And dress like a Van der Woodsen!

Das Henrike jemals wieder aus München raus kam, grenzte leicht an ein Wunder. Denn gefühlt war es so, weil sie nie irgendwo anders als dort gewohnt hatte. Komisch wenn sie bedachte, dass sie eigentlich solche Möglichkeiten hatte. Aber ihr Job war hier und so schnell eine neue Stelle bei einer Zeitung zu haben war nicht so einfach. Aber zuliebe von ihrem Freund Jonas war sie da geblieben und kam eben nur gefühlt zu wenig aus der Stadt raus. 
Heute war wieder so einer dieser Tage wo sie in einer anderen Stadt war, nämlich Berlin. Der Hauptstadt, die jährlich viele Besucher hatte und wo ihre beste Freundin seit ein paar Jahren lebte. Diese hatte sie eingeladen mal wieder vorbei zu schauen. Viel zu wenig sahen sie sich nämlich und so war sie umso froher. Mal sehen, ob sich ein Besuch später bei Mats noch anbot. Dortmund lag wohl nicht direkt nebenan, aber wenn sie schon aus München raus war, könnte sie diesem eventuell auch noch einen Besuch abstatten. 

Abwartend und auf den Boden starrend klingelte Henrike mehrmals. Ob Lennja sich freuen würde? Natürlich doch und wenn nicht, dann freute sich ihr bester Freund eben.

Wäre Lennja nicht ohnehin so ein total ordentlicher Mensch, dann hätte sie vermutlich die ganzen letzte Nacht nur aufgeräumt. Denn seit ihre beste Freundin Henrike das Angebot eines Besuchs angenommen hatte, hat sie sich in Arbeit gestürzt bis der Tag der Anreise dann auch wirklich kam. Es war die eine Sache in so einem großen Apartment zu leben, aber eine völlig andere das auch noch sauber zu halten. Eine Putzfrau brauchte sie nicht. Sie war so selten zuhause, häufiger im Büro anzufinden, da war es eigentlich überhaupt schon eine Verschwendung, so ein großes Apartment zu besitzen, aber sie konnte sich den Luxus leisten, also wollte sie ihn auch haben.
Als es dann plötzlich klingelte, hatte sie gerade die Kaffeemaschine angestellt, denn irgendwas sagte ihr, dass Hennie vielleicht gern einen Kaffee trinken würde, wenn sie nach der langen Reise aus München endlich ankommt.
Zoot bellte kurz und lief klackernd über das Parkett zur Tür hin, wohin Lennja ihm auch folgte und zunächst den Türöffner für unten drückte und dann an der Wohnungstür wartete, dass ihre Freundin mit dem Fahrstuhl hochkommen und zur Wohnung kommen würde.

Lächelnd drückte sie die Tür auf und schritt danach mit ihren zwei Taschen, bestehend aus Handgepäck und Reisetasche, zum Fahrstuhl um wenig später zur Wohnung zu fahren. Ihre beste Freundin wartete an der Tür bereits, als sie am Apartment ankam. 
Henrikes Lächeln wurde breiter und sie ließ ihre Taschen fallen, um sich in die Arme von Lennja zu werfen. Wie hatte sie diese doch vermisst! Monate war es her, viel zu lange einfach. 
"Oh wie hab ich dich vermisst, beste Freundin!", murmelte sie breit lächelnd. Hier und da ein Küsschen und sie fragte Lennja wie es ihr ging. "Wie gehts dir so?" Über Whatsapp und Skype wusste sie ungefähr wie es der Blonden ging, aber es war eben zu ungenau, zu unpersönlich halt.

Es dauerte einen kleinen Augenblick bevor Lennja hörte wie sich dich Fahrstuhltüren oben öffneten und keinen Moment später Henrike mit zwei großen Taschen entblößte, deren Lächeln simultan zu dem von Lennja immer breiter wurde.  
Ihre beste Freundin ließ direkt die Taschen fallen, sobald sie in Reichweite für eine Umarmung war und sofort fielen sie sich in die Arme.
„Ich dich auch, Rieke“, antwortete sie mit einem glücklichen Lächeln. Es war so schön sie mal wieder in Fleisch und Blut vor sich zu sehen und nicht nur durch ein Display. „Es könnte mir nicht besser gehen, aber komm doch erst mal rein!“, teilte sie erfreut mit und würde ja noch weiter über ihr Leben erzählen, aber sie wollte ihre Freundin erst mal ankommen lassen, weshalb sie zur Seite trat und den Weg in ihre Wohnung frei machte.

"Das hört sich doch gut an!", meinte sie und trat vor Lennja in die Wohnung. Auf die gemeinsame Zeit mit ihr freute sie sich sehr. Viel unternehmen was sehr viel aus Shoppen bestehen würde. Wie auch wenn es fast ausschließlich Läden wie Urban Outfiters und Forever21 in Berlin und sonst nirgendwo in Deutschland gab? Genau hier einkaufen gehen! Und das wurde ohnehin mal wieder Zeit.
Henrike stellte ihre Taschen vor dem riesen Schuhschrank ab und zog sich dort ihre Schuhe sowie Jacke ab, ließ dort auch ihre Tasche.

Erfreut nahm Lennja zur Kenntnis, dass ihre beste Freundin das für eine gute Idee hielt und schaute dann zu wie sie ihre Taschen beim Schuhschrank abstellte und dann Schuhe sowie Jacke auszog. „Na, dann lass uns zuerst einen Kaffee trinken.“, schlug sie vor, drehte sich um und wollte sich auf den Weg zur offenen Küche machen, doch fiel ihr zwischendurch noch was ein, weshalb sie auf halbem Weg stehen blieb und fragte, ob Rieke lieber Tee wollte anstatt Kaffee.

"Stimme ich gerne zu" Henrike folgte ihr und entschied sich wirklich für einen Kaffee. Tee war nicht gerade ihrs und sonst hätte Lennja das doch direkt vorgeschlagen oder nicht?
Sie setzte sich schon mal an den Tisch und wartete bis der Kaffee fertig gebrüht war, sie die Tasse bekam. "Und, wie siehts aus? Allgemein?"

Henrike folgte ihr sofort mit in die Küche und setzte sich dort schon mal an den Tisch, wo Lennja ihr kurz später auch die Kaffeetasse hinstellte. „Ach, du.“, setzte Lennja an und stützte sich mit ihren Ellenbogen auf der Theke ab, während sie auf die zweite Tasse wartete. „Es läuft alles ziemlich gut, hab letztens sogar irgendwelchen paar B-Promis Kleider fürn roten Teppich verkauft, die kamen einfach in den Laden rein mit ihrer Gefolgschaft und haben den für ein paar Stunden blockiert. Aber ich beschwer mich nicht, immerhin haben sie Geld da gelassen. „Ansonsten leb ich hier immer noch mit Zoot allein und konzentrier mich voll auf meine Karriere.“ Etwas das sie gut konnte, aber das ging eben auch mit ein paar anderen Sachen einher, die dann nicht so gut liefen, aber auf so Beziehungsquatsch konnte sie im Moment echt noch gut verzichten, sie fühlte sich einerseits nicht wohl mit dem Gedanken, dass sie sich wo niederlassen müsste und andererseits sah sie es ja selbst in ihrer Umgebung, dass das häufig nur in Stress endete und den hatte sie ohnehin schon mit ihrer Arbeit genug. „Und bei dir?“, warf sie den Ball dann zurück und setzte sich mit der Tasse ebenfalls an den Tisch.