Zimmer von Timo

"Das wird niemand sehen", versprach Mats. Aber er steckte das Handy trotzdem erstmal selbst ein.
Marco richtete noch einige Worte an Timo. Allerdings war Mats sich nicht mal sicher, ob Timo diese überhaupt wahrnahm. 
Er legte Marco einen Arm um die Schulter und führte ihn zur Tür, damit sie gehen konnten. 
Eigentlich hatte Mats noch mit Rieke und Benni sprechen wollen. Aber erstmal würde er sich jetzt um Marco kümmern, mit dem er nun zu dessen Zimmer brachte. 

Mit Marco tbc: Marcos Zimmer

Lukas musste sich ziemlich zusammenreißen, um Marco nicht doch noch eine reinzuhauen. Erst machte er Timo zu einem nervlichen Wrack und dann spielte er mehr oder weniger das Opfer oder wie? Die zur Faust geballte Hand ließ er lieber in seiner Hosentasche.
Zum Glück war Mats dann so klug, Reus aus dem Zimmer zu schaffen, sodass Lukas sich schließlich zu Timo umdrehte. "Es tut mir so leid. Aber er wird dir hier nichts mehr tun. Wir passen auf dich auf." Am liebsten hätte er Timo einfach in die Arme genommen. Aber er wusste nicht, ob es ihm recht wäre.
Seufzend zog er dann kurz sein Handy aus der Tasche und schrieb Basti schnell zurück. Immerhin hatte er ihm schon zwei Nachrichten geschickt, auf die er bisher noch nicht reagiert hatte.

Timo schluchzte auf. Er wusste gerade nicht ob alles viel besser oder schelchter war. "Dabei mochte ich ihn doch..!" gestand er leise und knabberte sich an den Lippen herum. "Ich war verliebt in dieses Arschloch!" Jetzt musste er sich wohl was komplett anderes suchen, aber vielleicht war das auch besser so.. vieleicht hatte das Schicksal es nur so gewollt.

Leo beobachtete die Szene stumm und runzelte die Stirn. Er konnte nicht abschätzen, ob es Marco wirklich leid tat... Als Lukas sich höflich zurück hielt, trat Leo sofort wieder zu Timo und drückte ihn fest an sich. "Ich weiß doch... aber ... du findest einen Besseren. Einen netten Mann, der lieb und zärtlich zu dir ist, ja? Und Marco wird dir nicht mehr zu Nahe kommen, dafür sorgen wir schon."

Timo so zu sehen, brach Lukas beinahe das Herz, sodass er sich auf die andere Seite von Timo setzte und ihm wenigstens eine Hand auf den Rücken legte.
Lukas war nie wirklich bewusst gewesen, dass Timo auf Männer stand. Konnte sein, dass der Jüngere es ihm mal erzählt hatte. Aber Lukas miss dem ganzen auch nicht so viel Bedeutung bei. Für ihn war es egal, ob homo- oder heterosexuell.
Schlimm war wirklich nur, dass Timo genau von dem Mann, für den er Gefühl hatte, so ausgenutzt worden war.
"Können wir noch irgendwas für dich tun?", fragte Lukas fürsorglich.

Marco würde ihm nicht mehr zu Nahe kommen. Timo wurde schlecht. Er wusste nicht was mit ihm los war. Wollte er das so? War es so besser als vorher? Er hättte sich einfach zusammen reißen sollen und damit leben sollen...
Zitternd schlang er sich unter seine Decke und schüttelte den Kopf. "Ich.. ich muss schlafen..!" murmelte er. Vorher sich noch übergeben, so schlecht wie ihm war.. aber sicher nicht, wenn die beiden da waren.
"Morgen ist weider Training!" meinte er.

Leo bemerkte deutlich, wie schlecht es Timo ging und drückte den Körper weiterhin fest an sich. "Ja... da hast du recht, du schläfst jetzt erst einmal. Ich bleibe aber auf jeden Fall hier. Du bleibst heute Nacht nicht alleine!", beschloss er direkt, bevor er fragend zu Lukas sah. Seinetwegen konnte der Ältere auch hier bleiben, aber er würde Timo sicherlich nicht alleine lassen.

