Brandenburger Tor

cf: Berliner Mauer

Ein paar Stationen später, stieg Henrike auch schon aus. Hier konnte man auch wunderbar Fotos machen und das auch noch bei strahlenden Sonnenschein. Vorher aber trottete sie in ein kleines Café, wo sie erst mal ihren Hunger besänftigen musste. Heute hatte sie wirklich noch nicht gegessen, getrunken aber schon. Deshalb nagte das auch so langsam auch an ihr.
Deshalb saß Henrike dort dann und aß gemütlich in der Sonne ein Brötchen.
Fotografieren würde sie erst gleich, sodass sie nur auf die umherziehenden Menschenmassen blickte und eventuell eine Sms von Mats bekommen würde.

SMS

Hey, ist einiges passiert. Aber mir geht's gut. Erzähl ich dir später in Ruhe. Willst du später vielleicht vorbeikommen? Mats

SMS

Das kriegen wir schon hin Ich brauch dich nämlich hier...

SMS

Heute Abend passt besser Fotografier du noch mal eine Runde. Dann kannst du mir später schon ein paar Bilder zeigen. Mats

Nach dem Abschicken der Sms, wank Henrike einen Kellner zu sich und bezahlte rasch. Demnach ob sie jetzt noch Lust hatte aufs Fotografieren, schlenderte sie aus dem Café ins auf die Straße wo sie sich neugierig umsah. Hier konnte man auch gut Fotos knipsen. Von einem selber als auch von Personen oder schlicht weg einfach Makros.
Nach einer kurzen Überlegung entschied sie dann doch dazu noch zu fotografieren. Wieder gewann sie einige Menschen hinzu, die sie zu einem kleinen Shooting überredeten. So etwas passierte Henrike sonst eigentlich selten, nie. Fotografieren tat sie eigentlich ausschließlich sich selbst, nette Locations oder wirklich sehr, sehr, sehr selten Personen. Zum Beispiel Mats oder Jonas, wenn einer der beiden neue Fotos brauchten. Wozu auch immer. Aber Fremde Leute sonst eigentlich gar nicht.
Deshalb überlegte sie innerlich immer noch was heute mit ihr los war. Am besten sollte sie später mit Mats mal darüber sprechen.

SMS   

Hey, sind gerade mit dem zweiten Training durch. Hast du zufällig Zeit und Lust jetzt schon vorbei zu kommen?
Dein Matsi

Noch immer war Henrike am Brandenburger Tor und grinste etwas, als sie daran zurückdachte wie Mats hier vor 4 Jahren mit seiner Mannschaft hatte und sie mit den Spielerfrauen hinten gestanden hatte. Auch wenn sie keine Freundin eines Nationalspieler war oder jemals sein würde, Mats hatte darauf bestanden das sie mit nach Brasilien durfte und später am Brandenburger Tor zur großen Weltmeisterfeier kam. Ihr bester Freund war eben der beste und deswegen war sie auch wieder hier um ihn zu unterstützen sowie für ihn da zu sein, wie eben 2014.
Und wie daran Henrike daran dachte, hörte sie einen Piepen aus der Handtasche. Sie nahm es hervor und legte sie lächelnd ein Finger an die Lippen. Eine Nachricht von ihrem besten Freund, lustig. Natürlich schrieb sie ihm zurück und packte ihre ganze Ausrüstung so langsam wieder zusammen.

SMS an meine Besteeee

Sag mir einfach Bescheid, wann du ungefähr da bist, dann warte ich unten auf dich
Freu mich!!!

Henrike musste nicht lange warten, da bekam sie schon eine Sms von Mats zurück. Schnell schrieb sie ihm zurück und steckte das Handy weg.
Also würde sie in 10 oder 20 Minuten bei ihrem besten Freund sein. Nur wusste sie jetzt nicht welche Linie sie fahren musste. Aber es gab ja zum Glück einen Plan und auf den schaute Henrike, als sie bei der Station angekommen war. Schnell war die Linie gefunden und sie rannte nach unten zur U-Bahn Station. Diese sollte in wenigen Minuten kommen und Henrike war froh, dass nicht allzu viel in ihrem Abteil los war.
Und nach circa 15 Minuten stieg sie auch schon aus. Jetzt war sie gespannt ob Mats sie gleich am Hotel empfangen würde. Etwas gehen musste sie aber noch und sie strich sich eine rote Strähne aus der Stirn.

