When friendship becomes love

"Siehste? Genau wegen solchen Aktionen bin ich der Meinung, dass er dir nicht gut tut. Ich mein, der Junge wusste doch schon vorher, dass wir miteinander befreundet sind und hat es nicht erst gestern erfahren. Er soll also mal schön den Ball flach halten. Ich hab keine Lust mich ständig jetzt wegen ihm zu streiten." Mo musste sich echt zusammenreißen, dass er nicht gleich wieder laut wurde. Nervi machte ihn einfach echt rasend. Er soll ihre Freundschaft einfach endlich akzeptieren oder sich wieder verpissen. Punkt!
"Was willst du denn machen? Shoppen? Kino? Beides? Ein bisschen feiern gehen? Oder willst du backen?", fragte Mo. Er wusste ja, dass das Milena mal ganz gerne tat.

Milena wollte nicht weiter über Nick reden. Wenn sie schon nicht mit ihm einen schönen Abend verbringen konnte, dann wenigstens mit Moritz.
Milena begann zu grinsen. "Du backst freiwillig mit mir?", wollte sie wissen. "Dann auf jeden Fall das. Und morgens gehen wir zusammen brunchen, ok?", war Milena Vorschlag. Das würde bestimmt toll werden. Ein Tag einfach nur zu zweit, ohne irgendjemand,  der sie stören würde. Milena freute sich jetzt schon darauf.

Mo war sich gerade nicht wirklich sicher, ob die Idee mit dem Backen nicht ein Eigentor gewesen war. Ihm schwahnte nichts Gutes. Aber als er sah, wie Milena sich freute, konnte Mo auch nicht kneifen. Es freute ihn ja, dass seine beste Freundin wieder lachte. Da würde er auch das Backen überstehen. Irgendwie.
"Ja, würde ich, auch wenn ich es vermutlich hinterher bereue", neckte er sie und grinste frech. "Aber zum Glück muss ich das ja nicht alles essen. Ein Hoch auf das Leben eines Fußballers", schob Mo auch gleich noch hinterher, um Milena aus der Reserve zu locken und damit Nervi wenigstens für kurze Zeit mal wieder aus ihren Gedanken gestrichen war. Mit dem konnten sie sich auch später noch beschftigen.
"Und brunchen klingt auch gut. Da haben wir wenigstens nicht die ganze Arbeit, sondern können einfach nur schlemmen." Das war ganz nach Mo´s Geschmack. Könnte wegen ihm immer noch so sein.

Milena sah Moritz empört an. "Eyy. Wenn ich backe, kann man das immer essen. Es sieht vielleicht nicht immer so aus, wie es geplant war, aber schmecken tut es immer.", sagte sie und boxte ihrem besten Freund sanft gegen den Bauch.
"Du bist echt richtig faul." Milena lachte. "Abgesehen von deinem Training drückst du dich echt vor allem, was auch nur ein bisschen anstrengend ist. Du fauler Sack." Frech grinste sie Moritz an. Sie war gespannt, wie er jetzt reagieren würde. Zwar konnte sie es sich denken, doch er war schon manchmal für eine Überraschung gut.

"Mag ja sein, aber das Auge isst mit und manchmal ist es schon echt eine Überwindung deine... Kreationen zu kosten", grinste Mo und piekste Milena als Ausgleich in die Seiten. Seine beste Freundin war ihm gerade mal wieder eindeutig zu frech. Besonders der nächste Kommentar, den sie abließ. Das war ja wohl die Höhe! Sowas ließ er sich bestimmt nicht bieten.
"Ich bin überhaupt nicht faul, Fräulein, klar? Ich seh einfach nur nicht ein, warum ich meine kostbare Freizeit mit so zeitraubenden und sinnlosen Dingen verschwenden soll, wenn es doch auch viel einfacher geht", stellte Mo gleich mal klar und hockte sich rotzfrech über Milena, um sie richtig kitzeln zu können.

Empört sah Milena ihren besten Freund an. "Tzzz. Dir back ich nochmal was. Zu deinem nächsten Geburtstag kannst du dir selbst einen Kuchen backen.", sagte sie gespielt eingeschnappt.
Milena hatte nicht damit gerechnet, dass Moritz sich über sie hockte. Deshalb konnte sie auch nicht schnell genug reagieren und war dann mehr oder weniger wehrlos. "Oh doch, das bist du. Ein fauler Sack.", sagte sie grinsend. Obwohl sie eigentlich wusste, was jetzt kommen würde, konnte sie sich das nicht verkneifen.