Lukas wusste auch gar nicht, was er noch tun sollte, außer Timo ganz fest in die Arme zu nehmen. Aber das tat Leo ja bereits.
"Dann...ich geh rüber in mein Zimmer. Wenn irgendwas sein sollte, sagt ruhig Bescheid, egal wie spät es ist, okay?"
Dabei sah er vor allem Leo an. Bei Timo würde er sich nicht unbedingt darauf verlassen, dass er sich meldete. Hätte Lukas nicht selbst nachgehakt, was bei dem Jüngeren los war, dann hätte Timo es ihm wohl nie erzählt.
"Versuch zu schlafen", strich der Stürmer dem Blonden über die Schulter. Danach verließ er Timos Zimmer.

tbc: Lukas' Zimmer

Leo wolllte hier bleiben, aber eigentlich wollte er gerne alleine sein. Trotzdem nickte er nur. "Ich geh dann mal ins Bad!" murmelte er. Mit wackeligen Beinen ging er ins Bad und schloss sich ein. Er öffnete den Wasserhahn und beugte sich über die Toilettenschüssel. Ihm war einfach nur übel. Er musste sich nicht mal einen Finger in den Mund stecken, er musste von selber würgen, wenn er an den Tag heute dachte. Danach ging es ihm zumindest besser und nach dem Zähne putzen ging er dann wieder zurück zu Leo.

"Warte, ich muss auch noch Zähne..." Grummelnd sah er auf die verschlossene Tür und schüttelte seufzend den Kopf. Als er hörte, wie Timo sich übergab, verzog er das Gesicht, sagte aber lieber nichts, als der Jüngere wieder zu ihm kam. Er wollte ihn nicht noch einmal auf die ganze Sache ansprechen. Nachdem er ebenfalls Zähne geputzt hatte, verließ er das Bad und schlüpfte aus seiner Kleidung. Müde schob er sich zu Timo ins Bett, wo er den Jüngeren vorsichtig an sich zog und umarmte. "Schlaf gut... ich pass auf."

"Danke!" murmelte er lächelnd und schloss den anderen fest in seine Arme. Irgendwie tat es verdammt gut, dass er einfach mal richtig gehalten wurde und dank Leo, brauchte er gar nicht lange bis er sofort weg döste. Er schlief sehr unruhig, wachte aber erst am nächsten Morgen total gerädert auf. Er versteckte sein Gesicht in Leos Shirt, damit er die Sonne nicht so in seinem Blickfeld hatte-

Leo bemerkte, dass Timo unruhig schlief und versuchte, dem Jüngeren so viel Halt wie nur möglich zu geben. Als Timo sich am nächsten Morgen zu an ihn drängte, strich er ihm durch die abstehenden Haare und drückte ihm einen Kuss darauf. "Morgen, Kleiner..", flüsterte er und strich ihm sanft über den Rücken. "Wie geht es dir?"

"Morgen!" nuschelte er leise und hob seinen Kopf jetzt doch wieder leicht an und schaute Timo mit geröteten Wangen an. "Ganz gut eigentlich.. vielleicht.. vielleicht wird es schnell besser und ich hab mir umsons so einen Kopf gemacht. Vielleicht hat mir mein Körper ja die Gefühle nur vorgespielt!" murmelte er optimistisch und erhob sich leicht von seinem Kissen.

"Ja... wir kriegen das schon wieder hin, hm?" Er strich mit dem Zeigefinger sanft über die geröteten Wangen, bevor er sich ebenfalls aufsetzte und Timo vorsichtig an sich zog. "Willst du duschen? Ich könnte uns schonmal einen Tee machen.. Oder willst du direkt runter in den Speisesaal? Müsste ja auch bald Essen geben."