Tbc: Lobby

cf: Marios Zimmer

Am Brandenburger Tor angekommen zog er Anni lachend mit den Worten "Selfie!" an sich und knipste ein Bild von ihnen. "Da isser schon wieder", er zeigte auf seinen Sperrbildschirm der Kevin, ihn und... Marco zeigte. Schnell wechselte er das Bild gegen Anni und ihn aus und lächelte das Model strahlend an. "Na dann, erzähl mal was über's Tor."

cf: Marios Zimmer

Schon nach ein paar Minuten kamen sie dann beim Brandenburger Tor an. Es war wirklich mächtig und beeindruckte die junge Frau auch dieses Mal wieder, obwohl sie inzwischen schon einige Male vor ihm stand.
Automatisch lächelte Anni in die Handykamera, als Mario dann unerwartet ein Selfie von ihnen schoss und als Sperrbildschirm benutzte. "Ich war noch nie gut in Geschichte", lachte sie, als sie etwas übers Brandenburger Tor erzählen sollte.
Langsam ging sie näher zu Mario hin und griff dann einfach mal nach seiner Hand, in der Hoffnung, dass er es zuließ.

"Ich weiß", grinste er. Er kannte seine Ex lange genug um ihr Abschlusszeugnis zu kennen. Er verschränkte ihre Finger miteinander. Wie selbstverständlich, aus reinem Instinkt aus. "Anni?", seine Stimme hatte sich gesenkt. "Ich weiß zwar nicht warum ich mich allein gefühlt hab, aber wenn ich es getan hab, hab ich dich vermisst. Weil du mich kennst und trotzdem geliebt hast. Weil du immer da warst. Weil du es mir nicht so bös genommen hast, als ich mich so mies von dir getrennt hab."

Ja, sie wusste dass er ihre Stärken und Schwächen ganz genau kannte und auch in welchen Fächern sie nunmal eine Niete war. Dazu zählte unter anderem auch noch Mathe.. aber daran wollte sie nun gar nicht erst denken. "Ja?", fragte sie, als Mario dann ihren Namen aussprach und ihr Blick fand in sekundenschnelle Marios. Das Geständnis, welches sie dann zu hören bekam, machte irgendetwas in ihr wieder ganz weich und einfühlsam. Und statt etwas darauf zu erwidern, legte sie ihrem Ex-Freund einfach beide Arme um den Hals und zog ihn an sich, spürte dabei seine Nähe und die schöne Wärme, die von Marios Körper ausging..

Annis Gesichtsausdruck verändert sich und auch Marios wurde weicher. Es war genau wie damals. Es war ihm egal ob er sich auf die Vergangenheit stützte um der Gegenwart zu entfliehen aber es gab ihm die nötige Sicherheit. Seine Hände lagen automatisch auf ihrer Taille. "Was meinst du? Fangen wir nochmal ganz vorne an? Ohne Marco, ohne... Homosexualität?"

Marios Worte ließen Annis Herz höher schlagen. Sie hatte die ganze Zeit über gehofft, dass die Sache mit der Homosexualität nur ein Phase war und das zwischen ihnen irgendwann wieder aufleben würde. Immerhin war ihre Beziehung mehr als nur toll gewesen, auch wenn die Trennung ihr sehr weh getan hatte. Langsam löste Ann-Kathrin die Umarmung, sodass sie Mario ansehen konnte, während sie zueinander sprachen. "Bist du dir auch wirklich sicher? Sowas will ich nämlich nicht noch einmal durchmachen müssen", erklärte sie ihm und strich mit einer Hand sanft über seine Wange.

"Ich kann dir nicht garantieren, dass... es gut läuft. Ich weiß nicht was passiert, wenn ich mich wieder erinnere. Aber ich hoffe, dass wir beide das schaffen. "Wir können nur nicht gleich anfangen wie wir aufgehört haben. Lass uns... anfangen wie normale Paare. Mit Dates, dem ersten Kuss... ist das ok? Ein Neustart?"

"Wir können es ja noch mal versuchen", stimmte Ann-Kathrin ihm zu. Sie würde es noch einmal mit ihm versuchen, wenn es dann wieder nicht klappte, stand ihre Beziehung wohl unter keinem guten Stern. "Ja, ein Neustart nach dem es dieses Mal hoffentlich klappt", lächelte sie und griff dann nach Marios Hand.

Mario lächelte sie sanft an und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Ihre Finger verschränkte er miteinander und zog sie an sich. "Hatte das Ganze doch auch was Gutes, hmm?", schmunzelte er. Er fühlte sich gerade wirklich gut. Zufrieden. Er hatte gute Freunde und er hatte Anni wieder.

