Alles vorbei?

"Genau das hab ich ihm auch gesagt", lachte Mats. Sollte Jonas es halt ausprobieren und dann selber merken, dass es viel besser war als mit einer Frau. Aber das war Jonas' Sache. Da würde er sich nicht einmischen. 
"Und geil und spannend", führte Mats die Aufzählung seines Freundes fort. 
Er tastete nach Bennis Hand, während er ihm einen Kuss auf die Brust gab. 
Ein Gähnen konnte der Dortmunder nicht mehr unterdrücken. Augen schließend drängte er sich dichter an seinen Lieblingsschalker. "Schlaf gut."

Brummend schaltete Benni den Wecker aus, der schon so früh am Morgen klingelte. Zeit zum Aufstehen, zumindest für ihn. Anstatt sich noch mal umzudrehen, wie jeden Morgen, schwang Benni seine Beine sofort aus dem Bett. Mit frischen Klamotten verschwand Benni ins Bad. Er zog sich um, machte sich fertig und ging dann weiter in die Küche. Allerdings überraschte ihn dort Mats' Mutter, die schon Frühstück gemacht hatte. Sie erklärte, das alle anderen noch schliefen, er sich aber doch einfach setzen sollte. "Ich geh nur schnell Mats wecken." Damit ging er noch mal ins Schlafzimmer. "Mats. Deine Mom hat Frühstück gemacht. Aufstehen, Schatz." Lächelnd drückte er ihm einen Kuss auf die Lippen.

In der Zeit, in der Benni den Wecker aus schaltete, hatte Mats nicht mal die Chance aufzuwachen. Stattdessen merkte er aber, dass sein Freund aufstand. 
Kurz blinzelte er und sah noch, wie Benni das Schlafzimmer verließ. Aber Mats blieb liegen, umklammerte das Kopfkissen seines Freundes. 
Er schien dann doch wieder eingeschlafen zu sein. Denn irgendwann kam Benni, um ihn zu wecken, mit einem Kuss. 
"Dornröschen ist wach", nuschelte Mats grinsend, schlug dann die Augen auf. 
Schneller als erwartet schaffte der Dortmunder es aus dem Bett, zog sich aber vorsichtshalber noch ein Shirt über, ehe sie runter gingen. 
"Morgen", küsste Mats seine Mutter auf die Wange. "Danke, dass du Frühstück gemacht hast."

Benni lachte. Dornröschen. Damit würde Mats den Tag auf jeden Fall zu kämpfen haben. "Hier, Dornröschen muss was essen." Grinsend schob er Mats den Brotkorb und die Schüssel mit Joghurt und frischen Früchten zu. Aus der Küche holte Benni noch die Medikamente, die Mats nehmen musste und stellte sie mit einem leichten Lächeln auf dem Tisch ab. Die Zeit sollte der Lockenkopf nutzen, wenn die anderen zwei noch schliefen. Benni selbst machte einfach ganz normal weiter, als Mats die Medikamente nahm und aß den Joghurt. "Schmeckt echt gut, so ein Frühstück hatte ich lange nicht mehr vor dem Training." Dazu hatten sie beide nie Zeit und das gute war, dass Ulla nicht zu den Medikamenten sagte, es einfach nicht wirklich beachtete.

"Danke, mein Prinz", klimperte Mats übertrieben mit den Augen und nahm sich dann etwas von dem Joghurt samt Früchten. Wenn er danach noch Hunger hatte, würde er sich noch ein Brot nehmen.
Als Benni ihm die Medikamente auf den Tisch stellte, sah er seinen Freund dankbar an. Er hätte es nämlich beinahe vergessen.
Mit einem Schluck Kaffee spülte er die Tabletten herunter. Mats war ganz froh darüber, dass seine Mutter das unkommentiert ließ.
"Wenn wir schon hier einfallen, dann können wir euch ja auch was Gutes tun", erklärte Ulla lächelnd.
"Da hast du natürlich recht", grinste Mats.

"Du hättest aber nicht aufstehen müssen", widersprach Benni. Trotzdem war es wirklich nett. Aber viel Zeit hatte er sowieso nicht. Benni stand nicht umsonst so spät es ging auf, das er so lange es ging schlafen konnte.
"Ich muss los", seufzte er, nach einem Blick auf die Uhr. Benni verabschiedete sich von Ulla und zog sich im Flur Schuhe und Jacke ein. Die Tasche stand schon neben ihm, aber er wollte kurz einen Moment mit Mats alleine sein und während er noch mal checkte, das er alles hatte, wartete er auf seinen Freund.

