I'll be there

"Gut", nuschelte er und küsste ihn vorsichtig auf die Wange. Als Benni ihm auch noch auf die Pelle rückte rettete er sich dann doch lieber ganz hinter Mats. Hilfesuchend sah er zu Jonas, der verwirrt von Benni zu ihnen sah.

"Nein! Mario drängt sich zwischen uns, Mats, siehst du das nicht?!", verzweifelt trat er einen Schritt auf Mats und Mario zu woraufhin der Kleinere sich verstecken schien zu wollen. "Angsthase! Komm her und kämpfe wie ein Mann!"

"So ein Quatsch", echauffierte sich Mats. "Er war ein Jahr lang weg, ohne dass wir überhaupt Kontakt hatten, und was war da zwischen uns, hm? Nichts!"
Sah Benni nicht, dass das mit ihnen keinen Sinn mehr hatte? Mal ganz davon abgesehen, dass Mats jetzt etwas für Mario empfand.
Zwischen Benni und ihm, das würde nie wieder so werden, wie es einmal gewesen war. Dazu war einfach viel zu viel kaputt gegangen. Dass sie sich in der Zwischenzeit wieder angefreundet hatten, war eigentlich schon mehr als Mats jemals gedacht hatte.
"Du spinnst doch!" Er drehte sich kurz zu Mario und Jonas um. "Geht ihr besser wieder ins Wohnzimmer oder in die Küche", bat er.
Mit Benni wurde er schon allein fertig.

"Nein! Sieh es doch ein! Wir beide, das passt einfach. Was willst du mit diesem Hämpfling? Der hält doch gar nichts aus!" Benni sah Mario wieder böse an. "Das hat der doch geplant."

Jonas wollte Mario mit sich in die Küche ziehen, aber der wollte nicht. "Ich kann doch Mats nicht alleine lassen!" Vor allem hatte er Angst. Um Mats und darum, dass sich hier doch noch was drehte.

"Was passt denn da? In den letzten Wochen unserer Beziehung hast du mich behandelt wie den letzten Dreck. Glaubst du, dahin will ich noch mal zurück?" Mats' Stimme war laute, als er es wollte. Aber Benni sah es ja sonst nicht.
"Außerdem warst du doch derjenige, der kaum einen Monat später schon mit jemand anderem zusammen war. So viel kann dir das das zwischen uns ja nicht bedeutet haben."
Er war es wirklich leid. Er wollte doch einfach nur mit Mario glücklich sein. Jetzt waren sie nicht mal einen Tag zusammen und dann gleich sowas.
"Bitte, Benni. Geh! Sonst muss ich die Polizei rufen."
Mats holte sein Handy schon mal aus der Tasche.

"Aber... ich änder mich!", versprach Benni verzweifelt. "Das war dumm aber... Mats, da ist doch noch was. Du musst das doch auch spüren."
"Mats", flüsterte Mario und strich über dessen Oberarm. Er wusste, wie schwer es war, wenn man jemanden liebte, der das nicht erwiderte. "Geh einfach, Benedikt", probierte er es mti festerer Stimme.
Benni sah Mats aber weiter flehend an.

"Benni, das bringt doch nichts", fuhr Mats sich erneut durch die Haare. Mittlerweile war er auch mehr als verzweifelt. Hörte das denn nie auf, dass er zwischen zwei Männern stand?
"Fahr nach Hause. Nach meinem Urlaub können wir gerne nochmal miteinander reden. In Ruhe." Das war eigentlich schon wieder viel zu nett von ihm. Aber was sollte Mats denn machen?
Mit Benni war er ewig zusammen gewesen, davor waren sie beste Freunde gewesen. Aber Fakt war einfach, dass er den Schalker nicht mehr liebte.
Schließlich griff Mats nach Marios Hand und sah Benni einfach nur noch eindringlich an.

Mario schluckte seine Eifersucht herunter und drückte Mats Hand. Benni schien aufzugeben und verließ mit hängendem Kopf die Wohnung. Mario atmete erleichtert aus und lehnte sich gegen Mats Brust. "Der Essensbote wäre mir definitiv lieber gewesen", versuchte er zu scherzen.

