Kitsch * M²

Als sie aus der Garage raus waren, machte Manu erst mal das Radio an und dann ging es ein mal quer durch die City. "Ich wohn in Bogenhausen, also liegt das voll auf dem Weg!" lächelte Manu leicht.
"Wieso bist du aus Gladbach weg? Wenn ich fragen darf?" Marc interessierte ihn. Er wollte so viel wie möglich über ihn erfahren und ihn kennen lernen.
"Wie alt bist du eigentlich? Man hat zwar schon was von dir gehört, aber..so viel dann doch nicht!" grinste Manu.
Hoffentlich war er nicht zu forsch..

Leises Gedudel klang aus dem Radio und Marc wollte sich schon entspannt zurücklehnen, als Manuel anfing zu reden. Der Torwart schien ja doch recht aufgeschlossen und hatte auch wenig Hemmungen, ihn hier mehr oder weniger zuzutexten und auch teilweise recht private Fragen zu stellen.
"Das hier ist ne große Chance und ich häng nicht besonders an Gladbach", erzählte Marc eine sehr abgespeckte Kurzfassung. Wie kam denn das auch rüber, dass sein Konkurrent ihn nicht gemocht hatte und ihm das Leben zur Hölle machen würde? Genau so, wie Marc auf keinen Fall rüber kommen wollte, als wäre er ein kleines, weinendes Kind.
"19", murmelte er. Gerade erst vor einigen Monaten war er das geworden, schließlich war er auch kaum mit der Schule fertig, hatte erst dieses Jahr sein Abitur gemacht. So oder so war er stolz, das geschafft zu haben, während er gleichzeitig so viel Zeit in sein Training hatte investieren müssen.

Manu nickte leicht und tippte im Takt des Liede auf sein Lenkrad, als er an der Ampel stand und wartete. "Na dann.. ist das natürlich die perfekte Chance.. vor allem, weil du auch noch relativ jung bist. Du wirst dich hier durch setzten. Du hast Talent..das hab ich schon gesehen..ich glaub da echt an dich!" grinste Manu und musste dann wieder weiter fahren.
"Ich empfehle dir übrigens bei deinem Auto gleich ein navi zu zu nehmen.. ich verfahr mich heute noch!" lachte er leicht und bog schon in das Viertel ein, in dem Marc wohnte.

Da war sich Marc nicht so wirklich sicher. Bis Manuel aufhörte, könnte es noch Jahre dauern. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, sich die ganze Zeit durchgängig auf die Ersatzbank zu hocken, bis er hier eventuell eine Chance auf einen Stammplatz bekam. Wie auch immer, das würden sie dann sehen.
Vielleicht war ja auch eine Leihe eine Möglichkeit, aber wahrscheinlich doch eher nicht. Er ging nämlich nicht so wirklich davon aus, dass das in Bayerns Interesse lag.
"Na, hier bist du auf jeden Fall aber schon mal richtig", merkte er mit einem frechen Grinsen an, als er einige Häuser und Straßenecken wiedererkannte.

"Ja.. so weit kenn ich mich dann doch noch aus!" lachte Manu und bog schließlich tatsächlich in die richtige Straße ein. "Ha.. hier sind wir richtig und da.. ist deine Hausnummer, passt oder?" fragte er grinsend und parkte sein Auto an der Seite, machte es aus. "Soll ich dir schnell hoch tragen helfen..? Das schaffst du doch nie alleine?" schlug Manu vor.

Kurz darauf standen sie dann echt vor Marcs neuem Zuhause beziehungsweise dem durchaus ungemütlichem Hochhaus, wo er seine winzige Wohnung hatte. Aber er hatte halt erst mal nichts Besseres gefunden und außerdem hatte er einfach kein Geld. Manuel wollte er diesen Fakt jedoch nicht unbedingt nochmal extra unter die Nase reiben.
"Geht schon", murmelte er unsicher und ablehnend auf das Angebot hin.
"Danke fürs Fahren", lächelte er ihn nochmal an, schnappte sich seine Sachen und lud sie erst mal alle aus dem Auto aus, auch wenn er sich danach kaum noch bewegen konnte, so voll gepackt wie er war.
Das war ihm aber lieber als anders und mit dem Ellenbogen kam er ja auch noch an die Klingel seiner werten Nachbarin, die ihm kurz danach durch die Gegensprechanlage antwortete.