"Ich war sowieso wach, da dachte ich, ich kann auch aufstehen und Frühstück machen", widersprach Ulla wiederum zwinkernd.
Über dieses Thema könnten die beiden wohl noch eine Weile diskutieren, dachte Mats grinsend.
Überrascht sah er jedoch auf, als Benni zum Training musste. War es schon so spät?
Schließlich stand er auf und ging Benni hinterher in den Flur, um sich von ihm zu verabschieden.
Sofort drängte Mats sich in die Arme seines Freundes.
"Bleibst du über Mittag in Gelsenkirchen?", fragte er.

Lächelnd zog er Mats in seine Arme und küsste ihn ganz leicht auf die Lippen. "Kommt drauf an, wann Jens die Einheit am Vormittag beendet und wann es Nachmittags weiter geht. Aber ich schau, was sich machen lässt." Benni würde viel lieber nach Hause kommen, aber jetzt wusste er das noch nicht. "Ich schreib dir. Und falls dich hier alles stresst, rufst du mich an, okay!" Wieder zog er Mats in einen gefühlvollen Kuss.

Mats fuhr seinem Freund durch die Haare, während sie sich kurz küssten.
"Muss ja auch nicht. Du kannst ja auch mal wieder was mit Ralf und den anderen Jungs machen", erklärte er.
Was das anging, hatte Benni eh schon viel zurückstecken müssen. "Und bevor du jetzt widersprichst. Ich bin hier nicht allein und, wenn mir meine Familie irgendwann wirklich auf die Nerven geht, ruf ich dich an, versprochen!"
Mats ließ seine Hände den Rücken seines Freundes hinabgleiten.

"Okay", murmelte Benni zurück. Widersprechen konnte er sowieso nicht, das war unmöglich. Außerdem war Mats' Familie hier, er konnte ganz beruhigt den Tag über auf Schalke verbringen. Dann würde Benni nämlich mal einen Abstecher zum Physio machen und sich durchkneten lassen.
"Ich liebe dich." Benni wisperte die Worte gegen die Lippen seines Freundes und drückte ihn fest an sich. Dann nahm er seine Tasche und verließ das Haus in Richtung Gelsenkirchen.

Mats war froh, dass Benni zustimmte. Hätten sie jetzt hier noch wild rumdiskutiert, würde Benni nur zu spät kommen und das war ja auch nicht Sinn der Sache.
"Ich dich auch. Viel Spaß und grüß Ralf und Co von mir." Er hauchte seinem Freund noch einen Kuss auf die Wange und entließ ihn dann aua seinen Armen. Kaum fiel die Tür hinter ihm ins Schloss, ging Mats zurück ins Esszimmer, in dem nun auch Jonas gähnend am Tisch saß.
"Guten Morgen, Bruderherz", grinste der Dortmunder und griff nach einem Brot.

Heute lief das Training wirklich ausgeprochen gut. Lag wohl daran, dass er wusste, das Mats nicht alleine zu Hause war und so konzentrierte er sich voll und ganz auf sein Können. Schließlich wollte er Jens beweisen, das alles gut war und das er bei den Spielen nicht im Hotel schlafen musste. Und dazu musste er eben Leistung bringen, aber genau das tat Benni heute ausgesprochen gut.

"Morgen", gähnte Jonas und rieb sich über das Gesicht. "Benni schon weg?" Schlaftrunken zog er eine saubere Schüssel an sich und schöpfte sich von dem Joghurt, gab noch etwas Zucker dazu. "Ihr müsst wirklich ein richtiges Bett Büro aufbauen, das ist nicht so angenehm, direkt auf dem Boden." Er seufzte.

"Ja, Training fängt gleich an", nickte Mats wehmütig. Er hatte sich schon dran gewöhnt, dass er seinen Freund ständig um sich hatte, sodass er ihn jetzt schon vermisste.
"Du kannst auch auf dem Sofa schlafen, wenn du willst."
Er wollte ja auch nicht, dass sein Bruder irgendwann Rückenschmerzen hatte.
"Warum schläft Papa denn noch? Ist er gestern die ganze Strecke gefahren?"

"Nein, nein, das geht schon in Ordnung die paar Tage." Jonas wusste ja selbst nicht genau, wie lange sie bleiben würden. Er hatte jetzt erst mal bis Freitag frei wegen privaten Angelegenheiten und die Zeit wollte er nutzen. Schließlich hatten sie als Brüder auch wenig Zeit miteinander. 
"Jonas ist die zweite Hälfte gefahren, aber momentan hat er viel zu tun", mischte sich Ulla Wieder ein.

