I'll be there

"Dann ist es wohl eins", zwinkerte Mats und drehte sich dann wieder um, als Mario zu ihm aufgeholt hatte.
Schließlich saßen sie im Café.
"Wieso? Damit wir noch mehr schlemmen können?" Belustigt sah er kurz Mario an, ehe er in die Karte sah.
"Ich glaub, ich nehme ein Eiskaffee."

Mario lachte leise und verdrehte die Augen. "Du hast einen Vogel."
Mario zog die Augenbrauen hoch und grinste schon wieder.
"Das und wir könnten immer noch gechillt in Kroatien liegen..."
Er konzentrierte sich auf die Karte und nickte schließlich. "ich auch."

"Aber bestimmt einen schönen Wellensittich", schmunzelte Mats. Wenn schon, denn schon.
"Wir können ja immer hinfahren, wenn wir wollen."
Das war ja das gute daran, dass er Besitzer des Hauses war.
"Ach? Keinen Tee?"

"Einen tollen bunten!", schmunzelte er zurück. Richtig schön schwul.
"Oh ja", schwärmte er. Hatte er sich definitiv in den richtigen Mann verguckt.
"Es sind gefühlte 40 Grad", erwiderte er nur.

"Aber dann brauchen wir noch einen zweiten. Sonst ist meiner so einsam", versuchte Mats völlig ernst zu bleiben.
Aber das ging nur so lange gut, wie er nicht in Marios hübsches Gesicht sah, der ihn eh schon angrinste. Dann konnte auch Mats nicht mehr anders und lachte los.
"Eisteeeeee", schmunzelte der Verteidiger.

"Ich will einen Gelben!", freute Mario sich total kindlich.
"Gut, Eistee", grinste er, "Wenn du nicht mit mir zusammen Eiscafe trinken willst..."
Er streckte Mats die Zunge heraus und bestellte bei dem hübschen Kellner.

"Und wie soll er heißen?", fragte Mats. Wenn er schon so eine genaue Vorstellung hatte, wie er aussah, dann bestimmt auch, wie er heißen sollte.
"Doch, will ich schon. Aber nicht, dass du nachher nicht mehr davon los kommst. Das bringt deine ganze Ernährungsumstellung durcheinander", belehrte er seinen Freund schlau und streckte ihm ebenfalls die Zunge heraus.
Skeptisch sah Mats zu dem Kellner, der sich viel zu lange mit Mario unterhielt und ihn gar nicht beachtete.
Er rollte kurz mit den Augen und redete ihnen dann einfach dazwischen. "Ich hätte gern einen Eiskaffee, danke."

"Matsi", strahlte er, "Und ich füttere ihn bis er rund und fluffig ist!"
"Du bist so fürsorglich", stellte Mario sarkastisch fest.
Der Kellner war schon knuffig, vor allem, weil er wohl eindeutig ein Auge auf ihn geworfen hatte und Mats nicht unbedingt begeistert aussah. Als der Kellner wieder weg war tat der Jüngere als wäre nie etwas gewesen. "Guter Service, nicht?"

"Na, danke auch", zog Mats die Stirn kraus.
Diese Neckereien machten doch irgendwie Spaß. Nur der Kellner nervte ihn gerade definitiv.
"Ja, ganz großartig, wenn er sich auch um die anderen Gäste kümmern würde."
Brummelig verschränkte Mats die Arme vor der Brust.

"Für dich doch immer!", schmunzelte er zurück. Mats zu ärgern machte einfach Spaß.
"Was? Du siehst Gespenster", er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, "Bist du etwa eifersüchtig, Süßer?"

Immerhin erwiderte Mario diese offensichtliche Flirterei nicht. Das würde Mats vermutlich an die Decke gehen lassen und das unter freiem Himmel.
"Du bist gerade echt blöd", murmelte der Verteidiger nur.

Und da war sein Lieblingskellner wieder. Mit seiner Nummer auf einer Serviette. Wie altbacken war das denn?
"Matsiii", flötete er als der Kellner weg war und hob die Serviette hoch. "und ein Schokoladenheeeerz!"

"Danke", presste Mats zwischen seinen Zähnen hervor, als der olle Kellner ihm seinen Eiskaffee hinstellte, auf den er schon gar keine Lust mehr hatte.
Hastig trank er einige Schlucke und fing dann an, zu husten, als sein Freund es wohl besonders lustig fand, dass der Kellner ihm auch noch seine Nummer gegeben hatte.
Vermutlich übertrieb Mats gerade wirklich. Aber es störte ihn einfach, dass Mario ihn damit so provozierte.

Mario lachte herzlich als Mats sich verschluckte und stand auf um die Serviette in den nächsten Mülleimer zu werfen. "Besser? Komm schon, der kam um längen nicht an dich ran. Hier." Er legte das Schokoherz an den Rand von Mats Untertasse. "Ich schenke dir mein Herz."

Super, jetzt lachte Mario ihn auch noch aus.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, dass Mats nach Hause gehen wollte.
Dass sein Freund die Nummer weg warf, machte es auch nicht besser. Deswegen legte Mats einfach einen Zehner auf den Tisch, nahm das Schokoherz und verfrachtete es ebenfalls in den Mülleimer. Das Ding war vom Kellner. Was sollte er damit?
"Ich will nach Hause", murmelte Mats nur und ging einfach vor.