Manu schaute sich das nicht lange an, sondern stieg sofort aus und schloss seinen Wagen ab, bevor er zu Marc eilte. Er drückte ihm die Tür auf. Dann nahm er ihm wortlos einen Karton ab.
"Ich dulde keine Wiederrede!" meinte er streng und ging zur Treppe. "Kein Aufzug?" Ihm war das egal, dass Marc in so einem Hochhaus wohnte. Er war halt jung und hatte noch nicht so viel, aber nach dem ersten Gehalt würde sich das sicherlich ändern. Manu hatte schon mitbekommen was Marc bekommen würde.
"Zu zweit geht doch das ganze viel schneller und auch deutlich sicherer!"

Marc bat sie leise, die Tür unten doch bitte zu öffnen. Elena hatte er gestern schon kennenlernen dürfen, als sie sofort bei ihm vorbeigeschaut hatte. Sie hatten sich direkt gut verstanden und sie hatte Marc auch gleich bei allem Möglichen und Unmöglichen helfen wollen. Keinen Augenblick später ertönte der Summer und er wollte gerade die Tür öffnen, als Manuel ihm zuvorkam. Mühsam unterdrückte er das Seufzen, schüttelte auf die Frage hin stumm den Kopf, während er den anderen Torhüter durchs Treppenhaus lotste, bis sie sein Stockwerk erreicht hatten, wo Elena am Treppenabsatz wartete und ungläubig auf Marcs Begleitung starrte. Großartiger Auftritt das alles.

Die Treppen waren kein Problem, schließlich waren sie Profisportler. Als sie endlich auf Marcs Stockwerk angekommen waren, stand dort eine junge Frau. Hatte Marc doch eine Freundin. "Hallo..ich bin Manu.. Marcs Kollge!" stellte er sich lächelnd vor. Die Frau schaute ihn nur mit großen Augen an und stotterte leise ihren Name vor sich hin. "E-Elena!" Manu nickte nur lächelnd und wandte sich an Marc. "Also..wo ist jetzt deine Wohnung?"

"Danke fürs Aufmachen", lächelte er seine Nachbarin an, die ihn gar nicht beachtete. Okay, konnte er ja sogar nachvollziehen, also war das wohl schon in Ordnung. Direkt neben Elenas geöffneter Tür war dann auch seine. Leicht genervt klemmte er sich den Karton unter seinen einen Arm, während er mit einer Hand nach seinem Schlüssel suchte, den er dann auch in seiner Hosentasche vorfand. Schnell schloss er seine Wohnung auf, die er an und für sich auch nochmal renovieren müsste, wenn er hier länger leben wollte, was er aber nicht vorhatte. Die Wände waren nämlich völlig kahl und auch fleckig, die Möbel waren hässlich wie sonst was und man merkte ganz deutlich, dass Marc hier erst seit sehr kurzer Zeit wohnte. Genau deshalb hatte er das Manu auch nicht unbedingt zeigen wollen. Mit ein bisschen Pflege könnte die Wohnung aber ganz gut aussehen, da brauchte er sich bloß mal Elenas angucken.
Die hatte sich dann wohl auch von ihrem Schock erholt und redete leise und mit charmantem Lächeln auf Manu ein, weil sie ein Foto, Autogramm oder sonst was wollte, während die beiden in Marcs Wohnung marschierten.

Manu wurde von Elena zugelabert, während sie Marcs Wohnung betraten. Es sah noch..alles..recht renovierungs bedürftig aus, aber Manu war das egal. Er wusste ja das Marc noch nicht lange hier wohnte. Er stellte den Karton neben Marcs ab und kümmerte sich dann schnell um Elena.
Ein Foto und ein Autogramm später stand er mit Marc alleine in seiner Wohnung. "Also dann.. sehen wir uns heute Abend?" fragte Manu lächelnd.

Irgendwie amüsierte Marc das ein Stück weit, dass Elena ähnlich groupiemäßig wie er selber wurde, sobald es um Manu ging. Im Gegensatz zu ihr wusste er aber immerhin, dass der Blonde mit Frauen nichts anfangen konnte. Und er hatte es sich auch gespart, nach einem Foto oder Autogramm zu fragen. Allerdings könnte er sich vorstellen, dass sein Gegenüber ganz schön sparsam aus der Wäsche gucken würde, wenn er das jetzt noch nachholte.
Auf die Frage hin nickte er nur leicht abwesend, immer noch in dieser Vorstellung gefangen, die wirklich göttlich war. Er kam doch glatt in Versuchung, das mal auszuprobieren...