Benni saß mit Ralf am Mittag im Restaurant auf dem Trainingsgelände. "Was ist denn heute los, das du so gute Laune hast. Versteh mich nicht falsch, aber normalerweise hast du einen echt nachdenklichen Blick drauf." Fragend schaute Ralf ihn an. "Mats' Familie ist doch gestern angekommen. Die bleiben ein paar Tage. Ist ein gutes Gefühl, wenn Mats nicht alleine zu Hause ist", gab Benni zu. Es konnte immer etwas passieren und Benni fühlte sich einfach wohler.

"Sicher? Es ist wirklich kein Problem. Oder wir besorgen noch eine hohe Luftmatratze oder so. Da lässt sich sicher noch was machen."
Zur Not würde Mats seinem Freund noch eine Nachricht schreiben, damit er auf dem Rückweg noch eine Luftmatratze mitbringen konnte.
Daran sollte es nicht scheitern.
"Okay, dann lassen wir ihn am besten noch schlafen." Mats für seinen Teil war zumindest fertig mit Frühstücken und so stellte er sein Geschirr schon mal ineinander. "Habt ihr euch schon überlegt, was ihr hier machen wollt? Und nein, Jonas, ich geh nicht mit dir shoppen. Das letzte Mal hat mir gereicht", grinste Mats seinen Bruder an.

"Klar, das kann ich verstehen." Ralf würde an Bennis Stelle wohl sonst auch durchdrehen vor Sorge. Er fragte sich eh, wie sein Kumpel das anstellte, dass er sich während des Trainings nichts anmerken ließ.
"Und? Macht ihr ein großes Familientreffen?", fragte Ralf dann schmunzelnd.

"Na wenn du das schon so anbietest und es keine Umstände macht", zuckte Jonas mit den Schultern. Angenehmer wäre es auf alle Fälle, sonst würde sein erster Weg, wenn er wieder in Haching war, zu ihrem Physio führen.
"Schade, hab mich schon gefreut. Dann frag ich Benni, der geht bestimmt gerne mit." Vorausgesetzt der hatte mal Zeit, das bezweifelte Jonas allerdings. "Das Übliche, wie jedes Jahr. Shoppen, Essen gehen, vielleicht mal ins Kino", zuckte der Jüngere mit den Achseln.
"Ich würde sagen, wir warten, bis euer Vater wach ist. Dann gehen wir ein bisschen raus, tut dir sicher auch gut, Mats, und dann schauen wir einfach mal. Wir können auf den Rheinturm, soll doch ein schöner Ausblick sein", schlug Ulla vor. Jonas nickte. Shoppen würde er lieber gehen, aber wenn seine Mutter das so wollte.

Benni grinste und zuckte mit den Schultern. "Das steht noch nicht fest. Ulla, Hermann und Jonas haben wir am Dienstag bei meinen Eltern einquartiert. Zum Essen eingeladen. Mats will seine Ruhe wegen der Chemo", erklärte Benni.
"Außerdem ist das Jojo ihre Aufgabe, so frisch verlobt", lachte Benni.

"Ich schick Benni eine Nachricht", nickte Mats.
Wäre doch gelacht, wenn sie seinem Bruder nicht einen bequemeren Schlafplatz herrichten konnten.
Also holte der Dortmunder sein Handy hervor und schrieb seinem Freund.
Hey Schatz, kannst du auf dem Rückweg irgendwo noch eine Luftmatratze besorgen? Jonas ist das provisorische Bett im Büro zu unbequem. Wäre super! Ich liebe dich!!! Bis später
"Rheinturm geht in Ordnung", mischte er sich dann wieder ins Gespräch ein, nachdem er sein Handy wieder weggesteckt hatte. "Ich geh dann schon mal duschen. Vielleicht steht Papa in der Zwischenzeit ja mal auf."
Mats stand auf und wollte dann sein Geschirr wegbringen. Aber seine Mutter hielt ihn davon ab. "Lass ruhig stehen. Ich mach das gleich."
Nur so gerade konnte er das Augenrollen unterdrücken. Seinen Kommentar schluckte er ebenfalls runter, ging stattdessen ohne ein weiteres Wort nach oben, um duschen zu gehen. Das Geschirr wegzuräumen, hätte er auch noch so gerade selbst geschafft. Er hatte vielleicht Krebs aber seine Arme und Beine funktionierten noch einwandfrei.

"Ach, was? Deine kleine Schwester ist verlobt?", war Ralf erstaunt. Das hatte Benni ihm noch nicht erzählt.
"Dann richte ihr alles Gute von mir aus. Das freut mich echt für sie."

"Ich mach mich dann auch mal fertig", tat er es Mats gleich, brachte sein Geschirr allerdings nach einer Aufforderung noch in die Küche. Wahnsinn. Mats wurde von vorne bis hinten bedient und er musste mit anpacken.

