Unfaithful

"Tzzz.", sagte Milena und verdrehte ihre Augen. "Bis dahin hab ich keine Lust zu warten. Dann such ich mir lieber jemand anderen, der mich eincremt. Es gibt bestimmt noch andere mit magischen Händen.", erklärte sie grinsend. Flirtet sie gerade mit Mats? Irgendwie schon, aber er war nicht mehr mit seiner Freundin zusammen, also ging das schon. Marc musste das ja nicht unbedingt mitbekommen.
"Ach, der wird schon kommen. Aber bis dahin darfst du mir gerne was erzählen oder so.", sagte Milena und grinste Mats frech an. Sie setzte sich schräg auf das Sofa, damit sie Mats besser ansehen konnte.

"Das bezweifel ich. Aber viel Spaß bei der Suche", wünschte Mats schmunzelnd. 
"Ach so, dafür bin ich also gut genug. Schon klar."
Er verschränkte die Arme vor der Brust. "Wie wär's, wenn du mir was erzählst?! Zum Beispiel, wie du und Marc Geschwister sein könnt? Ihr seid so grundverschieden."

"Danke. Den werde ich bestimmt haben.", sagte Milena. Sie hatte das nicht einfach so stehen lassen können.
Sie grinste bei Mats Worten. "Das weiß ich ja noch nicht. So gut kenne ich dich nicht. Du bist ja nicht gerade einer von Marcs Freunden.", sagte sie und zwinkerte ihm zu. Sie hoffte, dass ihr Bruder sichtlich ein bisschen Zeit ließ, da er sicher nicht begeistert davon war, dass sie mit Mats etwas machte.
'Das weiß ich auch nicht so genau.", sagte sie grinsend und zuckte mit den Schultern.

"Ich bezweifle, dass du hier jemanden finden wirst. Aber vielleicht stellt sich dein Bruder ja freiwillig zur Verfügung", zwinkerte Mats und fuhr sich kurz durch die Haare.
"Und ich bin auch ehrlich gesagt, nicht wirklich traurig drum." Wenn er hier jemanden nicht leiden konnte, dann war das ter Stegen. Der Typ war ihm einfach zu hochnäsig, arrogant und eingebildet. Mit ihm konnte er absolut nichts anfangen.
"Aber ihr habt schon exakt die gleichen Eltern, oder?" Konnte ja auch sein, dass sie nur Halbgeschwister waren oder so.

Milena grinste. "Ach, hier laufen genug Spieler rum, die mir sicher gerne den Rücken eincremen würden. Aber mein Bruder gehört da nicht dazu.", sagte sie und grinste Mats frech an.
Mats und Marc schienen das gleiche voneinander zu halten, da der Jüngere ungefähr gleich von ihm sprach. Musste sich ja nicht jeder mögen. Wobei sie sich mit dem Dortmunder gut verstand.
Milena begann zu lachen. " So unwahrscheinlich es auch scheint, aber ja, wir haben die gleichen Eltern. Wir sind keine Halbgeschwister.", erklärte sie Mats.

"Das ist ja gar nicht nett von ihm", stellte Mats fest. Aber anders hätte er den Torhüter auch nicht eingeschätzt.
"Man kann ja nie wissen. Ich hab gedacht, ich frag lieber."
Es erschien ihm zwar immer noch unmöglich, dass Milena und Marc Geschwister waren. Aber es sollte wohl so sein.
Mats sah auf, als ein Schnauben vom Türrahmen zu hören war. "Hummels!", zischte der Torhüter durch die Zähne, weswegen Mats sofort aufstand. Er wollte dem Deppen nicht unbedingt länger als nötig begegnen.
Aber um ihn noch ein wenig zu provozieren, reichte er Milena die Hand und küsste ihren Handrücken. "Wir sehen uns", zwinkerte er ihr zu und verließ dann den Raum.
"Ter Stegen", grinste Mats den Torhüter im Vorbeigehen breit an, ehe er sich auf den Weg zu seinem Zimmer machte.

