erzählst, was dich so traurig macht", versuchte er Lena in ein Gespräch zu verwickeln. Das Julian sein Mädel, so weglaufen ließ konnte er beim besten Willen nicht verstehen. Soviel er wusste waren beide sogar schon verlobt und wollten nach der WM heiraten. Besorgt schaute er sie an und wartete auf ihre Antwort.

Lena wollte jetzt nicht reden. Es war keine so leichte Sache übers Fremdgehen des eigenen Verlobten zu sprechen - schon gar nicht, wenn es derart passiert war. "Ja, aber was ich nun weiß ist auch nicht gerade besser!", meinte Lena und warf ihm einen kurzen Blick zu, als Mario zu ihr aufgeschlossen hatte. Einige Schritte lief Lena noch weiter, ließ sich aber sein Angebot dabei durchaus mal durch den Kopf gehen. "Einen Kaffee ja von mir aus.. Aber nicht hier im Hotel. Ich will hier nicht länger bleiben", meinte sie und sah zu ihm hoch.

Mario war erleichtert, das er Lena auf nen Kaffee überreden konnte. Nur so wie er war konnte er auch nicht losgehen. Er hatte nur Shorts und Badeschlappen an.
"Ja ich denke wir werden in der Stadt bestimmt ein nettes Cafe` finden und Philipp leiht mir sicher sein Auto, dann müssen wir nicht mal laufen",schlug er Lena vor aber zuerst musste er sich umziehen.
"Ich müsste mir aber davor noch was anziehen, möchtest du vielleicht mit, dann könntest du dir dein Gesicht bei mir im Bad waschen, deine Wimperntusche ist ganz schön verlaufen", bot er Lena an und er sah zu ihr runter.

Zwar war Lena noch immer nicht ganz davon überzeugt, dass es eine gute Idee war sich einem von Julians Mannschaftskollegen anzuvertrauen, aber im Moment brauchte sie auch einfach jemanden, mit dem sie darüber sprechen konnte. Ihre Freundinnen waren immerhin meilenweit weg. Als Mario dann jedoch ihre verlaufene Wimperntusche ansprach, fuhr Lena sich sofort mit den Fingern über die Stellen um ihren Augen und blickte daran auf ihre Fingerspitzen, die nun voller schwarzer Wimperntusche waren. "Ouh.." Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht. "Ja, das.. wäre wohl nicht schlecht, wenn ich das ein bisschen in Ordnung bringen würde", meinte Lena und rang sich ein leichtes Lächeln ab.

"Na siehst du, jetzt lächelst du wenigstens wieder ein bisschen", zwinkerte Mario, zu. Er berührte sie sanft am Arm und wies sie damit an, dass sie in die andere Richtung gehen mussten.
"Hier ist mein Zimmer", sagte er dann, als sie einige Meter gelaufen waren. Zum Glück war Mario extrem ordentlich und brauchte sich keine peinlichen Gedanken über Unordnung zu machen. Die Schlüsselkarte war schnell gefunden und als die Tür offen war, ließ er Lena den Vortritt.

Genau genommen war Lena ganz und gar nicht zum Lächeln zumute, aber Mario hatte es eben doch geschafft, ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Nachdem sie dann vor seinem Zimmer standen und er dieses auch sogleich mit seiner Karte aufschloss, betrat Lena dieses und sah sich kurz um, ehe sie dann auch schon das Badezimmer vorfand. "Also ich.. verschwinde dann mal kurz im Bad", meinte die junge Frau noch sichtlich geknickt von dem, was sie soeben über ihren Verlobten und dessen Vorzüge erfahren hatte. "Oh man..", seufzte Lena leise und lehnte sich einem Moment lang gegen das Waschbecken. Dann aber machte sie sich erstmal daran die verlaufene Wimperntusche mit ein paar Tüchern und ein wenig Wasser wegzubekommen.

"Ja mach das", konnte Mario, Lena hinter her rufen, so schnell sie im Bad verschwunden war. Währenddessen ging Mario ins Schlafzimmer und zog sich schnell was ordentliches an. Er freute sich schon sehr, das er hier mal aus dem Hotel raus kommen würde. Schnell richtete noch schnell seine Haare und griff nach seinem Handy, damit er Phil um sein Auto bitten konnte. Auf den kleinen Verteidiger war wie immer Verlass und wenig später klopfte es schon an der Tür.
"Hey, da aber pass ja auf mein Auto auf", begrüßte ihn Phil, als er ihm die Tür öffnete und ihm die Autoschlüssel in die Hand drückte.
"Danke Phil, du bist echt der beste. Ich hoffe es ist kein Smart", witzelte Mario und legte die Schlüssel erstmal auf die Kommode.
"Tzz des ist a Audi", gab Phil gespielt eingeschnappt von sich, musste aber doch lächeln.
"Wo willste eigentlich hin?", fügte Philipp noch hinzu.
"Na ja bissel durch Berlin fahren, ich erzähl dir später was los ist, ok? Ist ne längere Geschichte", erwiderte Mario und strich sich nervös über den Kopf, denn er konnte ja hier nicht offen reden, wenn Lena sich hier befand.
"Ja ok, dann viel Spaß", verabschiedete sich Phil, der sich schon über des seltsames Verhalten seines Kumpels wunderte, aber er wusste auch das Mario im später die Sache erklären würde.
"Ja bis später und danke noch mal", verabschiedete er sich von Philipp, der dann das Zimmer verließ. Dann setzte sich Mario in den Sessel und wartete darauf das Lena wieder erscheinen würde.

Da sie im Moment keine Abschminktücher zur Hand hatte, gestaltete sich das Entfernen ihrer Wimperntusche ein wenig schwierig. Im Moment hatte die junge Frau keine Eile, denn durch die Tür hindurch hörte sie, dass Mario mit jemandem sprach, verstand jedoch nicht die genauen Wortlaute.
Nach einiger Zeit und nahezu ewigem Nachdenken darüber, was in der letzten halben Stunde da passiert war, verließ Lena schließlich wieder das Badezimmer. "Okay, ich wär' dann soweit", meinte sie und strich sich eine Strähne zurück. Ihre Begeisterung für den kleinen Ausflug hielt sich zwar nach wie vor in Grenzen, aber Mario hätte vermutlich ohnehin keine Ruhe gegeben.

Lena erschien nach einiger Zeit wieder aus dem Bad. Nach der Zeit zur urteilen die sie brauchte, war es wohl nicht so einfach gewesen, die Wimperntusche zu entfernen.
"Gut gehen wir, Auto haben wir auch. Phil hat mir gerade die Schlüssel gebracht", erklärte er und stand auf. Schnell griff er nach der Zimmerkarte, steckte seinen Geldbeutel ein und schließlich die Schlüssel vom Auto. Wieder ließ er Lena den Vortritt und konnten sich dann auf den Weg zum Parkplatz des Hotels machen.