Trainingsplatz

Manu nickte nur und machte sich an die Übung. Es war hart, klar, aber das Training war nun mal so! Er musste sich konzentrieren. Das war wichtig! Er war gut und er kannte das. Als Marc dann dran war, nahm er sich eine kurze Auszeit und reichte ihm dann auch die Flasche Wasser, als dieser mit der Übung fertig war. Es war wichtig, dass sie genug tranken!

Am liebsten hätte Mo das Training einfach geschmissen und wäre sofort zu Leo gegangen, aber das käme wohl bei ihren Trainern wohl nicht so gut an. Zumindest nicht, wenn er sich als Stammspieler etablieren wollte. Also hieß es wohl Augen zu und durch und weiter versuchen, sein Bestes zu geben.
"Sagt sich so leicht... aber Leo kann noch so zäh sein, wenn beispielsweise die Bänder durch sind, dann sind sie eben durch und dann hat sich die WM für ihn erledigt", seufzte Mo resigniert und sah zu, wie Lukas mit dem Ball davon dribbelte. "Kann es nicht mal ein Turnier geben, wo sich keiner von uns verletzt?!"

Während der Übung sah Mats auch immer mal wieder zu Benni. Aber er sollte sich nicht bedrängt fühlen oder dergleichen. Deswegen hielt Mats sich einfach ein bisschen zurück. Außerdem war das hier immer noch eine Trainingseinheit. Da sollte er sich sowieso lieber auf etwas anderes konzentrieren als seinen Freund.
Die Dribbel-Übung spielten sie ein paar mal durch, bis Jürgen sie wieder zusammen rief, sie in zwei Mannschaften einteilte und ein Trainingsspiel anpfiff.

Mannschaftseinteilung:
Phil, Mats, Moritz, Basti und Mario
Benni, Marco, Timo und Lukas

Marco hielt sich während des Trainings ruhig und grinste zufrieden, als er mit Timo in eine Mannschaft kam. Dass auch Lukas bei ihnen war, kam ihm gerade recht. So konnte er ihm zeigen, wie nett er sein konnte! "Dann zeigen wir ihnen mal, wie man das macht!", grinste er und knuffte Timo leicht in die Seite, bevor er ihn kurz an sich zog.

Benni tat die Zeit, die er mal nicht mit Mats verbrachte ganz gut. Gut, so lange hatten sie nicht Zeit miteinander verbracht, aber irgendwie musste er sich an das ganze erst mal gewöhnen.
Schließlich war auch ganz froh, Marc hinter sich zu wissen, mit dem würde er heute definitiv reden, so viel stand fest.
Jetzt lenkte Benni seine Gedanken aber wieder auf das Training, zwinkerte Mats zu.

Phil war sicher das seine Mannschaft das Spiel gewinnen würde, denn schließlich waren sie in der Überzahl. Phil konnte schon mal Lukas den Ball abluchsen und Mats zu spielen.

Grinsend erwiderte Mats Bennis Zwinkern. Es erleichtert ihn irgendwie.
Schließlich bekam er den Ball zu gespielt und dribbelte ihn an Marco vorbei, passte ihn dann weiter an Mario.
Obwohl sie in der Überzahl waren, war es nicht so einfach gegen die anderen zu spielen.
Sie beendeten das Spiel bloß mit einem Tor mehr und wurden dann schon zum Auslaufen geschickt.

Timo war ganz froh, dass er mit Lukas und Marco in einem Team war! Da fühlte er sich doch ganz gut und er konnte gut mit spielen. Er wollte Jürgen beweisen, dass er es verdient hatte hier zu sein und ein guter Spieler war! Jetzt wo Leo verletzt war, war das vielleicht seine große Chance. Er konnte gut zeigen, was er drauf hatte. Er lächelte Marco und Lukas immer wieder an.

Basti war froh, dass sich sein bester Kumpel immer so gut um ihn kümmerte, selbst wenn er ihm mal nicht erzählte was los war. Und das momentan war ein ganz akuter Fall vom Schweigen im Walde. Trotzdem lächelte er Lukas noch einmal als Dank zu bevor das Training los ging. Er hatte sich den Rat des gebürtigen Polen zu Herzen genommen und wollte sich heute einfach im Training richtig reinhängen.
Er absolvierte seine Runden und startete anschließend mit den anderen das Spiel gegeneinander. Er fühlte sich nach dem kurzen Snack im Speisesaal erstaunlicher fitter als er gedacht hätte und letztendlich lief es für ihn heute gar nicht so schlecht.

