I'll be there

"Sag ihm nicht, dass ich das gesagt habe", zwinkerte sie. "Wenn nicht, muss ich dich leider umbringen."

Benni lächelte freundlich, umarmte Mats einfach und küsste ihn auf die Wange. "Gut siehst du aus!"

"Danke", lächelte Mats matt und deutete dann ins Wohnungsinnere, ehe er die Tür schloss. Dann ging er durch bis ins Wohnzimmer. 
"Ich muss mit dir reden", haute Mats direkt eine typische Floskel heraus. 
Tief atmete er durch, bevor er fortfuhr. "Weißt du, ich kann mich teilweise erinnern..." Damit gab er Benni sogar noch die Möglichkeit die ganze Sache jetzt selbst aufzulösen.

Benni machte es sich auf der Couch gemütlich und zuckte bei mats Worten zusammen. Fuck. Wenn er jetzt ruhig blieb.
"Gut", lächelte er warm.

"Was? Das ist alles?" Damit hatte Benni es dann endgültig verkackt. "Du belügst mich von vorne bis hinten und das ist alles, was du dazu sagst?"
Mats hatte sowieso nicht gesessen, weshalb er jetzt durchs Wohnzimmer tigerte. 
"Weißt du, ich hab echt gedacht, wir könnten wieder sowas wie Freunde werden. Aber deine Aktion jetzt...das ist wirklich das allerletzte. Verschwinde aus meiner Wohnung und aus meinem Leben. Und zwar für immer!"

"Mats, es tut mir leid, okay?", erschrocken von den harschen Worten sah er ihn mit offenen Mund an. "Bitte mats! Ich liebe dich doch. Ich wollte nur wieder bei dir sein. Verstoß mich bitte nicht!!!"

"Und da war Ehrlichkeit keine Option?" Mats schüttelte fassungslos den Kopf. "Ich hab mein Gedächtnis verloren, weiß nicht, was ich denken soll, was richtig, was falsch ist. Und du nutzt die Situation einfach aus. Natürlich, da nehm ich dich sofort zurück! Klar, doch! Das kann doch echt nicht dein ernst sein."

"Ich konnte sich doch nicht mit diesem... Zwerg lassen! Du kannst doch nicht glücklich mit ihm werden, er ist doch noch ein halbes Kind! Bitte, mats, wenigstens Freunde, bitte!!!" Er wollte mats nicht aufgeben.

"Und ob er das kann", widersprach Mats. "Im Gegensatz zu dir belügt er mich wenigstens nicht und gibt mir die Zeit, die ich brauche. Geh jetzt einfach!"
Ungewollt ist Mats ein bisschen lauter geworden. "Ich kann sich echt nicht mehr sehen gerade."

"Mats... Das war ein Wink! Vom Schicksal! Eine zweite Chance! Damit du dich für mich entscheiden kannst. Mario wird mit jemand anderem glücklich werden! Jemand, mit dem er seine Kindlichkeiten ausleben kann! Was kann er dir geben, was ich nicht kann?! Klar, ich hab dich angelogen... aber jeder Mensch macht Fehler. Mein größter war, dich gehen zu lassen." Er stand auf und ging auf Mats zu. "Du kannst dich doch nicht in dieses Kindergartenkind verliebt haben. Spürst du das Kribbeln von früher nicht mehr?" Er hauchte Mats einen Kuss auf die Lippen. "Spürst du es bei Mario?!"

"Sprech ich chinesisch oder was?", wurde Mats nur noch aufgebrachter.
Nach dem Kuss stieß er Benni von sich. "Ich muss vor dir keine Rechenschaft ablegen. Und jetzt raus!"
Wenn der Schalker nicht selbst gehen wollte, dann würde er ihn eben rauswerfen oder notfalls die Polizei rufen.

Benni verzog das Gesicht. Das war sicher noch nicht vorbei! Er würde diesen Kampf gewinnen!
"So schnell gebe ich nicht auf!", schnaufte er und verließ geräuschvoll die Wohnung.
"Was?", leise sah jonas um die Ecke nachdem er die Haustür gehört hatte.
"Alles gut?"

Als Benni endlich weg war, lehnte sich Mats gegen dir Tür und fuhr sich seufzend durchs Gesicht.
"So leicht gebe ich nicht auf", äffte er den Schalker nach, als sein Bruder um die Ecke schaute.
"Bei euch auch alles in Ordnung?"

Jonas ging natürlich direkt auf ihn zu und umarmte ihn fest. "Mario sieht vielleicht nicht so aus, aber wenn er beschützen will, was ihm gehört, tritt er benni sicher auch fest in die Eier."
Er löste sich wieder und tätschelte mats wange. Als mats nachfragte drückte er sich allerdings direkt wieder an seinen Bruder. "Manchmal hasse ich dich dafür, dass du erfolgreicher bist."

"Davon bin ich überzeugt", schmunzelte Mats. Jetzt wollte er nur noch ein Glas Wasser haben und sich hinsetzen. Irgendwie war seit dem Unfall alles, was er tat, anstrengender als vorher.
"Aber sie lieben dich", murmelte Mats und fuhr Jonas kurz über den Rücken.
"Jetzt brauch ich aber erst mal ein Glas Wasser. Kannst du Mario schreiben und fragen, ob wir uns in zwei Stunden treffen und sie abholen sollen?"

