Henrikes Hotelzimmer

"Gute Entscheidung", befand sie und hielt ihn sich vor den Körper. Ja würde ganz gut aussehen. Damit huschte Henrike schnell ins Bad um ihn unter zu ziehen. War also doch eine gute Entscheidung gewesen diesen von H&M zu kaufen. 
Keine 10 Minuten später kam sie wieder und packte sich schnell eine kleine Tasche mit Handtuch sowie Wechselklamotten, wenn diese zu gebrauchen waren und sah dann zu ihrem besten Freund, der sich auf weiteres auf dem Bett gemütlich gemacht hatte. "So, wir können", sagte sie und deutete auf ihre Tasche. Damit erhob sich Mats von ihrem Bett und sie flitzten ab nach unten, wo nach etwas warten auch schon das nächste Taxi ran fuhr mit dem sie zurück ins Spielerhotel gebracht wurden.

tbc: Wellnessbereich

cf: Mats' Hotelzimmer

Nach etwas Fahrt mit der U-Bahn war Henrike zügig Richtung Hotel gelaufen und fuhr gerade mit dem Fahrstuhl nach oben, als sie eine Nachricht von Mats bekam. Grinsend schrieb sie ihm zurück und schüttelte über sich selbst den Kopf. Er kannte sie eben zu gut und so, dass sie leicht verlegen aus dem Fahrstuhl stieg. Hätte ihr doch klar sein müssen, aber nein. Henrike wollte Mats seine Zweisamkeit mit Benni genießen lassen und da sie eh schon gestört hatte, da hatte er sie doch nicht weiter gebraucht.
Schnell war sie aus ihren Sachen geschlüpft, als sie in ihr Hotelzimmer gekommen war und zog sich frische Sachen an. Henrike band ihre Haare zu einem Zopf und setzte sich an den Tisch um die Fotos auf ihrer Kamera anzuschauen. Gute Fotos hatte sie gemacht, wie sie erkannte. Nur konnte sie die nicht länger anschauen, da die Kamera leer war. Kurz um schloss sie diese an den Strom an und überlegte was sie so den Vormittag machen könnte, bis sie darauf kam die Shoopingmöglichkeiten auszukundschaften. Als Frau brauchte man immer etwas neues an Klamotten technischen und Hennie auf jeden Fall. Ruckzuck hatte sie ihre Handtasche gepackt und machte sich auf die Läden rund um den Alexanderplatz zu erkunden. 

tbc: Einkaufszentrum

cf: Henrikes Hotelzimmer

Weit hatte sie es nicht zu laufen und kehrte ein paar Stockwerke danach in ihrem Hotelzimmer ein. Die Tüten warf Henrike aufs Bett und blickte auf ihr gekauftes. Sie war glücklich damit und konnte es für die nächsten Tage bestimmt mal anziehen. Oder auch schon jetzt. Eine kleine Modenschau konnte nicht schaden.

Nachricht an meine Beste

Du hast einen Knall  Führst du sie alle gleichzeitig aus?

Nachricht an dat Rieke

Ach so, dann muss man also 'nur' meine beste Freundin sein, um Unmengen an Schuhen zu kaufen?  Live wäre mir gerade lieber

Nachricht an Riekilein

Komm gerade aus dem Pool. Aber ich beeil mich

Henrike schlüpfte in das neue Sommerkleid, das weiß-blau gestreift war. Vielleicht nicht ganz ihrs, aber es passte und sie drehte sich vor ihrem Spiegel. Der war wohl nicht so groß wie der zuhause, aber es reichte. 
Ihrem besten Freund schickte sie grinsend zwischendurch ein paar Nachrichten und grinste darüber, dass er vorbei kommen würde. Dann müsste sie ein wenig aufräumen müssen und bevor er kam wollte sie ein paar Fotos bearbeiten, dass hätte sie eigentlich schon gestern machen müssen. Und dabei blieb sie, bis Mats kam. Die Musik, die nebenbei beim Kleider anprobieren laut aufgedreht war, dudelte nun leise vor sich hin.

cf: Pool (im Teamhotel)

Mats hatte sich im Hotel nur schnell noch abgeduscht und war dann in frische Klamotten gesprungen.
Nun stand er vor Riekes Hoteltür und klopfte. "Persönlicher Zimmerservice für Frau Krüger!", rief er durch das Holz.
Er war wirklich gespannt, wie viel Rieke eingekauft hatte.