"Lass uns runter gehen? Nicht das der Trainer noch schlecht von uns denkt!" meinte er mit einem schiefen Grinsen. Er klaute sich ein paar Klamotten von Leo und machte sich im Bad mit Leo nur etwas frisch un dann gingen sie auch shcon nach unten zum Essen. Sein Magen verlante nämlich schon lautstark nach etwas zu esssen und das war irgendwie nicht schön.

tbc Speisesaal mit Leo

cf: Lukas' Zimmer

Lukas schlich mehr über den Flur als alles andere. Wie das blühende Leben sah er sicher nicht aus. Hoffentlich hatte Timo wenigstens ein Auge zu bekommen.
Lukas klopfte gegen die Tür und wartete einen Moment ab. Aber drinnen tat sich nichts, sodass er versuchte die Türklinke herunter zu drücken. Aber auch da passierte nichts.
Schulter zuckend trat der Stürmer dann einfach den Weg in den Speisesaal an, weil er vermutete, dass die beiden schon längst dort waren.

tbc: Speisesaal

Timo verbrachte eigentlich fast die ganze Zeit auf seinem Zimmer. Ihm ging es einfach nicht gut und das ließ sich nicht leugnen. Das Training bekam er irgendwie gebacken und große Chancen, dass er spielen würde hatte er eh nicht. Deshalb konnte er auch alleine in seinem Zimmer liegen. Die rollos hatte er nach unten gezogen und nur noch der Fernseher erleuchtete den Raum. Vor ihm stand sein Laptop und er zog sich alte Youtube Videos rein. Das war mal eine WM.

cf: Speisesaal

Lukas war noch schnell am Buffet vorbeigegangen und hatte sich zwei Äpfel und eine Banane mitgenommen. Timo hatte bestimmt noch nichts gegessen.
Lautstark klopfte Lukas schließlich an seine Tür. Hoffentlich hat Timo sich nicht irgendwo anders verkrochen. Ansonsten würde der Stürmer eben noch sein Glück bei Leo probieren.

"Is offen!" nuschelte Timo nur und machte sich eigentlich keine große irgendwie das Chaos an sich oder in seinem Zimmer zu beseitigen. Duschen sollte er auch mal wieder, aber das konnte er ja auch nach dem dem Training, da würde er auch noch mehr stinken und dann machte es auch nicht mehr was. Seufzend starrte er wieder auf seinen Laptop, auf dem immer noch eine Serie lief.

Lukas hörte hinter der Tür irgendwas. Was genau es war und ob Timo überhaupt etwas gesagt hatte, konnte er nicht sagen. Stattdessen drückte Lukas einfach die Tür auf. 
In Timos Zimmer war es dunkel und es miefte ziemlich. Der Jüngere saß auf seinem Bett und starrte auf den Laptop. 
Super, dachte Lukas. Er legte das Obst auf dem kleinen Tisch ab, bevor er die Rollos hoch zog und die Fenster öffnete. 
"Du siehst beschissen aus", ließ er Timo wissen. Ungefragt klappte Lukas den Laptop einfach zu. "Eine Dusche oder ein Bad schadet dir sicher auch nicht. Also hopp hopp."

Timo kniff die Augen zusammen. Das war einfach zu schnell zu hell und war für seine Augen nicht gut. Als Lukas einfach seinen Laptop zuklappte, schaute er ihn genervt an. "Gehts noch?!" keifte er total zickig. "Das war gerade das Staffelfinale...!" knurrte er leise und zog seine Decke einfach höher. "Du hast mir gar nichts zu sagen! Du bist nicht meine Mutter!" meinte er genervt.

"Das kannst du auch morgen noch gucken", sagte Lukas trocken. 
Was war denn nur mit Timo los? Er hätte verstanden, wenn der Jüngere heulend hier in seinem Bett gelegen hätte. Aber dass er sich so gehen ließ?
"Nee, deine Mutter würde wahrscheinlich noch schlimmer reagieren als ich." Da war sich Lukas fast sicher. 
Er zog Timo einfach die Decke weg und zerrte ihn auf die Beine. "Wenn du so weiter machst, wird das sicher nichts mit deinen Einsatzminuten."