Benni strahlte. Er war einfach stolz auf seine Schwester und freute sich für sie. "Das mache ich, sobald ich sie wieder sehe", nickte Benni. Sein Handy gab einen Ton von sich und als ihm eine Nachricht von "Schatz" entgegen prangte, starrte er ängstlich auf das Display. Benni wurde erst Wieder ruhiger, als er laß, was Mats geschrieben hatte und eine Luftmatratze war Keim Problem.

Klar, mache ich  Wo er die jetzt herbekommen sollfe?! Aberd das war egal, Mats war im Moment wichtiger. 

Hermann war dann sogar wirklich aufgestanden, während sich Mats und Jonas fertig gemacht hatten, sodass sie zwei Stunden später oben auf dem Rheinturm standen. Von dort hatten sie wirklich einen herrlichen Blick und Mats meinte sogar, ihr Wohnhaus erkennen zu können, obwohl das eigentlich zu weit entfernt sein müsste.
Er ließ sich den Wind um die Nase wehen. Dem Gespräch seiner Familie hörte er nur mit einem Ohr zu.

"Alles in Ordnung?", fragte Ralf besorgt nach, nachdem Bennis Strahlen verschwunden warm, kaum dass sein Handy ein Geräusch von sich gegeben hatte. "Schlechte Nachrichten?"
Allerdings entspannten sich die Gesichtszüge seines besten Kumpels dann, sodass auch Ralf ruhig durchatmete.
"Bist du dann fertig? Wir müssen wieder auf den Platz..."

Benni nickte hastig. "Alles super." War nur der erste Schreck gewesen, immerhin schrieben sie während dem Training eigentlich nicht. Nur, wenn es wichtig war und Benni hatte eben ein wenig Angst. Gemeinsam liefen sie dann zum Platz zurück und die zweite Einheit ging los.

Bin auf dem Rückweg, eine Matratze hab ich gekauft  Bis gleich! 
Benni schrieb seinem Freund schnell eine Nachricht, als er in das Auto stieg.

Nachdem sie wieder vom Turm runter waren, gingen sie in der Stadt noch etwas essen. Aber dann hatte Mats auch genug und wollte wieder nach Hause. Er fühlte sich von seiner Mutter ohnehin die ganze Zeit bevormundet. Dem wollte er entkommen. Aber Kopfschmerzen hatte er sowieso, die brauchte er nicht mal vorgaukeln.
Zuhause angekommen legte Mats sich direkt aufs Sofa. Ulla brachte ihm auch augenblicklich einen Tee.
"Danke", murmelte er und zog dann sein Handy heraus, als es piepte.
Ein Lächeln legte sich auf Mats' Lippen. Antworten tat er aber nicht mehr. Benni war ja zum Glück gleich wieder Zuhause.

Benni schloss die Türe auf und erkannte an den vielen Schuhen und Jacken sofort, das die Familie Hummels wieder zu Hause war. Er räumte allerdings erst seine Tasche aus und legte Jonas die elektrisch aufblasbare Matratze ins Büro. Ulla war in der Küche und machte offenbar schon das Abendessen. Den Rest fand Benni im Wohnzimmer. Jonas hatte Hermann wohl zum Zocken überredet. "Die Matratze hab ich dir ins Büro gelegt, Jonas", ließ er den Jüngeren kurz wissen und setzte sich dann schräg zu Mats auf das Sofa, der dort ausgestreckt lag. Benni lächelte und legte eine Hand auf dessen Hüfte. "Na?"

"Danke, Schwager", ließ Jonas sich kurz ablenken, was Hermann dazu nutzte, um ein Tor zu schießen.
Über den Ausdruck, den sein Bruder für Benni ausgegraben hatte, rollte Mats nur mit den Augen, war aber froh, dass sein Freund nun wieder da war.
"Hey", murmelte er liebevoll und legte seine Hand auf Bennis.
"Schön, dass du wieder da bist." Mats spitzte die Lippen für einen Kuss, damit Benni sich zu ihm runter beugte.

Benni grinste. Schwager. So weit waren sie noch nicht. Trotzdem kam Benni wieder ihr Gespräch in den Sinn. Es war ja noch nicht lange her, das sie darüber geredet hatten und genau jetzt kam selbst Jonas mit so etwas an. 
"Hab dich vermisst", flüsterte Benni ganz leise gegen die Lippen seines Freundes und verschloss sie dann zu einem Kuss. Er war wirklich froh, das sie Mats' und seine Familie eingeweiht hatten, sonst müssten sie sich jetzt verstecken und eine Erklärung finden, warum sie zusammen wohnten. 
"Siehst ein bisschen kaputt aus", meinte er vorsichtig und verschränkte ihre Hände, blieb Mats' Gesicht aber trotzdem sehr nahe.