Zufrieden über das gewonnene Trainingsspiel schlug er sich mit Philipp ab und begann dann mit dem Auslaufen. Er fühlte sich gut und das Training hätte für ihn ruhig noch länger gehen können. Langsam trabte er über den Platz und trank nebenbei aus seiner Wasserflasche.

Der kleine Sieg heiterte Philipp ziemlich auf, als er sich mit Mario zufrieden abklatschte. Etwas ausgelaugt fühlte er sich schon aber er ließ es sich nicht anmerken. Seine Nacht war schließlich kurz gewesen. Jetzt konnte er sich beim auslaufen etwas erholen und freute sich jetzt schon auf eine entspannende Dusche. Verdient hatte er es sich auf jedenfall.

Manu leistete sich natürlich mal wieder keine Schwäche, aber das tat Marc auch nicht. Er wollte endlich in der Nationalmannschaft richtig spielen und er wollte zeigen, was er konnte. Das ging nun mal nur, wenn er den Älteren übertrumpfte. Auf einem ähnlichem Niveau zu spielen brachte ihn nicht weiter, das tat er jetzt schon lange genug, ohne dass es Früchte trug. Allerdings konnte er sich bei einer solchen Übung noch so sehr anstrengen, es ging um Konstanz und Aufmerksamkeit. Und da war es nicht leicht, besser als jemand zu sein, der ebenfalls vollkommen bei der Sache war.
"Danke", murmelte er gedankenverloren, als er die Flasche gereicht bekam. Das war überraschend nett von Manu. Aber gut, der Münchner war einfach deutlich umgänglicher als andere, die ihn als direkten Konkurrenten sahen.

"Das Training ist bestimmt gleich rum, dann kannst du direkt nach ihm schauen", schlug Lukas vor. Moritz sollte sich jetzt noch nicht verrückt machen. Sie wussten ja noch gar nicht, was Leonardo hatte. Dennoch konnte er nur die Daumen drücken, dass es nichts langwieriges war.
Schließlich begannen sie mit dem Trainingsspiel. Obwohl die Mannschaften ungleich verteilt waren, schlugen sie sich ganz gut und verloren nur mit einem Tor unterschied.
Timo hatte ein breites Lächeln auf den Lippen, weswegen Lukas ihm durch die Haare wuschelte. "Können wir gleich mal reden?", fragte er, während sie sich ausliefen.
Schließlich sah er sich kurz nach Basti um. Er hatte sich wirklich gut geschlagen dafür, dass er im Moment scheinbar andere Probleme hatte. Zumindest wirkte er gerade sehr konzentriert.

Marco seufzte, als sie nur knapp verloren und schnappte sich in der Pause eine Wasserflasche. Lächelnd ging er auf seinen Freund zu, Lukas allerdings war schneller, sodass er die Frage nur stumm mit anhörte und auf seine Schuhe sah. Eigentlich wollte er ja nicht, dass Lukas alleine mit Timo sprach und diesem am Ende noch Angst machte, oder schlecht über ihn redete... Andererseits wollte er endlich wieder etwas mit Marc machen. Seufzend hockte er sich auf den Rasen und nuckelte noch einmal an seiner Flasche, bevor er sie zurück an den Rand warf.

cf: Speisesaal

Julian schlitterte völlig außer Atem auf den Trainingsplatz zu und hörte die Mannschaft schon trainieren. Scheiße, jetzt war er direkt am Arsch. Er hatte nicht nur das aufwärmen verpasst, sondern auch direkt die erste Übung oder auch die zweite. Das war ihm doch noch nie passiert. Vielleicht sollte er nächstes Mal einfach weniger mit Lena zusammen hängen. Kam erstens nicht gut für die Mannschaft und zweitens verpasste er eventuell einen Platz in der Elf. Fluchend senkte er den Kopf und schmiss die Tasche in eine Ecke, dann trottete er zum Trainer. Das Training war bestimmt gleich um und er konnte drei Dutzend Strafrunden laufen. "Sorry, dass ich zu spät bin. Aber ich hatte noch...ähm, etwas familiäres...ähm zu besprechen", reimte er sich zusammen und biss sich auf die Unterlippe.