Milena grinste, doch erschrak dann ein wenig, als sie Marcs Stimme hörte. Es war klar, dass es ihm nicht passte, dass sie mit Mats sprach.
Dieser provozierte den Jüngeren dann auch noch, indem er ihr einen Handkuss gab. Milena grinste, auch wenn sie wusste, dass es gleich bestimmt Ärger geben würde.
"Bis dann.", sagte sie und sah Mats nach, bis er aus dem Zimmer verschwunden war. "Was War das denn bitte?", fragte ihr Bruder gleich und sah sie streng an.
"Reg dich ab Marc. Ich hab mich mit Mats unterhalten. Das wars. Immerhin hast du mich hier warten lassen.", sagte sie und sah ihren Bruder genervt an.

Breit grinsend ging Mats in sein Zimmer, in dem Benni schon wieder am Telefon hing.
Diesmal tat er das allerdings nicht mit einem Augenrollen ab. Schließlich hatte er Milena so gut wie am Haken.
Immer noch grinsend ließ sich Mats einfach neben Benni aufs Bett fallen, verschränkte die Arme hinterm Kopf und sah an die Decke.

Den nächsten Tag verbrachten sie fast ausschließlich mit Training, sodass Mats sich vorm Abendessen unbedingt noch eine Massage bei ihrem Physio abholen wollte. Wo der sich allerdings rumtrieb, wusste im Moment keiner. Deswegen ging Mats einfach mal zu seinem Zimmer und klopfte dort lautstark an die Tür. Aber dahinter tat sich nichts. Super, dachte Mats. Dann musste eben eine Runde im Pool herhalten. Also machte er sich auf in sein Zimmer, zog sich schnell um. Gleichzeitig versuchte er noch Benni zu überreden, mitzukommen. Aber der hatte keine Lust. Dann eben nicht.
Schließlich schnappte sich Mats noch ein Handtuch und ging nach unten. Am Pool angekommen schmiss er sein Handtuch bloß auf eine Liege und sprang dann ins kühle Nass.

Milena verbrachte den Abend mit Marc, der sich dann doch ziemlich schnell wieder abgeregt hatte.
Am nächsten Tag war sie allerdings viel alleine, da die Jungs einen anstrengenden Trainingstag hatten. Also ging sie selbst ein bisschen in die Stadt shoppen.
Nach dem Abendessen wollte sie sich noch eun bisschen am Pool entspannen. Also nahm sie ihr Handtuch und ihre Sonnenbrille und machte sich auf den Weg.
Als sie angekommen war, sah sie einen ihr bekannten Kopf über due Wasseroberfläche ragen. Sie grinste, legte Handtuch und Sonnenbrille weg und sprang dann kurz hinter Mats ins Wasser.

Überrascht unterbrach Mats seine Bahn und drehte sich um, nachdem jemand hinter ihm ins Wasser gesprungen war.
Er erkannte die Person auch erst, als sie wieder auftauchte.
Grinsend sah Mats Milena an. "Gib's zu, du verfolgst mich doch."

Als Milena wieder auftauchte, sah sie schon ein grinsender Mats an. Sie strich sich erstmal die Haare aus dem Gesicht und erwiderte dann das Grinsen.
" Natürlich, immer doch. Ich verfolge dich die ganze Zeit, hast du das etwa noch nicht bemerkt? Ich weiß genau, wann du was machst.", erklärte sie und sah ihn mit einem frechen Grinsen an.
Auch jetzt war es wieder Zufall gewesen. Irgendjemand wollte wohl, dass sie sich ständig trafen.

"Oh scheiße, meine erste Stalkerin", seufzte Mats theatralisch, grinste dann aber, während er nun rückwärts seine Bahnen schwamm, damit er Milena weiter ansehen konnte.
"Und die lassen dich auch noch überall rein, weil du ter Stegens Schwester bist. Halleluja!"

Milena begann zu lachen, weil Mats auf das kleine Spielchen einging. Bei seiner ersten Frage nickte sie nur und schwamm dann neben ihm her.
"Ja, das tun sie. Also. Nimm dich in Acht.", sagte sie grinsend. "Hier seid ihr nämlich eine Weile, nicht wie sonst nur ein paar Tage."

"Vielleicht sollte ich mir ein Vorhängeschloss für mein Zimmer kaufen...", überlegte Mats laut.
"Oder, was vielleicht sogar noch effektiver ist, ich verrate deinem Bruder, was Sache ist, und er sorgt dann ganz allein dafür, dass du mir nicht mehr zu nahe kommst."
Schließlich musste er über seine eigene Überlegung lachen, drehte sich wieder um und tauchte kurz unter.

