Wintergarten

Nur einmal?! EIN Mal?! Marco quietschte begeistert, bevor er sich hastig dazu zwang, wieder ernst zu werden. "Das... erklärt so einiges", nuschelte er und grinste breit. "Ja... findest du bestimmt", murmelte er abwesend. Jetzt musste er Benni und Mats wirklich zusammen irgendwo einsperren.

"Was erklärt so einiges", fragte er verwirrt nach. Benni stand total auf dem Schlauch. Von was redete der Dortmunder da bitte?
"Hast du doch jemanden, der dir gefällt oder wo bist du mit den Gedanken", fragte er jetzt neugierig nach und klopfte dem anderen auf die Schulter.

"Dass du... hä was? Ach, nichts. Nichts nichts", grinste Marco und musterte Benni kurz. "Finde das nur interessant..." Als er Bennis Frage hörte, schüttelte er hastig den Kopf. "Neee, daran hab ich nicht gedacht, keine Sorge."

"Man Marco, das ist echt ungerecht. Was findest du interessant", fragte er weiter neugierig nach. Immerhin hatte er Marco auch bereitwillig über seine Gefühlswelt aufgeklärt, jetzt wollte er auch wissen, was in dem Kopf des Dortmunders vor ging. "Schade, ich würde es dir ja gönnen", lächelte Benni.

"Das... kann ich dir nicht sagen, ich hab ihm eigentlich versprochen, dass ich mich raushalte, sorry... aber wird schon alles wieder, vertrau mir", grinste er. "Ach... ich komm schon klar, mach dir mal um mich keine Sorgen... Aber danke."

"Ich weiß immer noch nicht, von was du redest. Wem hast du das denn versprochen und wo sollst du dich raushalten", löcherte Benni weiter. Aus Marco wurde er nicht schlau, hatte wirklich keine Ahnung.
"Kein Problem. Verdient ja jeder, mal glücklich zu sein!"

"Er bringt mich um, wenn ich dir jetzt sage, von wem ich rede. Sorry, Benedikt...", redete er sich heraus und seufzte. "Hast wahrscheinlich recht, aber du kriegst das mit dem schon wieder hin. Wenn du willst, kann ich gerne mitkommen und Vermittler spielen, wenn du es nochmal mit ihm versuchen willst?"

"Du bist gemein", schmollte er und verschränkte die Arme vor der Brust. So war er. Ziemlich schnell eingeschnappt und nahm alles viel zu sehr zu Herzen.
"Du weißt doch gar nicht um wen es geht, Marco. Da kannst du wirklich nicht groß vermitteln. Ich sollte mich eigentlich entschuldigen, aber wenn man das Gefühl hat, etwas für die Person zu empfinden und man ist super gut befreundet, dann ist das echt blöd und nicht so einfach", seufzte Benni.

"Sorry... du würdest mir sowieso nicht glauben, wenn ich dir das jetzt sage", seufzte er und tätschelte Bennis Unterarm kurz. "Ach, es ist doch egal, um wen es gut, aber Reden hilft wirklich, Benedikt! Ich hatte auch mal sowas und hätte fast die Freundschaft damit versaut und ... nach unserem Gespräch war alles wieder klar."

Benni seufzte. Er sah ein, das er aus Marco nichts raus bekommen würde und er hatte auch nicht wirklich große Lust, darüber zu diskutieren. "Herr Gott, ich liebe diesen Typ Marco. Egal was ich mache, ich werde die Freundschaft auf jeden Fall versauen, also brauch ich gar nicht versuchen, mit ihm zu reden", wurde er jetzt lauter. Marco stellte sich das so einfach vor. Und Benni war gerade ja sehr erfolgreich dabei, die Gefühle durch die Affäre mit Marc zu verdrängen. Also war alles bestens.

"Du... liebst ihn?!" Das eröffnete ja ganz neue Perspektiven... "Nicht unbedingt! Was, wenn der Typ dich auch mag, aber genauso sehr Angst hat, etwas zu sagen? Und er genauso stur ist und nicht auf einen Kumpel hört, der sagt, dass er mit der Person reden soll? Dann fühlt ihr das Gleiche, kommt aber aus Angst nicht zusammen, das wäre doch scheiße!", erklärte er ihm und sah ihn eindringlich an.