Manu schaute Marc verwirrt an. "Ehm Marc.. hörst du mir überhaupt zu? Ist alles klar?" fragte Manu verwirrt und schaute dne Jüngeren verwirrt an.
Marc schien tootal in seine Gedanken versunken zu sein und über etwas nach zu denken. Dabei grinste er irgendwie.. komisch. Das ganze machte Manu schon etwas Angst.

Manu schien so ein wenig Probleme damit zu haben, dass Marc seine Idee immer besser fand. Und um das nicht hinterher bedauern zu müssen, beschloss er dann, es einfach zu tun.
"Krieg ich auch ein Foto und ein Autogramm?", fragte er mit seinem liebsten Lächeln, während er innerlich schon seinen Spaß hatte.

Manu brauchte einen Moment, bis er verstand, was Marc da gerade zu ihm sagte. Er wollte.. was?! Ein Foto und ein Autogramm!? War das ein schlechter Scherz oder.. ernst gemeint?
Manu schaute Marc total verplant an. "Ähm.-. wieso? Ich meine, klar kannst du eins haben.. aber.. für dich oder was? Ich.. hää!?" Manu war sehr schnell aus der Fassung zu bringen. Vor allem durch Marc... wieso hatte der eigentlich so unglaublich tiefe Augen und so ein schönes Lächeln.

Die Reaktion war wirklich genauso, wie Marc sie sich gewünscht hatte. Einen Moment ließ er Manuel noch rumstammeln, dann konnte er sich nicht mehr zusammenreißen und lachte, schlug ihm dabei auf die Schulter.
"Ist schon okay", erklärte er ihm, was Sache war, auch wenn es da an und für sich einer ausführlicheren Erklärung bedurfte. Er hoffte jedoch irgendwie, dass sein Lachen selbsterklärend war.
Eigentlich sollte Manu jetzt nämlich schon zu dem Schluss kommen können, dass er verarscht worden war.

"O-Okay... aber..also wenn du für jemanden einen Autogramm oder so willst, dann sag Bescheid. Also Spieler bei Bayern hast du die Möglichkeit ein paar Karte für Familie und so zu bekommen und für jeden Spiel..auch Autogrammkarten und so!" erklärte Manu leicht lächelnd.
"Also dann.. heute Abend.. ich hol dich ab!" grinste Manu und umarte Marc sanft, strich ihm dabei über den Rücken.

"Alles klar", lächelte Marc nur auf die Erklärungen hin. Das war ihm eigentlich klar gewesen, dass er auch diese Möglichkeiten hatte, aber trotzdem fand er das nicht so schlecht, noch einmal alles erläutert zu bekommen.
"Bis dann", murmelte Marc und musste sich wirklich bemühen, sich nicht völlig in die Umarmung fallen zu lassen. Dennoch hielt er sie zu lange aufrecht, aber daran konnte er gerade einfach nicht denken, zu gefangen war er von Manus Nähe.
Scheiße, er war wohl wirklich total in den Kerl verknallt.

Manu merkte schnell, dass das irgendwie keine normale Umarmung war. Marc zog die Umarmung ziemlich in die Länge und auch Manu hatte nicht das Bedürfniss, sie jetzt sofort enden zu lassen. Irgendwie..fühlte sich das verdammt gut an. Er wusste ja.. dass er Marc attraktiv fand, trotzdem.. war das unnormal..das er Gefühle entwickelte war.. unnormal, aber das passierte hier gerade.
Als Manu die Umarmung löste, standen sie bestimmt schon Minuten da und hielten sich einfach im Arm, Marc roch auch so verdammt gut. Räuspernd löste er sich.. "Also dann.. ja.. bis dann!" nuschelte Manu mit geröteten Wange und machte sich dann schnell aus dem Staub.

