Never run faster than your Angel can fly

Seufzend lehnte Sam sich von Mats weg, da dieser schon aufstehen wollte. Es hätte ruhig noch etwas warten können, aber der Fußballer hatte ziemlichen Hunger. Sie suchte die Schuhe zusammen und nahm diese in die Hand. Im nächsten Moment sah sie Mats seine Hand und legte ihre in seine. Irgendwie schaffte Sam es auch noch die Wasserflasche mitzunehmen. Langsam stand die Rothaarige auf. Auch bei ihr wurde der Sand abgeklopft, weshalb sie ihre Hand von Mats zurückzog. "Genau das Richtige.", lächelte Sammy Mats an. Sie war fertig und setzte sich zusammen mit Mats in Bewegung.

Mats lächelte Samantha an und hätte am liebsten nach ihrer Hand gegriffen, als sie zusammen losgingen. Aber irgendwie war er sich gerade nicht mehr so sicher, ob das so gut war. 
"Wenn du eine Pause brauchst, sag einfach bescheid", bot er ihr an. Und suchte dann fieberhaft nach einem Thema, über das sie reden konnten. 
"Hast du eigentlich auch Geschwister?", fragte Mats schließlich.

Etwas unbeholfen lief Samantha neben Mats. Sie wusste gar nicht wohin mit ihren Händen. Letztendlich teilte sie Schuhe und die Flasche auf, damit beide Hände beschäftigt waren. "Werde ich machen.", versicherte Sam ihm. Sie war grade echt froh darüber, dass sie so wenig von ihren Verletzungen mitbekam. In Mats seiner Gegenwart war alles wie weggeflogen. Über seine Frage musste Sam Grinsen, wenn Mats nur wüsste. "Das habe ich.", beantwortete sie ihm und fuhr schnell fort. "Er hat den gleichen Beruf wie du.", grinste sie etwas breiter. Dabei dachte Sam an Florian, der wirklich ein toller Bruder war. Er hat sicherlich noch nichts von Unfall mitbekommen, sonst wäre er längst da gewesen.

Gut, dachte Mats. Vorhin hatte er sie schließlich auch stützen müssen. Aber wahrscheinlich ging es immer besser, je länger sie liefen.
"Ach, echt?", staunte Mats nicht schlecht. "Wo spielt er denn?" Vielleicht kannte er ihn ja. Das wäre echt Zufall.
Er überlegte schon fieberhaft, wen er in Hamburg kennen könnte. Aber nur weil Samantha da wohnte, hieß das nicht, dass ihr Bruder da auch spielte.

Gemütlich ging Samantha nebenher. Sie hatte keine Eile und erkundete nebenbei die Umgebung. "Bei Führt, aber er würde gerne wieder nach Bremen. Mein Nachname ist Trinks.", berichtete Sam. Sie überlegte ob die beiden vielleicht schonmal in einen Spiel aufeinander getroffen sind. Da Sam sich aber nicht 100 % sicher war, sagte sie nichts. "Und du? Nur einen Bruder ?", fragte sie interessiert nach.

Gespannt hörte Mats Samantha zu. Zu Fürth hatte er jetzt war nicht so den Draht. Aber vielleicht kannte er ihren Bruder ja vom Namen her. Als sie ihren Nachnamen preisgab, fiel dann auch bei Mats der Groschen.
"Florian Trinks ist dein Bruder", stellte er fest. Er kannte ihn jetzt nicht persönlich. Aber er konnte sich erinnern, dass er mit der U17 im gleichen Jahre Europameister geworden war wie er mit der U21.
"Ja, nur einer. Aber der reicht auch vollkommen", lachte Mats. Zeitweise war Jonas nämlich schon ziemlich anstrengend.

Samantha grinste breit, als Mats den Namen wusste. "100 Punkte für dich.", kam es von ihr mit beiden Daumen nach oben. Es freute sie sehr, dass ihr Bruder ihm bekannt war. Sein Namen war noch nichts allzu groß im Fußballgeschäft, wie der von Mats. So wie Mats von seinem Bruder redete, nahm Sam an, wie gut das Verhältnis zwischen denen sein musste. Erinnerte sie ein bisschen an sie und Florian. "Ist er jünger oder älter ?", fragte sie weiter. War wirklich interessant mehr über Mats zu erfahren.

"Danke", lachte Mats. Er hatte sich ein paar Spiele von der EM im Fernsehen angesehen. Allerdings war das jetzt auch schon eine Ewigkeit her. Den Werdegang von Florian hatte er nicht wirklich verfolgt.
"Jünger, aber nur zwei Jahre." Es lag also nicht allzu viel Zeit zwischen ihnen. Deshalb verstanden sie sich wahrscheinlich auch so gut.
"Und du? Ist Florian älter oder bist du die große Schwester?", fragte Mats interessiert nach.