Anni erwiderte Marios aufrichtiges und vor allem liebevolles Lächeln und genoss es dann, seine weichen Lippen auf ihrer Wange zu spüren. "Lass uns noch ein wenig die Stadt erkunden", schlug sie dann vor und fasste mit ihrer anderen Hand nach oben, um ihrem Freund sanft über die Wange zu streicheln. "Ja.. auch, wenn dies das einzig Gute an deinem Unfall ist", grinste sie und legte dann kurz ihren Kopf auf Marios Schulter.

"Als wären wir noch nie in Berlin gewesen", schmunzelte er und drückte ihre Hand ehe er ihre Tour fortsetzte. Es war ihm sogar egal, dass es sicher gleich in aller Presse sein würde. Auch, dass die Leute den Verband sehen würde. Er genoss einfach das Gefühl von Normalität. Nach einer Weile lachen und herumlaufen war Mario dann doch ziemlich geschafft, was wohl auch an der frischen Luft lag. "Können... wollen wir vielleicht in ein Café?"

"Würdest du lieber im Hotelzimmer sitzen? Ich denke nicht!", konterte sie grinsend und zog Mario dann mit sich, um weiter die Stadt zu erkunden..
"Ja, suchen wir uns ein Café", ging Anni schließlich auf seinen Vorschlag ein und sah sich um. Also an Shoppingangeboten mangelte es der Landeshauptstadt ganz bestimmt nicht. Ein Weilchen später entdeckten sie dann aber ein nettes kleines Café und betraten dieses kurzerhand.

Selbst das suchen des blöden Cafés dauerte ihm zu lang. Er gähnte und biss die Zähne zusammen bis er endlich saß. Er streckte sich ein wenig und legte den Kopf auf die verschränkten Arme auf dem Tisch, wobei er gleich wieder hochschreckte. Mit dem Verband und einem Loch im Kopf definitiv keine Meisterleistung des Denkens. "Sorry", grinste er Anni an Ehe er sich eine heiße Schokolade bestellte.

"Schon müde?", lächelte Anni ihren soeben zurückgewonnenen Freund an, als sie sich gegenüber von ihm auf den Stuhl setzte. Mario war mit Abstand einer der besten Menschen, mit denen sie je ihr Leben teilen durfte. Nachdem ihr Freund sich eine heiße Schokolade und sie sich einen Cappuccino bestellt hatte und die Bedienung wieder abgerauscht war, griff sie über den Tisch hinweg zu ihm und wartete darauf, dass er ihre Hand nahm.

"Nein, ich...", er griff nach ihrer Hand und drückte kurz einen Kuss auf ihren Handrücken. "Mir ist nur ein bisschen schwindelig, geht gleich wieder weg, wenn ich was getrunken hab." Hoffentlich. Sein Daumen streichelte über ihren Handrücken und er lächelte zu Anni herüber. Sie war sein kleines Stück Normalität.

Anni fing an zu lächeln, als sie Marios Lippen auf ihrem Handrücken verspürte. Doch noch viel mehr hätten sich ihre eigenen Lippen über diese Geste gefreut, aber für ihren zweiten Ersten Kuss war es dann wohl doch noch zu früh.
Beunruhigt sah sie zu ihm und meinte dann: "Sicher? Sag aber was, wenn es dir schlechter geht. Nicht dass du mir hier vom Stuhl kippst."

"Nein, nein, schon gut", lächelte er und bedankte sich bei der Kellnerin, die die Tassen vor ihnen abstellte. Tatsächlich ging es ihm besser nach ein paar Schlucken. Er hatte einfach nur eine Pause und ein bisschen Zucker gebraucht. "Also, heute Abend... Wer geht mit uns?"

Langsam nippte sie an ihrem Cappuccino und war dann froh zu sehen, wie sich Marios Wohlbefinden scheinbar wieder verbessere. "Also Mats meinte er würde mitkommen und Rieke weiß es noch nicht", meinte Anni und sah sich dann um. Klar, sie wurden von den anderen Gästen des Cafés beobachtet, aber das waren sie inzwischen ja schon gewöhnt.

"Und andere? Benni? Marco?", er sah sie fragend an, "Marc?" Er überlegte. "Ist mir egal." Er zuckte mit den Schultern. "Ich glaube, wir müssen langsam zurück, nachher ist Training..." Er trank seine Tasse leer und sah Anni lächelnd an.

"Die kannst du ja gerne noch fragen, ob sie mitkommen", lächelte Anni und trank dann wieder von ihrem Kaffee, der inzwischen fast leer war. Sie hatte bisher ja auch nur Mats und Rieke gefragt und umso mehr sie waren, desto lustiger wurde es ja vielleicht.
"Du willst nicht wirklich schon wieder am Training teilnehmen?", fragte sie ungläubig und beäugte Mario dabei kritisch. Er sollte sich doch schonen..