Nachdem Benni verschwunden war,schloss Mats die Wohnungstür und drückte Mario fest an sich.
"Mir auch", murmelte er.
"Benni ist auch echt ein Schwachkopf", äußerte auch Jonas noch seine Meinung und stiefelte Kopf schüttelnd zurück in die Küche.
Als es dann erneut klingelte, zuckte Mats unwillkürlich zusammen. Hoffentlich war es diesmal der Pizzabote.

Er drückte Mats einen kurzen Kuss auf die Lippen bevor er sich löste und den Summer drückte. "Ganz ruhig", sprach er ihm gut zu, "Das wird jetzt nicht Cathy sein, oder so..." Er schüttelte über Jonas kurz den Kopf und öffnete dann die Tür. Er bezahlte schnell den Lieferant. "So, jetzt kommen wir mal wieder runter und essen gemütlich."

"Im Vergleich zu Benni ist Cathy ein Engel", murmelte Mats nur und war dann wirklich erleichtert, als der Pizzabote mit ihrem Essen vor der Tür stand.
Mario bezahlte, obwohl Mats das eigentlich erledigen wollte.
"Das war genug Aufregung für die nächsten zwei Wochen", fand er, nahm Mario das Essen ab und ging dann vor in die Küche, in der Jonas schon den Tisch gedeckt hatte, sodass sie sich nur noch hinsetzen brauchten.

Mario grinste leicht. Cathy konnte bestimmt auch ziemlich zur Furie werden. Da wollte er nicht dabei sein.
Mats sah noch ziemlich fertig aus, sodass Mario ihn noch kurz küsste ehe er in die Küche verschwand. Mats hatte Gefühle für ihn, das würde er sich nicht mehr so schnell nehmen lassen!
Er aß gemütlich seine Lasagne während Jonas lautstark über Mats Ex herzog.

Mats saß schweigend am Tisch, versuchte das Geschwafel seines Bruders zu ignorieren. Aber der hatte sich scheinbar in Rage geredet.
"Herr Gott, ist gut jetzt", konnte Mats seine Klappe irgendwann nicht mehr halten.
Es war ja auch nicht so, dass er nur schlechte Zeiten mit Benni gehabt hatte. Das wussten sie hier alle am Tisch.
"Ich will nichts mehr davon hören."
Dann wandte Mats sich wieder seiner Pizza zu.

Wieder schluckte er stumm die Eifersucht herunter, wie er es seit Jahren tat. "Er meint es doch nicht bös", versuchte den Unfrieden zu verhindern, als Jonas schon zu Widerworten ansetzten. "Du hältst jetzt den Mund", zischte er ihm zu. Er wollte jetzt nichts mehr von Benni hören. Nichts negatives und schon gar nichts positives. "Sonst rufe ich Michael an und erzähle deiner netten Bekanntschaft dass du gerne mehr von ihr willst und nur zu schüchtern bist. Sieh zu, ob du da raus kommst." "Das machst du nicht..!" "Willst du es drauf ankommen lassen?"

Super, dachte Mats. Er wollte doch einfach nur seine Ruhe haben beim Essen.
Jetzt diskutierten Jonas und Mario miteinander. Immerhin ging es nicht mehr um Benni. Trotzdem ging es mir auf die Nerven.
Deswegen schnappte Mats sich seine Pizza und stand auf.
"Sagt mir einfach Bescheid, wenn ihr fertig seid", ging er dann ins Wohnzimmer.

"Toll, du hast ihn verscheucht", brummte Mario und sah Mats sehnsüchtig hinterher. "Ich? Du", nervte der jüngere Hummels zurück. Mario schob den Teller weg, e hatte keinen Hunger mehr. Seufzend stand er auf und schlurfte ins Wohnzimmer. "Mats?", fragte er und setzte sich neben ihn. "Wir behaken uns nicht mehr. Versprochen. Bitte, komm wieder zurück." Er hoffte, dass das nur am Streit mit Benni lag. Denn eigentlich zankte er sich öfter mit Jonas - auf freundschaftliche Weise.