Milena lachte. Noch bevor sie etwas sagen konnte, redete Mats aber schon weiter. Auch das brachte sie wieder zum Lachen.
Sie wartete, bis Mats wieder aufgetaucht war.
"Ich bezweifle, dass du Marc irgendwas sagen willst. Du würdest nämlich die größeren Probleme mit ihm bekommen.", erklärte sie grinsend und zwinkerte ihm zu.
" Ich finde da gibt es andere Dinge, die du stattdessen machen kannst.", sagte sie und grinste ihn an.

Das bezweifelte Mats irgendwie. Wenn er ter Stegen nur irgendwie weismachen konnte, dass seine Schwester ihm, dem Oberarsch der Nation, hinterher lief, dann würde der Torhüter wohl eher Milena Probleme machen. Aber darauf würde er es sicher nicht ankommen lassen.
"Ach ja? Und das wäre?", fragte Mats neugierig nach und hielt sich dann am Beckenrand fest.

Milena schwamm Mats hinterher und hielt sich ebenfalls am Beckenrand fest. "Ach. Ich glaube da fällt dir selbst was ein.", sagte sie grinsend.
" Du bist doch ein helles Köpfchen." Sie wünschte Mats durch die Haare und lachte.
Irgendwie fühlte es sich toll an und sie wurde das am liebsten gleich nochmal machen.

Milena hielt sich dicht neben ihm ebenfalls am Beckenrand fest. Außerdem gab sie Mats so eine Steilvorlage, dass er sich schließlich zu ihr lehnte und sie einfach küsste. Dabei schob er ihr eine Hand auf die Wange, ließ sie genau dort liegen.
Das war doch mit Sicherheit die bessere Alternative als mit ter Stegen zu reden.

Milena hatte nicht mit dem Kuss gerechnet und war deshalb kurz überrascht. Dann aber erwiderte sie den Kuss und schlang ihre Arme um Mats. Jetzt hielt sie sich an ihm fest.
Was das jetzt war, konnte sie nicht sagen, aber es fühlte sich toll an Mats zu küssen. Die ersten Schmetterlinge begannen in ihrem Magen zu fliegen. War sie wirklich dabei, sich in ihn zu verlieben? Oder war es vielleicht schon passiert?

Damit hatte Milena dann wohl doch nicht gerechnet. Denn sie schien etwas überrascht zu sein.
Aber solang sie Mats nicht von sich stieß, verbuchte er das schon unter Erfolg.
Sie konnten nur hoffen, dass ter Stegen sich jetzt gerade ganz weit weg aufhielt und nicht auf die Idee kam, ebenfalls schwimmen gehen zu wollen.
Schließlich löste sich Mats aus dem Kuss und strich Milena eine Strähne aus dem Gesicht.
"Ich bin ein ganz helles Köpfchen", schmunzelte er.

Nach einer Weile löste Mats den Kuss und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Milena lächelte ihn an. Sie konnte noch gar nicht richtig denken, denn der Kuss war unglaublich gewesen.
"Ohja und wie.", sagte sie grinsend und strich über Mats Wange. " Was steckt denn noch in deinem Köpfchen? Was könnten wir denn jetzt machen?"

Mats konnte nichts anderes als grinsen, als Milena ihm auch noch zustimmte. 
"Mir würde da schon was einfallen", tat er verschwörerisch und sah sich kurz um. 
Wäre allerdings auch egal gewesen, wenn jemand da gewesen wäre. 
Denn Mats legte seine Hand auf Milenas Schulter und drückte sie unter Wasser. Dann schwamm er grinsend davon.

ilena erwiderte Mats Grinsen. Doch dann wurde es irgendwie fies. Er sah sich um und Milena fragte sich, was er nur vor hatte.
Den Gedanken konnte sie allerdings nicht zu Ende führen, da Mats sie unter Wasser drückte.
Da sie damit nicht gerechnet hatte, schluckte sie viel Wasser und kam hustend wieder an die Oberfläche. Sie hielt sich am Beckenrand fest, damit sie sich wieder beruhigen konnte.
Danach sah sie sich um. Mats hatte sich in Sicherheit gebracht und sie funkelte ihn böse an. "Na warte.", rief sie. "Das gibt Rache."

