I'll be there

Jonas nahm sofort den Schlüssel und gab mats stattdessen das kleine Auto.
"Klar! Wo fahren wir denn hin?", fragte er euphorisch. Fabi war mittlerweile aufgestanden und schüttelte nur den Kopf über seinen Kumpel.

"Am besten zum Straßenverkehrsamt, richtige Nummernschilder besorgen. Das heißt, falls die noch offen haben."
Mats sah noch mal auf die Uhr. Hunger hatte er aber eigentlich auch. "Oder doch erst das Picknick? Ich hab schon ziemlich Hunger."

"Wir fahren zum Verkehrsamt, schauen ob sie noch offen haben und wie voll es ist und dann picknicken wir zum Sonnenuntergang, okay? Ist doch auch schön...", schlug Mario einen Kompromiss vor.
"Du kannst auch schon ein bisschen was im Auto essen...", schloss sich jonas an.

Das klang wirklich schön. Und wenn Jonas und Fabi dann nicht mehr dabei wären, wäre es noch schöner. Aber sie unterstützen sie so. Also wäre es unfair, sie dann auszuschließen.
"In meinem neuen Wagen wird nicht gegessen", sagte Mats sofort. Genau, am besten direkt bei der ersten Fahrt die Polster versauen. Super Idee.

Mario musste doch leicht lachen als Mats sofort seinen Wagen verteidigte. "Du kannst auch kurz was essen, bevor wir einsteigen. Oder im Verkehrsamt, wenn wir warten", grinste Jonas amüsiert.
"Aber gut, du kannst auch warten", fügte er hinzu und machte sich auf den Weg hinaus.

"Depp", schüttelte Mats den Kopf.
Während Jonas und Fabi schon mal vorgingen, legte er ganz freundschaftlich einen Arm um Mario.
"Schaffen wir es wohl ein paar Minuten in getrennten Autos zu sitzen?", fragte er grinsend.

"Nein", grinste Mario zurück, "Ich werde elendig zu Grunde gehen, den Korb leer essen und Jonas Auto total vollkrümmeln, weil man das bei dir ja nicht darf."
Er stieß Mats sanft in die Seite und streckte ihm frech die Zunge raus.

"Dann bin ich ja beruhigt", schmunzelte Mats und verwuschelte Marios Haare. Scheinbar tat er das ja ganz gerne mal.
"Dann lass uns mal gehen." Gemeinsam traten sie nach draußen, wo beide Brüder schon abfahrbereit in den Autos saßen.

"Maaaats", jammerte er und schüttelte seine Haare wieder hin. Spielerisch schubste er Mats leicht und lachte glücklich.
"James, zum Verkehrsamt", wies er Fabi an, nachdem er eingestiegen war.

In das Lachen konnte Mats nur einstimmen. Es steckte einfach an und es freute ihn, dass Mario doch ganz glücklich zu sein schien.
"Bis gleich", grinste Mats und stieg dann auf der Beifahrerseite seines neuen Wagens ein.
"Und? Wie fährt er sich?", fragte er seinen Bruder, nachdem sie das Verkaufsgelände verlassen hatten.

"Zu Diensten, Sir", wackelte Fabi mit den Augenbrauen und startete Jonas' Wagen. "Ihr seid schon wieder nah an der Normalität, hm?" Fragend sah er seinen Bruder an.

"Am besten, ich lasse Mario auch mal mein Auto fahren", lachte Jonas auf Mats Frage.

"Ja", nickte Mario, "ich hoffe trotzdem, dass er sich bald erinnert. Ich vermisse ihn neben mir im Bett oder ein kleiner Kuss zwischendurch..."

"Manchmal bist du wirklich blöd", boxte Mats seinen Bruder gegen den Oberarm und grinste.