Manu machte auch keine Anstalten, sich von Marc zu lösen, sodass sie wahrscheinlich zehn Jahre da rumstanden und sich umarmten. Auffälliger ging es wohl kaum und als Manuel dann fast fluchtartig und mit rotem Gesicht abhaute, blieb Marc nichts anderes übrig, als ihm seufzend und verunsichert nachzublicken. Das wäre wirklich ungünstig, wenn er sich jetzt verraten hätte. Um sich irgendwie ablenken zu können, ließ er die Kiste Kiste sein und setzte sich an seinen Laptop. Immerhin den hatte er, wenn er schon sonst nichts Gescheites hatte. Damit fing er dann auch direkt an, sich Wohnungen in ganz München rauszusuchen. Hier würde er nämlich nicht unbedingt wohnen bleiben wollen, das einzig Gute war leider Elena, die ihm dann irgendwann auch eine SMS schrieb. Grinsend antwortete und kurz darauf saß sie neben ihm, schwärmte abwechselnd von den Wohnungen und von Manuel und Marc konnte ihr bei beiden Dingen meistens nur stumm beipflichten.

Manu rannte beinahe die Treppe nach unten und stieg in seinen Wagen. Dort zog er den Sonnenschutz herunter und schaute in den Spiegel. Seine Wangen war rot angelaufen und seine Augen strahlten komisch. "Fuck man..!" knurrte er und rauffte sich die Haare. Er konnte sich verdammt noch mal nicht verlieben.
Seufzend fuhr er los um schnellst möglichst nach Hause zu kommen. Dort schnappte er sich sein Handy und beschloss mal darüber mit Phil zu reden.. der kannte immer einen guten Rat.

Nachdem Elena dann mehr oder weniger beschlossen hatte, welche Wohnungen Marc sich gefälligst alle anzugucken hatte, was nach seinem Geschmack viel zu viele waren, verabschiedete sie sich langsam wieder in ihre eigene Wohnung, nachdem Marc ihr mitgeteilt hatte, dass er hier noch ein bisschen auf- und umräumen musste und er sich außerdem heute noch mit seinen Mannschaftskameraden treffen würde.
Schließlich stand er wie eines dieser nervigen Weiber vorm Spiegel, betrachtete sich selber in immer neuen Klamotten und war nie so wirklich zufrieden. Irgendwann entschied er sich einfach für ein blaues, lockeres Hemd, das seiner Mutter nach zu seinen Augen passte, und eine ganz normale Jeans.
Manuel hätte ihn ja hoffentlich vorgewarnt, wenn es ein tolleres Restaurant war. Aber vielleicht war das bei den Bayern-Spielern ja auch keiner Erwähnung wert.

Nach dem er eine Stunde lang mit Phil gesprochen hatte, war er sich relativ sicher, dass er sich in Marc verliebt hatte. Und das musste er jetzt auch zugeben. Das fiel ihm nicht leicht, aber es war nun mal so. Total fertig von der Erkenntnis, duschte er sich und schlüpfte in ein weißes Hemd, Jenas, Sneakers und ein Sakko. Standard aber ging immer wieder. Nur noch Uhr dran, Geldbeutel und etwas After-Shave, dann verriet ihm die Uhr auf seinem Handy das er schon wieder los musste.

Während er sich das wieder und wieder durch den Kopf gehen ließ, beschloss er natürlich nicht, Manuel einfach eine SMS zu schreiben und sich zu erkundigen. Das wäre ja viel zu einfach. Stattdessen sah er sich kurz die riesige Kiste durch, suchte sich einen eventuell etwas festlicheren Anzug heraus und legte ihn in einem benachbarten Zimmer über einen Stuhl. Dann könnte er sich bei Bedarf einfach schnell umziehen. Sehr zufrieden mit sich selber setzte Marc sich dann nochmal an den Laptop, um sich offizielle Presseberichte durchzulesen. Mehr zufällig stolperte über einen kleinen Bericht zu seinem Wechsel, wo er direkt schon mal heftig für diesen kritisiert wurde. Entnervt klappte er das Netbook wieder zu. Er hatte genug gelesen. Geldgierig und dumm waren nur zwei der Adjektive, die er in den Kommentaren darunter hatte lesen dürfen.

Etwas zu schnell fuhr er seinen Wagen durch die Münchner Innenstadt und blieb vor Marcs Tür stehen. Einen Moment blieb er einfach im Auto sitzen und dachte kurz nach, wie er sich jetzt verhalten sollte, aber am besten so normal wie möglich oder sollte er flirten? Ein bisschen konnte er es ja versuchen.
Gerade sah er jemanden aus dem Haus treten, also nutzte er die Chance und betrat das Haus, rannte nach oben zu Marcs Wohnung und klopfte daran. Leider erwischte er die falsche Tür und klopfte bei dieser Elena. Irgendwie schaffte er es doch sie schnell ab zu wimmeln und klopfte jetzt bei Marc.