Mats saß bereits am Wohnzimmertisch und aß seine Pizza weiter, als Mario zu ihm kam.
"Ihr seid schlimmer als Jonas und ich, als wir uns in der Pubertät immer gestritten haben. Ich will gerade einfach nur fünf Minuten meine Ruhe."
Er lehnte sich zurück und strich mit seinen Fingern über Marios Rücken.

"Wir sind ganz brav", versprach er und lehnte sich an Mats heran. "Wegen Benni, oder?", fragte er leise und strich über Mats Oberkörper. Wieder kroch die Eifersucht in ihm hoch. Dass Benedikt Mats immer noch so durcheinander brachte...

Ungläubig sah Mats seinen Freund an. Er bezweifelte, dass sowohl Mario als auch Jonas ein paar Minuten einfach mal nichts sagen konnten. Mats kannte seine Pappenheimer halt.
Schließlich nickte er.
"Versteh mich nicht falsch. Ich liebe ihn nicht mehr, das ist vorbei." Mats schob seine Finger zwischen Marios auf seiner Brust.
"Es ist einfach nur...ich hab nicht damit gerechnet, dass er plötzlich hier auftaucht. Und ich hab drei Jahre meines Lebens mit ihm verbracht. Das streicht man nicht einfach so", erklärte er, sah seinem Freund direkt in die Augen.
"Aber jetzt bist du da und ich will das, was wir haben, nicht so schnell wieder aufgeben."

"Schau nicht so, ich würde es wenigstens versuchen", schmunzelte er. Aber Mats hatte recht. Vielleicht war es besser, sie blieben noch ein wenig für sich.
Mario wich Mats Blick nicht aus, sah ihn fest. "Schon gut", begann er sanft, "Benni war und ist durch den Fußball immer noch Teil deines Lebens. Du solltest das mit ihm klären. Mach dir mal um mich dabei keinen Kopf. Ich vertraue dir." Er verdrängte die Eifersucht eben wieder, küsste Mats einfach. Er würde nicht Bennis Fehler wiederholen und Mats mit seiner Eifersucht vertreiben. Und er konnte das mittlerweile echt gut. Zwar hatte er gelesen, das würde zum fremdgehen verleiten, aber er glaubte nicht, dass Mats das tun würde...

"Ich mach mir aber einen Kopf", widersprach Mats, erwiderte den sanften Kuss.
"Du hast dir das schon die ganzen Jahre vorher mit angesehen und es einfach runtergeschluckt." Das das nicht gut getan haben konnte, musste Mats bestimmt nicht extra sagen.
"Sag mir einfach, wenn dir was nicht passt. Wir sind jetzt zusammen, da darfst du das gerne tun."
Schließlich beugte er sich noch einmal vor und fing Marios Lippen mit seinen eigenen ein.

Mario sah Mats kurz vollkommen verblüfft an. Das... hatte ihm jemals jemand gesagt, er dürfe direkt sagen, wenn ihn was nicht passte? Mats erstaunte ihn immer wieder. Gefühlvoll erwiderte er den Kuss und rutschte noch ein Stück näher an Mats, ohne die Pizza umzuwerfen. "Mein Kloppsi", hauchte er gegen Mats Lippen.

"Was?", hakte Mats schmunzelnd nach. Mario sah sehr überrascht aus. Aber er fand, dass das in einer Beziehung normal sein sollte. Auch da gehörte eine gesunde Portion Eifersucht einfach dazu.
"Mein kleiner Blödie", erwiderte Mats und küsste seinen Freund noch einmal kurz, bevor er nach seiner Pizza griff und aufstand,um zurück in die Küche zu gehen.

"Ich...", weiter kam er nicht, wusste auch gar nicht, was er sagen wollte. Vielleicht würde er sich wirklich dran halten...
"Das war lahm", grinste er und sah Mats kurz hinterher ehe er folgte. Jonas hatte den Rest seiner Lasagne schon vernichtet, aber er sagte nichts dazu - für Mats.