Timo ließ sich auf die Beine ziehen, konnte sich aber nicht auf den Beinen halten und sackte auf seine Knie zusammen. "Wird es eh nichts." murmelte er leise und starrte an die Wand. Das war nun mal leider so, er musste das realistisch sehen. Er hasste sein Leben.
"Weißt du wie erbärmlich das ist, in jemanden verliebt zu sein, der nichts besseres zu tun hat, als dich betrunken einfach zu nehmen." fragte er leise. "Wahrscheinlich hab ich so eine dumme Störung und gehör in die Klapse an statt auf ein Fußballfeld!" murmelte er.

Lukas reagierte zu spät, um Timo irgendwie auffangen zu können.
Deshalb hockte er sich einfach neben ihn und schloss ihn in seine Arme.
"Du kannst dich doch jetzt nicht so hängen lassen", murmelte Lukas, während er Timo über den Rücken strich.
"So ein Mist! Lass dir doch vom Fußball helfen, über die Sache hinweg zu kommen. Knie dich rein und zeig Jupp, wie gut du bist." Wenn Timo sich jetzt nur noch in seinem Zimmer vergrub, dann würde es definitiv nicht besser werden. Außerdem hatte er dann viel zu viel Zeit zum Nachdenken. Genau das sollte Timo ja vermeiden.

Timo klammerte sich an Lukas und schluchzte leise. "Ich.. es tut mir Leid!" murmelte er leise. Er wusste, dass er sich hängen gelassen hatte, aber es war gerade alles so viel.
"Lukas... ich häng mich jetzt rein versprochen!" meinte er ernst und versuchte sich irgendwie die Tränen weg zu wischen. "Ich sollte duschen gehen oder?!" nuschelte er. Oh man, was war denn nur los mit ihm.
"Lukas.. denkst du, ich sollte vielleicht doch noch mal mit Marco reden? Oder einfach vergessen?!"

"Hey, schon gut", murmelte Lukas. Er konnte ja nachvollziehen, dass es für Timo alles nicht einfach war im Moment. Aber deswegen war er ja hier. Lukas wollte ihm helfen.
Außerdem schien sich Timo gerade sowieso ziemlich schnell wieder zu fangen.
"Ja, geh duschen", stimmte Lukas nickend zu und lächelte den Jüngeren leicht an. Schließlich wollte er ihm nichts böses.
"Was glaubst du denn, was dir mehr helfen würde?" Lukas tippte eher darauf, dass es besser wäre, wenn sie erstmal keinen Kontakt mehr miteinander hatten. Aber das musste Timo dann doch selbst entscheiden.

Timo rappelte sich auf und strich sich durch die Haare. "Ich weiß es nicht.. ich glaube ich lass es lieber, ich würde ihm und mir nur noch mehr weh tun!" Da war er sich irgendwie sicher.
"Ich beeile mich!" meinte er ernst und sprang schnell unter die Dusche. Er brauchte nicht lange und kam dann mit bequemen klamotten udn nassen Haaren wieder. "Und jetzt?!" fragte er unsicher.

Lukas war froh, dass Timo das so sah. Klar, wusste er, dass der Jüngere in Marco verliebt war. Aber deswegen konnte er ihm sowas nicht durchgehen lassen. 
"Lass dir Zeit", sagte der Stürmer noch, bevor er sich aufrappelte und aufs Bett setzte. 
Jetzt brauchte sich Timo auch nicht mehr beeilen. Das Mittagessen dürfte schon beendet sein. 
"Ich hab dir ein bisschen Obst mitgebracht", deutete Lukas auf das Sideboard, wo er Äpfel und Bananen abgelegt hatte.

"Oh danke!" murmelte er und nahm sich einen Apfel. Sein Magen meldete sich zu Wort und es war wohl jetzt echt mal wichtig, was zu sich zu nehmen, was keine Schokoriegel waren. Das hatte er nämlich die letzten Stunden. Nicht gerade gesund, aber was sollte er machen. Er nahm sich auch noch die Banane und aß diese auf. Er hatte irgendwie doch mehr Hunger als erwartet.