Das Trainingsspiel verlief so lala. Es war natürlich ungünstig, dass sie unterschiedlich große Mannschaften hatten. Aber das war wohl Leonardos Verletzung geschuldet.
Jürgen machte sich noch ein paar Notizen, wer gute Leistungen zeigte und sich besonders anstrengte und wer mit seinen Gedanken eher woanders war.
Schließlich pfiff er. "Nach fünf Runden Auslaufen seid ihr entlassen", rief er.
Während die Mannschaft also ihre Runden lief, sammelte er die Hütchen ein, wurde dann aber von Julian angesprochen. Wo kam er denn jetzt her?
Kurz drehte sich Jürgen zu seinem Co-Trainer um. "Kann ich dir das kurz geben?", drückte er ihm die Hütchen in die Hand und nickte dankbar.
Dann ging er mit Julian einen Schritt zur Seite. Das Gestottere seitens seines Spielers trug nicht unbedingt dazu bei, dass er ihm glaubte. "Und das hat nicht zufällig etwas mit deiner Freundin zu tun?"
Im Speisesaal hatten sie noch ganz einträchtig nebeneinander gesessen. Da hatte es nicht so ausgesehen, als hätten sie irgendwelche Probleme.

Julian kaute wieder auf der Lippe herum und nickte beträchtlich. "Äh, ja stimmt und das konnten wir leider nicht auf später verschieben", log er und hoffte, das echt nicht auffiel. Ein plausiblerer Grund fiel ihm im Moment einfach nicht ein. Lena und er hatten einfach zu viel aufeinander gesessen und das konnte er ja nicht wiedergeben. Julian könnte wohl noch sagen, dass sie jetzt verlobt waren. Aber das passte nun wirklich nicht hierher.

Gut, dass er die Mannschaft vor Jupp vorhin noch so gelobt hatte. Und nun das.
"Dann wirst du wohl deine Freizeit verschieben müssen. 15 Runden laufen und danach stattest du dem Fitnessraum einen Besuch ab. Wehe, ich seh dich in zwei Stunden hier schon wieder irgendwo rumturnen."
Die Arbeit im Fitnessraum würde Jürgen nicht überwachen. Er vertraute da einfach auf Julians schlechtes Gewissen und, dass er sich deswegen voll reinhängen würde.

"Kein Ding!" lächelte er leicht zu Marc und schaute Andy fragend an. War das Training beendet oder hatten sie noch etwas zu tun?! Eigentlich konnte er sich kaum vorstellen, dass es schon fertig war, denn es ging ihm kaum man die Substanz. Und das hatte das Training in Bayern immer geschafft. Er sammelte einen Ball auf und versuchte ihn mit seinem Fuß etwas hoch zu halten, einfach um warm zu bleiben.

Timo lief sich zusammen mit Lukas aus. Er hatte ein gutes Gefühl und war eigentlich permanent am Grinsen. "Klar können wir! Wollen wir zu dir oder zu mir? Marco ist wohl eh gerade mit Marc beschäftigt!" Er warf dem Anderen einen Blick zu und lächelte ihn verliebt an, konnte es nicht zurück halten. Marco sah gut aus, so verschwitzt, mit den Haaren im Gesicht. Verdammt.. er war so verknallt!

"Ist mir eigentlich egal. Aber zuerst will ich sowieso noch duschen gehen", erklärte Lukas. 
So ganz genau wusste er nicht, wie er Timos Blick deuten sollte, den er Marco zuwarf. Er konnte wirklich nur hoffen, dass der Dortmunder den Kleinen nicht verarschte. Ansonsten würden sie ein großes Problem miteinander bekommen.

Julian schwieg nickend und drehte sich um. Hätte schlimmer ausfallen können. Da das Training eh gleich endete, nahm er an das er jetzt die 15 Runden laufen sollte. Nochmals fuhr er sich durch die Haare und trat seinen Lauf an. Seine Freundin war währenddessen noch nicht aufgetaucht. War wohl so am besten, wenn sie noch nicht hier war. Konnte er noch etwas Zeit für sich haben und überlegen. Stilles überlegen bis ihm wohl der Kopf qualmen würde. Seufzend fing Julian am Rand anzulaufen. 15 elendige Runden, die sollte er wohl schnell hinter sich bringen.