"Klar, aber solang du ihn nicht drängst, wird das bestimmt alles werden. Jonas hat mir erzählt, was Benni alles veranstaltet hat."
Da konnte Fabi nur mit dem Kopf schütteln. Er zweifelte wirklich an Bennis Intelligenz, wenn er gedacht hatte, das würde funktionieren.

"Mats! Ich fahre", grinste Jonas zurück.

"Ich dränge ihn ja zu nichts. Er kann sich so viel Zeit lassen, wie er will. Benni ist einfach ein Arsch und er hat Mats nicht gerade geholfen mit seinem Egoismus."

"Ach so und ich dachte, du redest nur dummes Zeug", streckte Mats seinem Bruder dann ganz erwachsen die Zunge heraus, ehe er sich entspannt zurück lehnte.

"Nein, du machst das schon ganz richtig. Vielleicht hilft es ja, wenn ihr irgendwas macht, was seine Erinnerung zurück bringen könnte. Mit dem Kuchen hat es ja auch ein bisschen geklappt."

"Ich überlege mir was. Mats muss es ja nicht wissen, das setzt ihn sonst nur unter Druck, sich erinnern zu müssen. Wir könnten nochmal nach Berlin... in das Hotel... unter dem Vorwand shoppen gehen zu wollen. Nur eine Nacht oder so", überlegte Mario. Sie hatten eh Zeit und könnten mit dem Zug dorthin...

"Ihr kriegt das schon wieder hin. Da bin ich mir sicher", lächelte Fabi seinen Bruder an und hielt dann vorm Amt. Der Parkplatz war relativ leer. Vielleicht hatten sie Glück.
Jonas parkte direkt neben ihnen. "Mal schauen, wie lang die Wartezeit ist. Wollt ihr alle mitkommen oder lieber hier warten?", fragte Mats, nachdem sie alle ausgestiegen waren.

"Er wird sich schon erinnern. Er braucht nur ein wenig Zeit", stimmte Mario zu. Die würde er dem Lockenkopf auch zweifellos geben. Das stärkte ja nur ihre Bindung.
"Ich geh mit", lächelte Mario, während die anderen beiden beschlossen bei den Autos zu bleiben.

"Okay", lächelte Mats. War ihm auch ganz recht, dass er mehr oder weniger allein mit Mario unterwegs war. Je nachdem wie viel da drinnen los war.
Aber aus irgendeinem Grund war das Amt wie leer gefegt. Es saßen nur zwei Leute im Warteraum, von denen der eine schon rein gerufen wurde, als Mario und er es betraten. "Das dauert bestimmt nicht lang", setzte Mats sich einfach auf einen Stuhl.

"Dann bekommst du ja auch bald was zu Essen", schmunzelte Mario. Dass es nicht so voll war, gefiel ihm wirklich gut. Einen Menschenauflauf wegen zwei Fußballern im Verkehrsamt hätte er nicht gebraucht.

"Gott sei Dank", schmunzelte Mats.
Er freute sich schon auf das Picknick. Also sollten sie hier schnell wieder raus sein.
Es dauerte dann aber doch noch ein wenig, bis sie dran kamen. Sie waren dann aber schnell durch, weil sie ja genau wussten, was sie brauchten.
Die Nummernschilder konnten sie dann montieren, wenn sie wieder Zuhause waren.
"Dann mal auf zum Picknicken. Wo wollen wir denn hin?", fragte Mats, während sie wieder zurück zu ihren Brüdern gingen.

"Hmm, ich hab irgendwo an den See gedacht. Aber wenn du schon so fragst, darfst du es dir aussuchen", grinste er.
Fabi und Jonas saßen hinten in Jonas Wagen und aßen ewig alt aussehende kekse. "Da ist ein Korb mit Essen im Kofferraum?", stellte Mario verwirrt fest.
"Wissen wir", grinste Fabi.
"Aber wir wollten krümeln!", fügte Jonas hinzu.