Da es kurz darauf auch schon klingelte, schaffte er es gerade noch, seinen Laptop an den Strom anzuschließen. Dann öffnete er Manuel die Tür und musste kurz schlucken. Zunächst einmal sah der Torwart wie immer unbeschreiblich gut aus. Aber dazu kam dann noch, dass Manuel ein Sakko trug, was ihm wenn möglich eine noch bessere Figur machte. Außerdem fühlte Marc sich jetzt doch wieder leicht underdressed.
"Hey", murmelte er eingeschüchtert und blickte einmal verlegen an sich herunter.
"Geht das so?", erkundigte er sich unsicher und deutete mit einer vagen Geste auf sich selber. Sonst würde er sich gleich echt nochmal umziehen. Neben Manu fühlte er sich sowieso deplatziert.

Manu sah deutlich, dass Marc ihn von oben bis unten genau musterte und nicht abgeneigt war, vielleicht.. vielleicht..ging da doch was.. er musste nur mal anfangen.
"Hey, Marc!" lächelte er charmant und ging pürfend einen Schritt zurück, schaute sich Marc genau an. Das gute an Marcs Frage ja war, dass er jetzt vollkommen berechtigt dazu war, ihn ausgehend zu betrachten. "Wow, ich finde das Hemd steht dir verdammt gut, passt zu deinen Augen! Du solltest öfter die Farbe tragen!" grinste Manu weiter charmant und setzte sein schönstes Lächeln auf. "Können wir dann los?" fragte er lächelnd.

Manus Komplimente sorgten nur dafür, dass Marcs Gesichtsfarbe sich langsam in eine Richtung veränderte, die nun wirklich nicht mehr vorteilhaft zu dem Hemd sein sollte. Aber immerhin hatte Manu wohl schon mal ähnlich viel Modebewusstsein wie seine Mutter. Marc hatte keine Ahnung, was er von dem Gedanken halten sollte. Seine Mutter hatte zweifellos Stil und er hatte nie bedauert, dass er den nicht selber hatte. Aber Manuel schien das ja wichtig zu sein... So dumm das klang, eventuell sollte er darüber nachdenken, sich diesbezüglich von seiner Mutter Nachhilfe geben lassen zu müssen.
Wo er sich ja jetzt nicht mehr umziehen musste, nickte Marc auf die Frage hin. Irgendwie hatte er ein bisschen Angst, dass er gerade kein vernünftiges Wort raus bekommen würde.

Marc wurde rot, auch dass nahm Manu zufrieden zur Kenntnis. Passte doch, so konnte es gerne weiter gehen. Vielleicht.. wenn es weiter so gut lief, würde er ihn mal zum Essen zu sich ein laden und dann... so weit sollte er einfach noch gar nicht denken.
"Okay, dann auf geht's, nicht das wir zu spät kommen!" Marc schloss ab und Manu und er trabten die Treppen nach unten. Am Wagen hielt er Marc erst mal die Tür auf und lächelte ihn weiter an. Immer schon Gentleman sein, das hatte seine Mutter auch immer gesagt.

Brav folgte Marc Manu durch das Treppenhaus. Es machte sicher keinen guten Eindruck, wenn er direkt mal zu spät kam. Natürlich könnte er dann die Schuld auf Manuel schieben, aber das kam sicherlich noch dümmer. Außerdem würde sein Konkurrent sich dann wohl auch verarscht fühlen. Und Marc hatte eigentlich schon geplant, dass er heute wieder nach Hause kam.
Dass Manu ihn mit so viel Höflichkeit behandelte, ließ ihn leicht lächeln, auch wenn es ihn zeitgleich verunsicherte. Immerhin war er keine Frau, bei der man so etwas machen müsste. Aber wahrscheinlich wirkte er auf Manuel einfach ähnlich sexuell anziehend wie Mitglieder des weiblichen Geschlechts, das wäre eine mögliche Erklärung.
"Danke", antwortete er möglichst selbstbewusst, auch wenn er immer noch unsicher war. Aber das brauchte ja niemand und besonders Manuel nicht wissen.