"Ich denke schon", gab er kleinlaut zu. Marco verwirrte ihn, die ganzen Worte brachten ihn völlig durcheinander. "Woher willst du das denn wissen? Du weißt doch gar nicht, von wem ich rede und das Risiko gehe ich bestimmt nicht ein", protestierte Benni. Liebte er Mats? Er mochte ihn, sie verstanden sich unglaublich gut und zu niemand hatte er so viel Vertrauen, wie zu ihm. Diese dunklen Augen, die immer so schön glitzerten und die wundervollen Locken, durch die er die ganze Zeit streichen könnte.

"Ich hab da ein Gespühr für!", log Marco und nickte grinsend. "Wenn du es aber nicht eingehst, gehst du daran noch kaputt! Willst du nicht wissen, woran du bist? Wenn du irgendwann zu alt bist und er vielleicht an Jemand anderen vergeben, dann wirst du es bereuen. Er ist bestimmt nicht so, dass er dich von sich stößt, wenn er deine Gefühle nicht erwidern sollte. Und wenn er es doch tut, ist doch super!"

Ein Gespühr. Irgendwas war hier faul, aber darüber wollte sich Benni keine Gedanken machen. Nicht jetzt. Die waren nämlich bei Mats. "Nein, will ich nicht wissen. Du weißt nicht, wie er ist, Marco. Er redet doch jetzt schon kein Wort mehr mit mir. Ich kann machen was ich will, die Freundschaft würde ohnehin kaputt gehen", gab er zurück. Leider. Er wollte Mats nicht verlieren, dazu kannten sie sich zu lange und zu gut.

"Doch, weiß ich, verdammt!" Marco schnappte erschrocken nach Luft und raufte sich die blonden Haare. "Ich meine, ich kann es mir vorstellen", ruderte er schnell zurück und knetete nervös seine Hände im Schoß. "Du wirst aber auch nichts gewinnen, wenn du dich nicht traust, versteh das doch!"

"Und wen stellst du dir vor", wollte er wissen. Benni war sich mittlerweile ziemlich sicher, das Marco etwas ahnte, die Aktion gerade war schon etwas komisch gewesen. Und wie er jetzt die Hände knetete, war verdächtig. Mats hatte ihm doch nichts erzählt? Oder war ihm einfach aufgefallen, das sie in der Lobby kein Wort miteinander geredet hatten. "Ich werde aber verlieren, wenn ich mich traue", brummte er eingeschnappt.

"Niemanden!", antwortete er Benedikt hastig. "Niemand Spezielles meine ich.. ich stelle mir halt einen netten Mann vor, der bestimmt Verständnis dafür hat, dass du so für ihn fühlst. Und vielleicht fühlt er ja auch so für dich", erklärte er ihm ruhig und grinste mehr als stolz über seine Ausrede. "Das weißt du doch gar nicht, oder bist du etwa Hellseher?!"

"Marco er ist mein bester Freund oder war, keine Ahnung. Er wird nicht so fühlen wie ich. Wir hätten einfach nie im Bett landen dürfen, das war der größte Fehler, den ich jeh gemacht habe", seufzte Benni. Nein, er bereute das wirklich nicht, allerdings wollte er mit Mats reden können. Sie waren doch Freunde. "Schön wäre es, aber du bist es auch nicht und stellst trotzdem irgendwelche Vermutungen auf."

Marco starrte Benni weiterhin grinsend an und wünschte sich nichts mehr, als diese Worte aufnehmen zu können. Vielleicht sollte er das auch einfach machen? Gespielt gleichgültig angelte er sein Handy hervor und startete ein Sprachmemo. "Sorry, meine Schwester wollte, dass ich mich mal melde... Du liebst ihn also echt? Und er ist dein bester Freund? Aber dann solltest du doch auch ein bisschen abschätzen können, ob er dich nicht doch auch liebt. Klar sind das nur Vermutungen, aber... ein bisschen Mut gehört doch zum Leben, oder?"