Auf Anhieb fielen Mats zwei Seen ein. Der Phönix See direkt vor seiner Haustür und der kleine See im Westfalenpark. Bei zweiterem war es vermutlich ruhiger und auch weniger los.
"In den Westfalenpark?", schlug er also vor und sah ebenso verwirrt zu den beiden Chaoten wie Mario.
"Ihr seid doch wirklich bescheuert", schüttelte Mats amüsiert den Kopf.
"Seid ihr dann auch fertig? Ich hab nämlich Hunger."

"Wie du möchtest", nickte Mario. An den kleinen hatte er gar nicht gedacht. Gut, dass er Mats gefragt hatte.
"Wir warten nur auf euch", grinste Fabi, steckte die kekse Weg und beide stiegen in ihre Autos auf den Fahrersitz.
Die Fahrt dauerte nicht lange. Es war ruhiger hier und vielleicht würden sie ja einen schönen, abgelegenen Platz finden, weit weg von gut und böse. Fabi nahm den Korb und mario schob sich die Sonnenbrille auf die Nase.

"Okay, dann in den Westfalenpark", entschied Mats lächelnd und stieg wieder zu seinem Bruder in den Wagen.
Was den Park anging, hatten sie zumindest am Eingang Glück. Es trieben sich nicht viele Leute rum. Hoffentlich war das auch am See so.
Gemeinsam liefen sie quer durch den Park zu dem kleinen See, auf dem man sogar Boot fahren konnte.
Da war zwar ein bisschen mehr los, aber auch nicht übermäßig viel.

"Na bitte", nickte Mario. "Gute Chancen nicht erkannt zu warden. Lass uns einen Platz suchen, wo wir ein wenig ab vom Schuss sind."
Er ging voran und liess sich schliesslich etwas weiter weg nieder.

Mats hatte natürlich keine Sonnenbrille dabei. Aber dafür eine Cap. Hoffentlich half es etwas.
Mario suchte einen schönen Platz aus und Mats setzte sich direkt neben ihn, ließ sich nach hinten fallen.
"So lässt es sich aushalten", murmelte er.

Mario lachte leise über mats, der schon wieder zum Anbeißen aussah. Das sollte verboten werden. Er hatte schon Unterbewusst die Hand gehoben um über den freien Teil der Haut zu streicheln, die unter dem shirt hervor lugte, zog aber die hand wieder zurück. "Du kommst gerade aus dem Urlaub, lagst flach im Krankenhaus und jetzt wirst du von deiner Mutter getuddelt, also eigentlich sowieso ziemlich entspannt bei dir", stichelte Mario und griff in den Korb. Mit einer Schale voll Erdbeeren bewaffnet ließ er sich auch nach hinten fallen und hielt mats eine vor den Mund.

"Ja, schon", erwiderte Mats und blinzelte gegen die Sonnenstrahlen an. "Aber im Krankenhaus lag ich ja nicht zum Spaß. Und jetzt gerade fühl ich mich einfach nur gut..." Was zum Großteil eben auch an Mario lag.
Lächelnd sah er ihn an und schnappte dann mit seinen Lippen nach der Erdbeere.
Jonas und Fabi würden schon aufpassen, dass sie niemand sah.

"Siehst auch besser aus", kommentierte Jonas von irgendwo mit vollem Mund.
"Und bald erinnerst du dich auch an alles und kickst wieder, dann ist alles wieder gut", lächelte Mario.
"War einfach alles ein bisschen viel", nickte Jonas. Mario hielt Mats sie nächste Erdbeere hin, einfach weil er es selbst genoss den Älteren glücklich zu sehen.

"Hoffentlich. Ich werd mich schon freuen, wenn ich endlich wieder Auto fahren darf", schmunzelte Mats.
Viel lieber als die Erdbeere würde er lieber Marios Lippen spüren. Aber das ging hier gerade leider nicht.
Deshalb tastete er einfach nach der Hand seines Freundes, während er die Erdbeere mit den Lippen annahm.