Das dritte Foto hatte Henrike erst geschafft, als es klopfte und wenig später Mats Stimme zu hören war. Sofort war sie auf dem Sprung und an der Tür, die sie so galant wie eben möglich öffnete. "Mats, naaa wie geht's meinem besten Freund denn so?", fragte sie und machte eine Geste herein zu kommen. Wenn er reinkommen würde, traf ihn eventuell der Schlag. Denn hier sah es etwas wie bei Hempels unterm Sofa aus, damit nicht gerade ordentlich. Könnte er aber nach der Zeit von ihr gewohnt sein, auch wenn sie auf Ordentlichkeit stets achtete.
Kleidung lag in Unmengen überall herum und erst jetzt realisierte sie wie viel sie eingekauft hatte. Vielleicht etwas zu viel, aber als sie im Laden gewesen war hatte die Klamotten förmlich nach ihr geschrien. Welche Frau könnte da bitte widerstehen? Nicht mal Henrike, die sich aufs Bett setzte und dem Laptop auf den Schoß zog.

Als Rieke die Tür öffnete, zog Mats sie kurz grinsend in eine Umarmung und trat dann ein.
"Ist hier eine Bombe eingeschlagen?", fragte er halb geschockt, halb belustigt.
"Wie kann man in der kurzen Zeit, die du hier bist, soviel Unordnung fabrizieren?"
Schwungvoll ließ sich Mats neben seine beste Freundin aufs Bett fallen. Dabei rutschte eine der vielen Tüten von der Matratze.
"Was machst denn eigentlich?", schielte er auf Riekes Laptop.

"Ja, also...ähm. Sagen wir es so: Ich hab vielleicht ein klitzekleines bisschen zu viel...äh eingekauft", sagte Henrike zähneknirschend und zeigte mit den Fingerspitze eine Prise auf, obwohl es echt viel mehr war. So viel dazu.
Sie schwieg, zeigte ihm erstmal den Desktop mit den ersten bearbeiteten Fotos. Dann öffnete sie einen Ordner und zeigte Mats einige Fotos aus den letzten Tagen von Passanten und sich selber. "Das sind die Fotos aus den letzten Tagen, von den Passanten, Berlin an sich und meine Wenigkeit", erklärte sie. Sahen eigentlich ganz gut aus, auch wenn Henrike gerade bezweifelte ob die reine Fotografie wirklich was für sie war.

"Ja, ein klitzekleines bisschen", grinste Mats. So konnte man das natürlich auch nennen. Bei den Schuhen schien es wohl nicht geblieben zu sein.
Schließlich setzte er sich etwas gerader hin, damit er besser auf den Bildschirm schauen konnte.
Rieke war schon wieder fleißig gewesen und hatte einige Fotos geschossen.
"Die sind wirklich richtig gut", stupste er seine beste Freundin leicht an. "Warum schickst du die nicht ein?" Seine beste Freundin hatte da wirklich Talent.

"Danke", sagte Henrike und blickte zur Seite, wo Mats sie geradewegs anstupste. Vielleicht weil sie ihre Fotos für schlecht hielt? Sonst hätte sie die bestimmt eingeschickt, vor Jahren die ersten. Nur wusste sie nicht so recht, ob die Fotografie wirklich das war was sie einzig wollte. Ihr Leben umwerfen mit Mitte zwanzig konnte man noch, nur würde sich das als etwas knifflig rausstellen wie sie befürchtete.
Sie zuckte damit nur die Achseln und klickte weiter durch die Bilder.

"Ich mein das ernst", versicherte Mats seiner besten Freundin noch einmal. Aber das war eh ein leidiges Thema; Rieke und ihre Fotografie.
Irgendwann würde er einfach heimlich Fotos von ihr zu einem Magazig schicken. Dann würde Rieke sehen, dass auch andere, Profis, ihre Bilder großartig fanden.
"Und sonst? Was interessantes erlebt bei deiner Shoppingtour? Und hast du heut noch was vor?"

Achselzuckend nickte Henrike. Was sollte sie dazu großartig sagen? Sie fand ihre Fotografie nicht gut, für die Öffentlichkeit jedenfalls. Ihr bester Freund fand die Fotos aber scheinbar gut und das nahm sie so hin, brachte nichts eine ewig lange Diskussion vom Zaun zu reißen. Mats würde immer wieder beteuern, dass die Fotografien gut waren und sie damit Geld verdienen konnte. Nur war sie kein Stück überzeugt davon.
"Ach...dies und das. Na ja, ich hab ein Handy gefunden. Tut man ja auch nicht alle Tage, mal sehen ob es im Fundbesitzer noch den richtigen Besitzer findet", erzählte sie. Mehr war eigentlich nicht passiert, nur dass sie vielleicht zwischen durch immer wieder an Jonas denken musste. Aber das brauchte Mats schlicht weg ja nicht wissen. 
Überlegend spielte Henrike kurz mit einer Haarsträhne und schüttelte dann mit dem Kopf. "Nein, nicht das ich wüsste. Warum fragst du? Ist was geplant?"