Als Jupp mit Jürgen die Hütchen einsammelte, kam Julian verspätetet zum Training. Der Trainer schüttelte nur mit dem Kopf. Ohne Abmeldung wäre das bei ihm, einer Arbeitsverweigerung gleich.
"Normaler weise müsste er alles nach holen", murmelte er in Jürgens Richtung.
" Was mit Leo ist müssten wir auch noch abklären", fiel Jupp ein.

Als Julian mit den Laufrunden begann, wandte Jürgen sich wieder Jupp zu.
"Eigentlich schon, ja. Aber das meiste kann er eben nicht allein machen. Da müsste sich schon jemand freiwillig melden, um die Übungen mit ihm zusammen zu machen."
Da konnte er von den anderen schließlich niemanden zu verdonnern. Der Rest war ja anwesend gewesen.
"Wenn wir hier fertig sind, wollte ich bei Samuel vorbei schauen und mich erkundigen. Lass uns doch einfach zusammen gehen."

"Nun er hätte zumindest die erste Übung machen können, Mario oder Phil hätten es ihm sicher gezeigt", antwortete Jupp ruhig. Aber wenn der Herr Draxler eh schon kann, dann brauchte er sicher nie trainieten. Ist natürlich auch von Vorteil, dachte Jupp etwas sarkastisch.
"Ja gerne, mal sehen wie schlimm die Verletzung ist, vielleicht haben wir ja Glück", antwortete Jupp seinen Kollegen.

"Das stimmt", musste Jürgen seinem Kollegen zustimmen. Daran hatte er jetzt gerade nicht gedacht. "Mein Fehler."
Aber nun sammelten sie erstmal die restlichen Trainingsgeräte sowie diverse Bälle ein und brachten sie weg.
"Hoffentlich. Wir können echt keine Ausfälle gebrauchen", seufzte Jürgen. "Dann lass uns mal gehen."

mit Jupp tbc: Med. Abteilung

cf: Speisesaal

Nach wenigen Minuten kam Lena schließlich beim Trainingsplatz an, der aber unglücklicherweise schon wie leergefegt aussah. Mit einem eher schlechten als guten Gewissen näherte sie sich dem Platz und zog ihre Handtasche, die ihr um die Schultern hing, ein wenig zurecht. Am Rande sah sie noch die beiden Trainer stehen, die sich unterhielten und einige Spieler gingen geradewegs vom Platz. Und auf der anderen Seite entdeckte Lena dann auch endlich Julian, der scheinbar doch viel zu spät hier angekommen war. Leicht verzog die Brünette die Mundwinkel, immerhin war sie nicht ganz unschuldig, dass Julian zu spät zum Training gekommen war.

Andy hatte das Training aufmerksam beobachtet. Die beiden schenkten sich nichts, aber das taten sie so gut wie nie. Auf jeden Fall wusste er, dass er sich auf beide immer voll verlassen könnte.
"Okay, das reicht dann jetzt", erklärte er ihnen, als sie nicht länger so einträchtig nebeneinander standen, sondern Manu mit einem Ball rumfummelte. Immerhin waren die Feldspieler auch bereits fertig mit ihrem Training und da konnten sie sich gerne anpassen. Außerdem hielt er eh nicht viel davon, dass die Spieler ständig im Training an ihre Grenzen gebracht wurden.
Er lächelte Manu aufmunternd zu, schließlich hatten sie augenscheinlich noch etwas zu bequatschen.

Julian hatte jetzt schon fünf Runden gelaufen und biss die Lippen aufeinander, ärgerte sich über seine Dummheit. Aber was tat man für seine große Liebe nicht alles? Und nach der Zeit kam die Besagte auch, was ihn aber lächeln ließ und sein Gemütszustand aufheiterte. "Na, auch endlich da?", rief er grinsend zu und konzentrierte sich weiter aufs laufen. 10 Runden eben noch, dass war viel.

Schweigend beobachtete Lena ihren Julian, bis dieser dann wieder in ihre Nähe kam und sie bemerkte. "Ja, nur leider viel zu spät, wie ich sehe. Du bist ja ganz alleine hier", meinte Lena lächelnd und ging dann mit auf die Bahn, um neben Julian herzujoggen. "Mach mal ein bisschen langsamer", grinste sie und warf unterm Laufen ihre Tasche ins Gras. "Tut mir echt leid, dass du wegen mir zu spät gekommen bist", meinte die junge Frau, während sie mit Julian die erste Hälfte einer Runde gelaufen war. Na zum Glück hatte sie flache Schuhe an..