"Mats", murmelte er reumütig. "Bitte sei nicht böse." Er lief ihm hinterher und senkte schuldig den Kopf.
"Ich wollte nicht über dich lachen, aber du bist verdammt süß, wenn du eifersüchtig bist."

Mats raufte sich die Haare und sah kurz zu Mario.
"Können wir bitte Zuhause darüber reden?"
Der Englische Garten war wirklich nicht der richtige Ort dafür. Hier waren ihm immer noch zu viele Leute unterwegs. Außerdem ging es nur sie beide an.

"Hmm." Mario schwieg den Rest des Weges bis sie wieder in Jonas Wohnung waren. "Was ist los?", fragte Fabi, als Jonas das SPiel pausierte. Konnten die beiden Konflikte riechen?
"Lass uns ein wenig Kicken gehen", wandt Jonas ein und zog Fabi einfach mit sich. Kaum fiel die WOhnungstür ins Schloss umarmte Mario seinen Freund einfach. "Das war blöd von mir!"

Die Fahrt zurück verlief schweigend. Aber das war Mats gerade auch ganz recht. So hatte er ein wenig Zeit, um dieses miese Gefühl aus seinem Bauch zu vertreiben.
Glücklicherweise verzogen sich Jonas und Fabi auch direkt nach draußen, als Mario und er die Wohnung betraten.
Seufzend schloss Mats ebenfalls die Arme um seinen Freund.
"Tut mir leid...ich hab überreagiert...es ist eine Sache, wenn andere Kerle dich toll finden oder dir ihre Nummer zustecken. Aber es ist was anderes, wenn du dir einen Spaß draus machst, es mir so unter die Nase zu reiben...", erklärte er, was sein Problem war.

Er kuschelte sich fest in Mats Arme und drückte zu. "Das war blöd", wiederholte er. "Ich mach es nie wieder." Es tat ihm wirklich leid.
"Ich liebe dich doch. Nur dich, mein hübscher Papagei." Er streckte sich um Mats sanft zu küssen.
"Gehst du trotzdem mit mir ins Kino?"

"Schon okay", murmelte Mats, strich Mario über den Rücken. "Konntest du ja nicht wissen, dass ich da so empfindlich bin."
Den Kuss erwiderte er sehr gerne. Hatte ja auch sein Gutes, dass sie jetzt wieder in der Wohnung vor Blicken geschützt waren.
"Klar", nickte er. "Was läuft denn überhaupt?"

"War trotzdem doof", nuschelte er. Er klebte trotzdem weiter Mats und drückte ihm auch noch einen Kuss auf die Nasenspitze.
"Darfst du dir aussuchen, ich führe dich ja aus." Er freute sich jetzt schon.

"Vergessen wir das einfach", schlug Mats vor.
Zum Glück hatten sie das geregelt, bevor ein riesiger Streit draus geworden war.
"Dann lass uns mal schauen."
Mehr als umständlich zog er sein Handy aus der Hosentasche. Das Display zeigte ihm schon wieder drei neue Nachrichten an, von denen zwei von Benni und eine von seiner Mutter war. Aber das würde er sich später angucken. Stattdessen sah er nach dem Kinoprogramm.
"Hmmm, Transformers 4?"

Mario lugte auf das Handy. Benni, oh Mann. Das würde noch heiter werden.
"Gerne", schmunzelte er. "Klingt jedenfalls fantastisch!"

Nachdem Mario zugestimmt hatte, öffnete Mats die Nachricht seiner Mutter, in der sich das Bild von Mario und ihm befand mit dem Zusatz, dass sie es schon gerahmt hätte.
Schmunzelnd hielt der Verteidiger seinem Freund das Handy unter die Nase.
"Sie ist verrückt", grinste er.

Mario lachte und besah sich das Foto genauer. Sie waren eigentlich ein hübsches Paar, oder? "Siehst so gut aus, wie immer", lächelte er sanft. Sie sahen tatsächlich verliebt aus. Wer hätte gedacht, dass man es tatsächlich sehen konnte? "Schickst du mir das Bild?"

"Du auch", gab Mats das Kompliment zurück und nickte.
Während er Mario das Bild zuschickte, ging er mit seinem Freund im Arm Richtung Sofa. War einfach gemütlicher. Statt mitten im Wohnzimmer rumzustehen.
"Gehen wir erst essen und dann ins Kino oder umgekehrt?"

Mario machte es sich auf dem Sofa gemütlich, wo immer noch ihre Kissen lagen und legte den Kopf in Mats Schoß.
"Erst Kino", beschloss er spontan. "Aber ich glaube, es ist noch Zeit. Italiener, Grieche oder Bayrische Küche?"

Wenn Mario seinen Kopf in Mats' Schoß legte, dann ließ er es ja drauf ankommen, dass er ihm durch die Haare strich.
"Bayerisch, Leberkäs' mit Kartoffelsalat." Darauf hätte er Lust, definitiv.
Sowas ordentliches zu essen bekam man in Dortmund ja eher weniger.

Mario lachte als Mats ihm tatsächlich durch die Haare strich. An dieser Stelle provozierte er es vielleicht ein wenig.
"Wusste ichs doch", lachte er. "Mein kleiner Bayer!" Er zog Mats zu sich herunter und küsste ihn liebevoll. "Ich freu mich schon, auf deine Lederhosen."