"Ich kann auch einfach zum Bäcker oder in eine Konditorei gehen und mir einen Kuchen kaufen. Bei denen weiß man sogar, dass die Kuchen auch essbar aussehen", trieb Mo das kleine Spielchen weiter und grinste selbstzufrieden. Er fand seine Idee jedenfalls gut, wenn sich Milena tatsächlich quer stellen sollte. Deswegen würde sich Mo auch nie und nimmer selber als faul bezeichnen.
"Ich nenne das eher schlau, spontan und improvisationsfreudig. Ich hab halt immer einen Plan B in der Hinterhand." Stolz trohnte Mo auf seiner besten Freundin, bevor er anfing sie mit flinken Fingern zu kitzeln. Rache war ja bekanntlich süß.

Milena verdrehte die Augen. "Weil der ja auch so viel besser schmeckt und vor allem so gut in deinen Ernährungsplan passt." Frech grinste sie ihn an. Ihre Kuchen waren nicht so extrem süß, wie die gekauften und um einiges kalorienärmer, aber trotzdem schmeckten sie noch gut.
Milena wollte noch antworten, doch dazu kam sie nicht mehr. Moritz begann sie zu kitzeln und sie musste lachen. "Eyy... lass...das...", brachte sie gerade so raus und versuchte sich irgendwie zu wehren. Doch Moritz war eindeutig stärker als sie.

"Wer sagt denn, dass ich den esse, hm? Der ist für meine Gäste. Ich kann die ja schlecht hungern lassen", grinste Mo immernoch. Milena war schließlich selber Schuld, wenn sie sich weigerte.Dann blieb ihm ja nichts anderes übrig, als einen Kuchen zu kaufen.
"Und nein, ich lasse es nicht. Du hast es nicht anders gewollt." Zielstrebig fand Mo jede noch so kleine empfindliche und kitzelige Stelle. Mittlerweile kannte er ja jede einzelne davon, solange wie er und Milena schon befreundet waren. Es war ja schließlich auch nicht das erste Mal, dass er sie kitzelte. Und da Mo ja auch größer und stärker war und zudem auch noch auf seiner besten Freundin saß, konnte diese sich auch nicht wirklich wehren und war ihm hilflos ausgeliefert. Das kam davon, wenn man immer so frech war. Mo gefiel es jedenfalls und machte munter weiter.

Milena sagte jetzt nichts mehr dazu, sondern verdrehte erneut die Augen. Wenn er meinte, sie würden ja dann sehen, was passierte. Bis zu Moritz Geburtstag waren ja aber auch noch ein paar Monate.
Moritz machte einfach weiter. So langsam hatte Milena schon kaum noch Luft zum Atmen. Ihre Abwehrversuche reduzierte sie ein bisschen, nur um ihm dann mit dem Knie in den Hintern zu treten. Das führte dazu, dass Moritz etwas das Gleichgewicht verlor und nach vorne kippte.
Dabei sahen sie sich tief in die Augen und Milena könnte ihren Blick nicht lösen. Hatte er schon immer so tolle Augen gehabt, die einen fesselten?

Mo wähnte sich schon als Sieger und wartete nur darauf, dass Milena um Gnade winselte, als ihn plötzlich ein Knie überraschend in den Hintern gerammt wurde. Überrascht keuchte er auf und hatte Mühe sich zu halten, damit er nicht genau auf Milena plumpste, weil er das Geichgewicht verlor. Gerade noch rechtzeitig konnte er sich mit seinen Händen abfangen. Mit vor Schreck rasendem Herzen hockte Mo jetzt über seiner besten Freundin, sah ihr direkt in die Augen und konnte seinen Blick einfach nicht abwenden. Er war total gefangen von dem Blau, wo er sich nicht erinnern konnte, dass das schon immer so intensiv war wie jetzt. Nie war ihm aufgefallen, wie schön doch Milena´s Augen waren, wie sie strahlten und glänzten, umso faszinierter war Mo jetzt und konnte sich keinen Millimeter rühren.

Moritz konnte sich zum Glück noch abfangen, sodass er nicht auf Milena landete. Das hätte sonst bestimmt ein paar Schmerzen auf beiden Seiten gegeben.
Doch jetzt war irgendwas komisch. Milena konnte den Blick einfach nicht von Mo lösen. Sie war wie gefangen. Aber sie wollte auch gar nicht weg sehen. Mos Augen waren unglaublich und irgendwie löste das hier gerade eigentartige Gefühle in Milena aus. Gefühle, die sie noch nie für Mo gespürt hatte. Eigentlich waren es Gefühle, die sie so noch bei keinem gehabt hatte.