"Ich weiß. Und dich lieb ich ja auch. Nur kannst du nicht wenigstens einen Pickel oder so bekommen? Das wäre befriedigend", schmunzelte er.
"Ja, mache ich. Bringst du mir auch ein Glas mit?" Jonas löste sich und ging endlich sein Handy holen. Ulla lag gemütlich in der Badewanne.

"Ich geb mein bestes", grinste Mats und küsste seinen Bruder auf die Wange, ehe er sich von ihm löste.
"Danke, mach ich."
Er ging in die Küche und füllte zwei Gläser mit Wasser, die er dann mit ins Wohnzimmer nahm.

"Tust du nicht", schmollte jonas. "Aber ich hoffe du bekommst einen richtig ekligen!"
Jonas ließ sich neben mats fallen, trank einen Schluck und legte schließlich den Kopf in mats schoss während er weiter auf seinem Handy herum tippte.
"Hmm, schon krass. Entweder du und mario, ihr Brecht euch irgendwann das herz oder ihr heiratet, adoptiert kleine Marios und Matses und werdet alt. Vielleicht will ich deswegen keine Freundin. Das ist mir irgendwie zu krass."

"Danke", grinste Mats nur.
Nachdem er sein Glas auf dem Tisch abgestellt hatte, landete Jonas' Kopf in seinem Schoß und Mats begann durch seine Haare zu streichen. Das kam ihm auch irgendwie bekannt vor.
"Du denkst aber weit", murmelte Mats. "Und irgendwann wirst du da mit Sicherheit auch anders denken. Bist ja noch jung."

"Stimmt doch aber. Aber ich denke da positiv. Ich werde definitiv dein Trauzeuge und wenn nicht kann ich immer noch Brautjungfer bei Mario werden. Dann kann ich Blumen werfen und ihn kurz vor der Hochzeit verarschen mit so was wie "er kommt nicht.". Andererseits soll man Bräute ja nicht reizen... Das werde ich dann von der Situation abhängig machen", fantasierte jonas weiter. "Was machst du eigentlich mit meinen Haaren? Weißt du, dass du total gerne marios frisur kaputt machst?"

Mats konnte bei den Fantasien seines Bruders nur lachen. "Du kommst auf Ideen", schmunzelte er, hielt dann aber inne. 
"Ähm, echt? Ich wusste, dass mir die Situation irgendwie bekannt vorkommt."
Schließlich machte er einfach weiter.

"Hmm. Meistens eher steht mario irgendwo und im Vorbeigehen verwuschelst du seine Haare und er ist sauer auf dich. Aber wenn ihr so auf der Couch sitzt, will er glaub ich nichts anderes und schläft irgendwann ein." Jonas gefiel das auch. Musste er sich merken... Oder Fabi abrichten.

Mats war guter Dinge, dass seine Erinnerung vollständig zurück kam. Immerhin machte er relativ große Fortschritte. Benni hatte er als Lügner enttarnt und er fühlte sich einfach besser damit.
"Merk ich mir", murmelte Mats. "Wo ist Mama eigentlich?"

"In der Badewanne. Sie will später Shoppen gehen wenn wir weg sind", erklärte Jonas.
"Was hat der Schlumpf eigentlich gesagt? Irgendwie wirkst du... Besser drauf."

"Ah, okay", nickte Mats. Er fand zwar, dass man in München viel besser shoppen konnte als hier. Aber wenn seine Mutter sonst Langeweile hatte. 
"Ist eigentlich unwichtig, was er gesagt hat. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben."

"Okay", gähnte jonas. "Dann schlaf ich jetzt noch bis dein geliebter und meine Ehefrau hier antanzen." Fabi würde es gar nicht gefallen, dass er ihn so genannt hatte! Er streckte sich genüsslich und blieb einfach auf mats schoss liegen.

"Du hast echt einen Knall", schmunzelte Mats und sah dann erstmal auf seine Uhr. "Das dauert aber noch ewig, bis die kommen...Wenn dann, will ich mich auch hinlegen...", schmollte er schließlich.

"Du kannst im Sitzen schlafen", nuschelte Jonas mit geschlossenen Augen. "Ist nicht mein Problem!" Er würde keinen finger mehr rühren für die nächsten eineinhalb Stunden.

"Arsch", murmelte Mats. Er schnappte sich ein Kissen, hob einfach Jonas' Köpfchen an, stand auf und stopfte dann das Kissen unter seinen Kopf. "Oh, wie schade", grinste der Verteidiger. 
Dann brachte er ihre Gläser weg und klopfte an der Badezimmertür. "Geht's dir gut oder kann ich dir noch irgendwas Gutes tun?", fragte Mats.

"Maaaaats", jammerte er und warf Mats ein Kissen nach.
"Jaja, macht euch einen schönen Tag!", rief Ulla aus dem Bad. Sie brauchte auch mal ihre Ruhe.

"Wir sind noch eine Weile da", musste Mats seine Mutter enttäuschen. "Aber Jonas liegt auf der Couch und ich verzieh mich ins Schlafzimmer. Ich wünsch dir schon mal viel Spaß."
Dann ging er in sein Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Dort machte er es sich bequem, bis sein Bruder ihn hochscheuchte, weil sie los wollten. 
Müde fuhr Mats sich durchs Gesicht und stand dann auf. Er schnappte sich seinen Geldbeutel und war somit startklar. Kurz darauf saßen sie im Auto.