Milena hatte sich wohl ziemlich verschluckt, sodass Mats ein klitzekleines schlechtes Gewissen bekam.
Als sie ihm dann aber Rache schwor, war das auch schnell wieder verflogen.
"Da bin ich aber gespannt", grinste Mats.
Abwartend sah er Milena an, was aber durch das Klingeln seines Handys unterbrochen wurde. Ächzend hievte er sich aus dem Becken, trockente sich schnell notdürftig ab und ging dann ans Telefon.
"Hallo?", nahm Mats das Gespräch entgegen.
"Papaaaaaaa", erwiderte seine Tochter brabbelnd und er konnte sich vorstellen, wie sie ihn gerade anstrahlte.
"Clara, Schatz, wolltest du den Papa mal anrufen?"
Lächelnd legte sich Mats auf eine der Liegen. Milena war im Moment vergessen.

Milena war schon auf dem Weg zu Mats, um ihm zu antworten, da klingelte ein Handy. Schneller als sie gucken konnte, war Mats aus dem Wasser und am Handy.
Milena verdrehte die Augen und schwamm ein bisschen. Dabei hörte sie Mats jedoch genau zu. Er sprach wohl mit seiner Tochter. Das Lächeln, das er auf den Lippen hatte, war wirklich süß und Milena musste automatisch mit lächeln.

Clara brabbelte ihm irgendwas ins Telefon, was Mats bei weitem nicht verstand. Aber es war trotzdem schön, mit ihr zu telefonieren. Er vermisste seine Kleine einfach wahnsinnig.
Als er Clara gähnen hörte, bat er: "Gibst du das Telefon mal der Mama?"
Seine Tochter sagte nichts, aber Mats vermutete mal, dass sie nickte. Kurz darauf hatte er zumindest seine Ex am Hörer.
"Sie wollte dich unbedingt sprechen, bevor sie ins Bett geht."
"Danke", murmelte Mats. Tina und er hatten nicht unbedingt das beste Verhältnis. Aber wenn es um Clara ging, rauften sie sich doch immer zusammen.
"Meinst du, ihr könnt für ein paar Tage herkommen?"
Er wusste, dass seine Bitte riesig war. Aber er wollte Clara gern bei sich haben. Wenigstens für ein paar Tage.

Milena schwamm weiter und beobachtete Mats immer wieder. Nach einer Weile hatte sie aber keine Lust mehr. Also stieg sie aus dem Wasser. Dabei sah sie wie sich der Blick von Mats etwas verfinsterte.
Sie ging zu ihrer Liege und ließ sich darauf nieder. Ein bisschen in der Sonne liegen ging ja auch noch. Jedoch stieg von Minute zu Minute die Gefahr, dass doch jemand zu ihnen kommen würde. Dann müssten sie sich aber zurück halten, da Marc nichts davon erfahren sollte.

"Nach Frankreich?"
Wohin sonst?, dachte Mats. "Ja, bitte. Ich vermiss die Kleine. Ich buch auch alles für euch, Flieger, Hotel und so weiter."
Clara würde vermutlich sowieso im Flugzeug schlafen. Sie war gerade mal zwei Jahre alt.
"Ich weiß nicht. Das ist so viel Stress für die Kleine."
"Überleg's dir bitte, ja?", bat Mats.
"Mach ich. Ich meld mich morgen dann wieder. Tschau, Mats."
"Gib Clara einen Kuss von mir."
Dann war das Gespräch beendet. Seufzend fuhr sich Mats durch die noch feuchten Haare, ehe er sein Handy weg legte.

Milena hatte die Augen geschlossen und aber bei Mats zugehört. Gegen Ende seufzte er. Anscheinend hatte er seine Ex gebeten mit der Tochter nach Frankreich zu kommen, aber diese hielt die Idee für nicht so toll.
Milena öffnete ihre Augen und sah Mats an. Instinktiv hätte sie ihn jetzt in den Arm genommen, aber sie wusste nicht, ob er das wollte.
" Alles ok?", fragte sie deshalb einfach mal nach.

"Ja...nein", seufzte Mats erneut. Es war nicht geplant, dass Milena mithörte.
Aber auch egal. Jetzt war es nun mal so.
Mats lehnte sich zurück und wandte ihr seinen Kopf zu.
"Schon Rachepläne geschmiedet?", fragte er schmunzelnd, um vom Thema abzulenken.