Mats hatte ein schönes Lachen, welches Sam ansteckte. "Bitteschön.", kam es lachend von ihr. Klar war Mats erfolgreicher, aber Flo konnte auch stolz auf sich sein. Sam war jedenfalls stolz auf ihren Bruder und redete gern über ihn. Bei Mats musste sie wohl keine Angst haben, deswegen nur ausgenutzt zu werden. Zwischen ihnen lag eine etwas größere Zeitspanne. "Also bin ich die kleine Schwester, die immer geärgert wird.", sagte sie scherzend. "Er ist 7 Jahre älter.", erzählte sie dem Fußballer. In dem Moment war eine Unebenheit im Boden, da verlierte Sammy das Gleichgewicht und versuchte halt bei Mats zu finden.

"Du kannst ihm doch bestimmt gut kontra geben", schmunzelte Mats. Zumindest glaubte er nicht, dass Samantha sich das alles einfach so gefallen ließ.
"Vorsicht!" Mats ließ die Wasserflasche fallen und fing Samantha auf, als diese das Gleichgewicht verlor. "Alles okay?", fragte er, nachdem sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

"Ich lerne immer dazu.", schmunzelte Samantha daraufhin. Sie dachte grad an eine Situation, die sie triumphierend grinsen ließ. "Oh Gott!", kam es etwas lauter von der Rothaarigen. Aufgrund der fallenden Wasserflasche zuckte Sam zusammen. Sie sah an sich runter. "Man, es tut mir wirklich total leid!", entschuldigte sie sich bei Mats. Was er wohl von ihr dachte? Nicht mal richtig gehen konnte sie und wenn, klammerte sich die Schwester von Florian an den Fußballer. Nach so vielen Malen war es ihr langsam peinlich. "Alles gut...", sie hob ihren Blick wieder und sah Mats direkt an. "... und bei dir?", langsam lockerte Sammy ihren Griff.

Sam erschrak, als die Flasche auf den Boden prallte. Aber sonst ging es ihr zum Glück gut. Vielleicht war es aber doch an der Zeit, sie zurück ins Krankenhaus zu bringen. Wahrscheinlich wurde sie dort schon gesucht.
"Ist ja nichts passiert", lächelte Mats, als Samantha ihn direkt ansah. "Bei mir ist auch alles gut." Langsam ließ er sie wieder los, als er sicher war, dass sie nicht doch noch zu Boden gehen würde.

Flüchtig ließ Samantha ihren Blick durch die Gegend schweifen. Hoffentlich sah es nicht bescheuert aus und die Leute machten sich über die Rothaarige lustig. "Du hast wohl was ziemlich anziehendes an dir.", schmunzelte sie. Den Blick richtete sie wieder in Laufrichtung. Vorsichtig ging sie weiter. "Was gibt's hier denn schönes zum Essen?", fragte sie den Fußballer. Mats kannte sich ja schon einigermaßen aus.

"Muss wohl", schmunzelte Mats ebenfalls. Er könnte jetzt sagen, dass Samantha ihm wohl sonst auch nicht vors Auto gelaufen wäre. Aber das wäre dann doch ein bisschen zu fies.
Mats hob noch schnell sein Wasser wieder auf und ging dann mit der Rothaarigen weiter.
"Worauf hast du denn Lust? Paella, Tortilla, Albondigas oder was ganz anderes?", stellte Mats eine Gegenfrage. Das gab's hier alles. "Oder lieber direkt was Süßes?"

"Ein Frauen-Magnet also.", schmunzelte sie weiter und blickte grinsend durch die Gegend. Konnte die Rothaarige voll und ganz verstehen. Mats sah gut aus, hatte dabei eben auch eine gute Wirkung auf die Frauen. Die Frage konnte Sammy nicht sofort beantworten. Sie wusste nicht worauf sie hunger hatte. Flüchtig schaute sie all die Schilder an, um vielleicht Lust darauf zu bekommen. "Ich glaube ein einfacher Salat wäre ganz gut.", sagte sie zögernd. "Hinterher was süßes geht immer.", kam es lachend von ihr. Die Rothaarige sah zu Mats rüber, wie er darauf reagierte.

"Ja, na ja...", kratzte sich Mats etwas verlegen am Hinterkopf. Zugegeben konnte er sich vor Handynummern manchmal kaum retten. Aber er ging selten darauf ein. Ihm fehlte es ja auch an nichts. Zumindest meistens. Manchmal wäre es schon ganz schön, wenn jemand da wäre, wenn er nach einem langen Tag nach Hause kam. Aber dann konnte er sich auch immer noch bei Benni einnisten.
"Okay, dann...", Mats sah sich schnell einmal um, "...für Salat sieht's da vorn doch ganz gut aus.", deutete er auf einen kleinen Laden, bei dem auch nicht besonders viel los war.