"Ach schade", seufzte Mats beinahe theatralisch. "Ich dachte schon, du hättest wieder irgendwo Bilder von uns beiden in einem Käseblättchen gesehen, in der mir wieder mal unterstellt wird, dass ich dich meinem Bruder ausgespannt hab." Das wäre ja mal wieder ganz was neues.
Grinsend stupste er Rieke an.
"Geplant ist nichts. Aber Benni macht sich rar. Der wollte eigentlich nur kurz mit ter Stegen reden. Aber ich hab ihn seit dem Training nicht mehr gesehen. Deshalb können wir zwei Hübschen auch was zusammen unternehmen."

Henrike verdrehte grinsend die Augen. Natürlich und wenn das ganz zufällig in der BLÖD Zeitung. "Ach Matsi, nicht denken mitdenken mein Lieber!", meinte sie und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. Den Laptop legte sie neben sich. Mats dachte manchmal auch Sachen und wenn, dann war das bestimmt in solch dämlichen Online Ausgaben der Klatsch Magazine.
Interessiert zog Hennie eine Augenbraue hoch. Das lief also wieder etwas zwischen den beiden Herren und einer von ihnen damit wieder glücklich. Das war doch gut!
Lächelnd klopfte sie ihm aufs Bein. "Hört sich doch gut an und uh, du gibst dir die Ehre sich mit mir abzugeben, höchst beeindruckend" Grinsend stupste sie ihn an.

Kurz streckte Mats seiner besten Freundin die Zunge heraus.
"Vielleicht ist selbst denen die Story mittlerweile zu ausgelutscht", zuckte er dann mit den Schultern.
Ganz zu Anfang hatten sie sich einen Spaß daraus gemacht und sich von jeder Zeitung, in der diese Story abgedruckt war, gegenseitig Fotos geschickt.
"Na ja", ließ Mats sich auf die Matratze sinken, verschränkte die Arme hinterm Kopf und sah an die Decke. "Er ist irgendwie komisch...ich weiß auch nicht." Vielleicht brauchten sie nur einfach ein bisschen Zeit, damit es sich normal anfühlte, dass sie nun nicht mehr beste Freunde sondern ein Paar waren.
"Zufällig geb ich mir sehr gerne mit dir ab", wechselte der Verteidiger das Thema und zwinkerte Rieke zu.

Henrike sah ihn mitfühlend an und stützte sich mit den Händen auf der Matratze ab. Wenn es doch nur so einfach wäre dann wäre sie schon längst wieder mit Jonas zusammen, nur war es nicht so und bei Mats verhielt sich die Liebe auch recht grottig. "Das wird, denke ich", meinte sie leicht lächelnd, während sie so an ihre Beziehung dachte. Blöd.
"Ach tust du? Meine Fresse bist du tief gesunken" Grinsend kitzelte Hennie Mats in die Seite.

Mats bezweifelte das irgendwie. Schließlich zweifelte Benni jetzt schon, bevor es überhaupt richtig angefangen hatte. Eigentlich konnten sie da nur hoffen, dass sie ihre Pläne von einem gemeinsamen Urlaub in Schweden überhaupt in die Tat umsetzen konnten. Nicht, dass bis dahin alles wieder kaputt war.
Deshalb nickte Mats auch nur knapp.
"Du brauchst dich nicht selbst beleidigen. Das ist mein Part", streckte er seiner besten Freundin im Gegenzug die Zunge heraus.

"Merk ich, Matsi" Henrike ließ sich grinsend neben ihn nach hinten fallen und sah ihn von der Seite an. Wenn das sein Part war, sollte er ihn auch ausfüllen und dafür würde sie sorgen. Auch wenn sie damit rechnete, dass das nicht ganz ohne Rache für sie ausgehen würde. Klein und zierlich war für eine Frau wie sie gegen einen Mann wie Mats, der größer und stämmiger gebaut war, ein richtiger Nachteil als sie anfing ihn zu kitzeln.

Mats war klar gewesen, dass Rieke ihn jetzt irgendwie herausfordern wollte.
Aber eine Kitzelattacke? Da hatte seine beste Freundin keine Chance.
Für Mats war es also ein leichtes nach Riekes Handgelenken zu greifen und sie über ihrem Kopf auf der Matratze fest zu pinnen.
"Guter Versuch", grinste er sie an.