"Ich werde mein altes Hirn nochmal anstrengen und mir was originelleres einfallen lassen", versprach Mats.
Der Tisch in der Küche war bereits leer. Deswegen schob Mats die Pizzaschachtel genau zwischen sie, damit Mario sich bedienen konnte.
Nachdem Jonas das dreckige Geschirr in die Spülmaschine verfrachtet hatte, verschwand er dann auch kommentarlos.
Also wandte sich Mats wieder an seinen Freund.
"Wie viele Beziehungen hattest du denn schon vorher?", fragte er neugierig, weil es ihn verwundete, dass es Mario so überrascht hatte, was Mats eben zu ihm gesagt hatte.

"Mach dir keinen Stress", erwiderte er nur zwinkernd. Mario rührte Mats Pizza nicht an. Er war noch satt von der Lasagne, trank lieber einen Schluck Wasser. Bei Mats Frage wurde er tiefrot. "Du meinst... ohne die Fake-Beziehungen?", wand er sich geschickt um eine direkte Antwort herum. "Zwei", nuschelte er, "Eine jetzt in Spanien und eine noch in der Schulzeit mit einem Mädchen, Camille hieß sie. Da hab ich dann gemerkt, dass ich nicht auf Frauen stehe. Dann kam der Sport und ich hatte nie wirklich Zeit dafür und dann..." Kam Mats.

Seine Frage traf wohl einen wunden Punkt. Anders konnte er Marios Gesichtsfarbe nicht deuten. 
"Ohne die Fake-Beziehungen", nickte Mats schließlich.
Und als sein Freund dann weiter erzählte, wurde ihm auch klar, warum ihn seine Bitte vorhin so überrascht hatte, denn Mario schien wirklich nicht viel Erfahrung in Sachen Beziehung zu haben.
Aber das störte Mats nicht im geringsten. Er freute sich einfach auf die gemeinsame Zeit mit Mario.
"Das muss dir doch nicht peinlich sein", erklärte er dann und hauchte einen Kuss auf Marios rote Wange.

"Aber ich", er sah zu Mats hoch, "Fühle mich wie ein kleines Kind..." Jetzt griff er doch nach Pizza um wenigstens irgendetwas zu tun. "Das heißt ich... ich hatte auch nie..." Er benahm sich doch wie ein Kind. "Könnten wir nicht das Thema wechseln? Es ist mir doch peinlich."

Oh, jetzt war Mats doch etwas überrascht. Als Mario heute Morgen Jonas am Telefon verarscht hatte, hätte er nicht gedacht, dass das mit der Entjungferung sogar der Wahrheit entsprochen hätte.
"Klar", stimmte Mats dann zu. "Wir können gleich zusammen meine Wäsche machen. Wie ein altes Ehepaar", schlug er schmunzelnd vor und schob dann die restliche Pizza von sich. Wenn er noch mehr aß, würde er platzen.

Mario bekam wieder rote Wangen als er Mats Überraschung sah. Es war nicht so, als wollte er keinen Sex. Es war nur noch nicht der richtige dabei. Mats... könnte es sein.
"Gern", grinste er, "Ich bügele! Und dann ziehst du für mich ein weißes Shirt mit Lederjacke an. Nur kurz. Das ist aber einfach nur heiß." Er wurde wieder rot und legte die Hände auf seine eigenen Wangen. "Oh Mann",brummte er.

Dass Mario erneut rot wurde, überging Mats jetzt einfach. Sie hatten gesagt, dass sie nicht mehr drüber redeten, also würde er das auch tun. 
"Ich hab gar keine Lederjacke", lachte er. Das war natürlich glatt gelogen. Aber nur weil er sich bereits überlegt hatte, Mario mit diesem Outfit im Urlaub zu überraschen. Also konnte er ihm den Gefallen nicht jetzt schon tun.
Sein Freund wollte einer Tomate heute wohl Konkurrenz machen, weswegen Mats ihn grinsend auf seinen Schoß zog.
"Na, du Tomate. Schalt mal dein Kopfkino aus."