Irgendwie konnte Samantha auch nicht wirklich glauben, dass jemand wie Mats single war. Bei ihm standen Frauen doch bestimmt schlange. Er war sich sicherlich auch bewusste, wie gut er bei der Frauenwelt ankam. Kurz sah sie nochmal rüber zu Mats, dabei musste sie schmunzeln. War der erfolgreiche Fußballer grade verlegen? Grinsend schüttelte Sammy ihren Kopf und blickte wieder in die Gegend. "Sieht gut aus. Dann lass uns da mal hin.", stimmte sie ihm zu. Zusammen mit Mats suchte Sam sich ein stilles Plätzchen, von dem man auch einen guten Blick auf das Meer hatte. Die Rothaarige setzte sich gegenüber von ihrer Begleitung hin, studierte danach sofort die Karten.

Zum Glück ging Samantha nicht mehr auf das Thema "Frauenmagnet" nicht weiter ein. Mats hätte nämlich nicht wirklich gewusst, was er darauf antworten sollte. Er war kein Unschuldslamm, das musste Mats zugeben. Aber es war auch nicht so, dass er jeden Tag eine andere abschleppte.
"Gut", stimmte Mats zu und ging gemeinsam mit Samantha zu dem kleinen Laden. Da sie sich einen Platz suchte, wollte sie wohl nicht mehr to go essen. Aber hier war auch nicht besonders viel los.
Mats schnappte sich ebenfalls eine Karte und sah hinein. Er hätte schon Bock auf eine Paella. Aber für einen allein machte das nicht wirklich Sinn. Deshalb suchte er noch ein bisschen weiter.

Kurz war stille zwischen den beiden. Jeder schaute für sich in die Speisekarte. Als Samantha auf der letzten Seite angekommen war, blätterte sie nochmal zurück. Sie war noch recht unentschlossen zwischen zwei Gerichten. "Und? Schon was gefunden?", fragte sie Mats, während der Blick weiter auf der Karte lag. Eine Kellnerin kam bereits an den Tisch und fragte erstmal nur nach Getränken. "Ich weiß nicht, wollen wir uns eine große Flasche Wasser teilen?", wandt Sammy die Frage an Mats.

"Nicht wirklich", murmelte Mats. "Also die eine Paella hier klingt schon ganz lecker. Aber für einen alleine ist die Portion zu fiel."
Vielleicht entschied sich Samantha ja doch noch mal um.
Als es um die Getränke ging, stimmte Mats sofort zu. "Wasser ist gut", nickte er.
"Hast du dich denn schon entschieden?", fragte er, nachdem die Kellnerin wieder verschwunden war.

"Hmmm...", murmelte auch Sam. Sie hatte nicht wirklich großen Hunger, weshalb sie nur eine Kleinigkeit wollte. Samantha brauchte nichts mehr zur Kellnerin sagen, die hatte alles so verstanden. "Joa doch... Ich nehm einen kleinen Salat.", sagte sie und klappte die Karte wieder zu. "Ich kann dir aber auch gerne helfen, falls du nicht alles schaffst.", bot sie Mats lächelnd an. Dabei spielte sie mit den Seiten der Speisekarte.

Samantha nahm dann doch den Salat, bot Mats aber an, ihm zu helfen, falls er seine Portion nicht schaffte, wovon er ganz sicher ausging.
"Macht ja eigentlich auch nichts, wenn etwas über bleibt", fand er. Daher bestellten sie für Samantha noch den Salat und für Mats die Paella. Danach klappte er seine Karte zu.
"Was hattet ihr denn so alles geplant, hier zu machen?", fragte Mats schließlich, weil ihm gerade kein besseres Thema einfiel.

"Musst du wissen...", gab Samantha schulterzuckend von sich. Schon im nächsten Moment war die Bestellung aufgegeben. Erst dann packte Sam die Karte möglichst weit weg, ansonsten würde sie die ganze Zeit weiter mit deren Seiten spielen. Nach einem Schluck Wasser fing Sammy an Mats seine Frage zu beantworten. "Am Strand liegen, entspannen... Einfach vom Alltag erholen. Evtl mal feiern gehen, Partys sollen hier richtig gut sein. Aber natürlich das wichtigste; shoppen!", lachte sie. "Und du? Was hast du bisher erlebt? Oder noch so vor ?", fragte sie mit ernsterer Stimme nach.

Das klang echt nach einem schönen Urlaub, was Samantha da erzählte. Mats musste grinsen, als sie wohl von der Lieblingsbeschäftigung einer jeden Frau sprach.
"Bisher noch nicht so viel. Jonas und ich sind ja gerade erst angekommen. Von der Tour mit der Yacht hab ich ja schon erzählt. Ansonsten wird es aber wohl ähnlich ablaufen wie bei dir", erklärte Mats. Hoffentlich wurde Samantha bald aus dem Krankenhaus entlassen, damit sie ihre Pläne auch alle in die Tat umsetzen konnte.