"Ich dich auch", murmelte Mats und schloss für den Moment die Augen, den sie sich küssten.
Dann machte er noch etwas Platz, damit Benni sich wenigstens zu ihm setzen konnte, und drückte seine Hand.
"Kann eigentlich gar nicht sein. Ich durfte ja kaum was allein machen", seufzte er leise, damit seine Familie nichts mitbekam. "Ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen."

Hermann und Jonas waren so auf das Spiel konzentriert, das sich Benni einfach zu Mats auf das Sofa quetschte. Schließlich war Mats nicht umsonst auf die Seite gerutscht und sie hatten nicht umsonst ein Sofa mit extrabreiter Liegefläche gekauft. So lagen sie also eng beieinander. Benni schob seine Beine zwischen Mats' seine und stützte sich mit einem Arm ab, kag auf der Seite. In der anderen hilt er Mats' Hand.
Benni seufzte. Genau davor hatte sein Freund doch Angst gehabt. Das er behandelt wurde, wie ein schwer Kranker, dabei war Mats doch top fit. "Das tut mir Leid, willst du eine Tablette?" Vielleicht lag Es ja auch einfach am Wetter oder Mats hatte zu wenig getrunken. Insgeheim wusste Benni ganz genau, das Es an der Chemo lag, allerdings wollte er das nicht wahr haben. Wieder küsste Benni seinen Lockenkopf. Liebevoll, aber auch eine Spur ängstlicher.

Mats lächelte leicht, als Benni komplett zu ihm aufs Sofa rutschte.
"Geht schon", lehnte er ab. Er bekam ja so schon genug Medikamente, da wollte er nicht noch welche zusätzlich in sich rein schaufeln. Außerdem hielt es sich wirklich in Grenzen mit den Schmerzen.
Erneut erwiderte Mats den Kuss. Dabei spürte er, dass irgendwas anders war.
"Mir geht's gut, wirklich", murmelte er schließlich, lehnte seine Stirn gegen Bennis und schlang dann seine Arme um ihn.

Benni nickte. Mats wusste selbst, was er brauchte und was nicht. Er hatte es nur vorgeschlagen und Mats hatte es abgelehnt, das war vollkommen okay.
"Ich mach mir nur Gedanken über dich", entschuldigte Benni sich leise und ließ sich in Mats Arme ziehen. Seine Hand wurde somit nicht mehr fest gehalten, rutschte allerdings nach und nach unter das Oberteil und streichelte über die warme Haut. 
"Wie war die Aussicht auf dem Turm?" Benni selbst war noch nicht oft da oben gewesen. Anstatt auf eine Antwort zu warten, küsste Benni seinen Freund wieder. Er hatte die Nähe vermisst und war froh, Mats jetzt wenigstens am Abend nah sein zu können. 
"Also...ähm...wollt ihr nicht lieber aufs Zimmer", meldete sich Jonas stotternd zu Wort, woraufhin nur ein Lachen von Hermann ertönte.

"Darfst du ja auch", schmunzelte Mats.
Benni war gerade wirklich furchtbar süß. Und einmal mehr merkte Mats, wie sehr er diesen Mann liebte.
Um nichts auf der Welt würde er ihn jemals hergeben.
Die Hand auf seiner Haut fühlte sich außerdem mehr als gut an, sodass er kurz genießend die Augen schloss.
Bevor Mats die Frage seines Freundes beantworten konnte, spürte er wieder dessen Lippen auf seinen. Er erwiderte den sanften Kuss und hätte seinen Bruder im nächsten Moment am liebsten wieder irgendwas an den Kopf geworfen.
"Guck wieder zum Fernseher", grummelte er. In ihrer Wohnung durfte er Benni ja wohl küssen, wann, wie lang und wie oft er wollte.

"Bist eben ständig in meinem Kopf", raunte Benni leise. Das war nicht mal gelogen. Mats war sein Leben und das würde sich nie wieder ändern. 
Jonas war wirklich unausstehlich, wenn das so weiter ging, würde sich Benni mit Absicht vor allen an Mats ran schmeißen. Das war nicht auszuhalten. "Lass deinen Bruder in Ruhe, Jonas." Zum Glück fiel Hermann Jonas ganz in den Rücken und hielt zu ihnen.
So widmete sich Benni auch Wieder voll und ganz seinem Freund, vertiefte den Kuss zunehmend und ließ die Hand weiter über die weiche Haut streichen.