"Kein Problem, ich kenn das ja", grinste er leicht. Aber zum Grinsen war ihm gerade wirklich nicht zu Mute. "Wie will ich Gefühle denn abschätzen können. Ich kann nicht hellsehen, das hatten wir doch gerade. War! Dabei ist er mir so wichtig und ich will ihn nicht verlieren, aber das hab ich ja schon längst durch die blöde Situation. Aber das war so seltsam und komisch, dann diese Gefühle die in mir toben, dabei sind wir doch nur beste Freunde", jammerte Benni und strich sich durch die Haare. "Ich weiß echt nicht, was ich gerade alles für Mist verzapfe", brummte er. Dazu konnte er selbst die Affäre mit Marc zählen, aber es war schön. Der Sex ist gut, er war nicht alleine, es war einfach schön mit ihm.

Marco jubelte innerlich, als er die Worte des Schalkers aufnahm und grisnte breit. "Und wieso traust du dich nicht, mit ihm zu reden? Ich meine... wenn er jetzt zu dir kommen würde und dir sagen würde, dass er sich in dich verknallt hat, würdest du euch eine Chance geben?", hakte er nach. "Was für einen Mist denn?"

"Ich würde noch mehr kaputt machen, als es schon ist. Das hab ich doch gerade gesagt. Außerdem weiß ich nicht, ob er überhaupt bi oder schwul ist", meinte er jetzt ein bisschen genervt. Mit Mats hatte er über so etwas nie wirklich geredet. Er wusste, das Mats wie er ein paar Bettgeschichten am Start hatte, aber ob das auch Männer waren? Das wusste er nicht. "Ich..hab ne Affäre. Muss mich ablenken und das tut eben gut. Nicht alleine sein und verdrängen können", gab er zu. Warum erzählte er das Marco überhaupt. "Was schreibt denn deine Schwester", lenkte er ab.

"Das weißt du aber nicht!", widersprach er ihm sofort. "Ist er bestimmt, wenn ihr Sex hattet!", erinnerte er ihn. "Wie ne Affäre?! Mit wem? Wieso? Ich dachte, du liebst M- Mann! Also den Mann?! Wieso jetzt ne Affäre?!" Er beendete die Sprachaufnahme hastig und schob das Handy gesperrt zurück in seine Hosentasche. "Ach... nichts."

"Mit wem sag ich dir bestimmt nicht und wenn du mir nicht sagst, wen du hinter dem Mann, den ich liebe, vermutest, dann sag ich auch nichts mehr", maulte Benni. Marco hatte sich doch jetzt schon 2 mal rausreden müssen, der sollte endlich mit der Sprache raus rücken.

"Ich darf es dir doch nicht sagen, er bringt mich eigenhändig um, oder häutet mich vorher noch, damit ich es spüre" erklärte er ihm kopfschüttelnd. "Sorry, Schlumpfi, aber das kann und werde ich dir nicht sagen, ich lebe dafür viel zu gerne."

"Das heißt du kennst jemanden und weißt von ihm auch, das er was von mir will und mich mag", hakte Benni nach. Das war ja höchst interessant. Und Marcos Schlumpi überhörte er einfach mal.

Verdammt noch mal! Marco schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn und schrumpfte in dem Sessel tiefer zusammen. "D-das... das habe ich nicht gesagt!", widersprach er sofort. "Ich hab nur gesagt, dass... die Person mich, wenn es denn so wäre, umbringen würde, also..." Er stockte überfordert und seufzte. "Es geht nicht, Benedikt."

"Sag nur ja oder nein", forderte Benni. Marco schien wirklich total überfordert und wusste gar nicht, wie er sich aus der Situation retten sollte. Und vielleicht konnte er das ja auch ausnutzen und irgendwann rückte Marco mit der Sprache raus. "Es gibt eine Person, die in mich verliebt ist", fragte er nach. "Und du kennst die Person. Ist er Sportler", fragte Benni nach.

Marco wand sich unter Benedikts Fragen und krallte sich panisch an den Lehnen fest. Er durfte Mats nicht verraten, sonst würde der Lockenkopf ihn umbringen. "Ja. Ja. Und Ja", seufzte er leise. "Bitte... nicht mehr fragen, er bringt mich um! Das willst du doch nicht verantworten!"

"Ich will aber wissen, wer es ist", protestierte Benni. 3 Dinge die er schon mal wusste. "Außerdem muss er es ja nicht erfahren", erklärte er schlau und grinste. "Spielt er Fußball? Und wenn ja, in unserer Umgebung oder eben wo anders? Ist er womöglich noch hier dabei?" Benni war jetzt schon neugierig und so leicht würde er Marco nicht davon kommen lassen.