Wintermärchen

„Abnehmen? Wo willst du denn bitte abnehmen? Das sind doch alles nur Muskeln und kein Fett!“ Überrascht sah Mo auf. Manu war gut so wie er ist und sollte auf keinen Fall abnehmen. Das wäre doch nur schade um diese schönen Muskeln. Und dieses komische Mädel hatte ja mal so gar keine Ahnung. War vielleicht doch ganz gut, dass die weg vom Fenster war. Manu war einfach ein Fels in der Brandung, an den man sich lehnen und festhalten konnte. Der einen festhielt und beschützte. Er MUSSTE groß und stark sein. So als dürres Klappergestell… das würde gar nicht zu ihm passen.
„Ich weiß. Aber jeden Tag auf´s Neue dieselbe Leier… ich kann´s einfach nicht mehr hören und der Witz ist doch auch eh schon alt. Hat doch eh schon jeder mitbekommen, dass ich mit zu den Kleinsten im Team gehöre. Muss man das dann immer und immer wieder wiederholen?“ Zumal einige Leute, die ihn damit ständig aufzogen, nur wenige Zentimeter größer waren.
„Dann zeig mir das morgen mal in Ruhe und überzeug mich davon. Bisher bin ich da eher anderer Meinung“, grinste Mo frech und machte es sich wieder an Manu gelehnt gemütlich. Aber egal, wie, was, wo… Snowboard fahren würde er trotzdem gerne mal ausprobieren.

"Keine Ahnung..hier!" nuschelte er und kniff etwas an seinem Bauch herum, wo er die Haut ein wenig weg zog. Oke, das war nicht gerade Fett aber irgendwie..er fand sich einfach breit und wenn Leute ihn dann Teddybär oder was so was nannten, da könnte er die Krise kriegen. Das hasste er einfach,
""Klar, das versteh ich auch. Mich nennt man dauernd Teddy, kann ich auch nicht ab, aber du darfst dir nicht anmerken lassen, dass es dich nervt, denn dann machen sie immer weiter. Weil sie merken, dass dich das nervt und sie dich damit ärgern können!" erklärte er. "Irgendwann verlieren sie einfach die Lust daran!" erklärte er und strich Mo neckend durch seine Haare. "Aber ich darf das weiter, oder Kleiner?" Ihm war klar, dass Mo das jetzt nervte, er aber mochte es ihn so zu nennen und er nahm sich mal das Recht heraus, es zu dürfen.
"Ja, ich denke ich schaffe es, dich zu überzeugen. Ich hab ein paar schlagkräftige Argumente!" grinste er.

Skeptisch beobachtete Mo, wie Manu da eine Hautfalte an seinem Bauch lang zog. Das war doch aber nichts, was man abnehmen müsste, sondern wirklich nur Haut. Deswegen schüttelte er nur unverständlich den Kopf und schob die große Hand beiseite. „Du hast einen tollen Körper, Manu. Andere wären froh, wenn sie diesen hätten. Du musst überhaupt nichts abnehmen, sondern bleib genau so, wie du bist. Körperlich und charakterlich, ok?“, meinte Mo ernst und sah den Keeper eindringlich an. Er mochte ihn genauso, wie er war und nicht anders. „Und mit einem Teddy hast du auch nicht wirklich was gemeinsam, also hör nicht auf das Gerede und ich geb mir Mühe, es ihn Zukunft auch zu ignorieren.“ Auch wenn das schwer werden würde. Aber Manu hatte schon Recht. So lieferte Mo den Jungs immer wieder neue Munition, um ihn weiter damit aufzuziehen.
„Du bist der Einzige, der mich so nennen darf!“, stellte Mo klar und genoss das erneute Durchfahren seiner Haare. Bei Manu mochte er es sogar, wenn dieser ihn so nannte. Da konnte er sich einbilden, dass doch ein paar mehr Gefühle im Spiel waren, als nur freundschaftliche.
„Na auf die Argumente bin ich mal gespannt“, grinste Mo frech und gähnte im nächsten Moment. Irgendwie war er ganz schon fertig, obwohl er nicht wusste, warum. Dazu Manu´s angenehme Körperwärme und das mehr oder weniger Kuscheln und Streicheln… Das machte ihn ziemlich schläfrig.

"Oke!" seufzte er auf und strich sich durch sein Haar. "Sorry, man macht sich schon Gedanken, wenn man so was hört!" erklärte er seinen Selbstzweifel, denn eigentlich wollte er nur Mo gefallen und wenn er zu dick war, würde er das sicherlich nicht.
"Dooohoch, das nervt mich auch!" kicherte er und und nickte nur. "Das ist genau richtig so!" meinte er optimistisch.
"Gut.. ich mach es nämlich auch weiter, Kleiner!" neckte er weiter und strich ihm sanft durch die Haare, genoss es die weichen Haare in seinem Finger zu spüren und mit ihren zu spielen.
"Solltest du auch!" Manu würde ihn schon irgendwie überzeugen, da war er sich so was von sicher. Ski fahren war einfach geil und das würde Manu iihm auch zeigen.

Mo war ein bisschen verwundert. Manu klang so unsicher und voller Selbstzweifel. Das kannte er gar so nicht von ihm und passte seiner Meinung auch gar nicht so ganz. Aber gut, für ihn war der Keeper ja eh perfekt, perfekter ging es gar nicht, ohne Fehler und irgendwelchen Macken und stand hoch oben auf einem Podest, weil einfach keiner an ihn rankam. Aber das war halt diese typisch rosarote Brille, wenn man verliebt war und das war Mo mächtig.
„Dann haben wir jetzt einen Deal: Du ignorierst solches Gerede und ich auch und dann können die uns mal. Haben doch eh keine Ahnung“, lächelte Mo und drückte sich ein wenig der Hand in seinen Haaren entgegen. Das war einfach nur schön. So schön und entspannend, dass er nicht verhindern konnte, dass seine Augenlider schwer wurden und immer wieder drohten zu zufallen. Er war echt müde, aber viel zu faul zum Aufstehen, um in sein Bett zu gehen. Das würde ja heißen, seine gemütliche Position aufzugeben und sich von Manu zu trennen. Das war aber so verdammt schwer…

"Oke, ich denke mit diesem Deal kann ich ganz gut leben!" grinste Manu. Auch wenn er wohl nie aufhören würde sich solche Gedanken zu machen, die machte sich doch jeder..er konnte nur versuchen es nicht so ernst zu nehmen.
Manu streichelte Mo einfach weiter ruhig durch seine Haare und genoss es, so mit ihm da zu liegen. Es war gerade einfach perfekt.
Manu erlaubte sich für einen Moment die Augen zu schließen und sich etwas fallen zu lassen. Schlafen wäre jetzt auch keine schelchte Idee, aber er musste sich doch um den Kleinen kümmern.
"Wird es besser mit der Wärme?" er kundigte er sich leise und strich ihm weiter durch die Haare. Merkte bei den geschlossenen Augen nicht, dass er auch seine Wangen etwas streichelte.

Eigentlich sollte Mo ja ausflippen vor Glück. Immerhin kuschelte er gerade mit Manu und wurde von dem auch noch sanft gestreichelt. Etwas, was er sich schon lange wünschte und sich immer wieder erträumt hatte. Doch in der Realität war es noch sehr viel besser. Und er war komplett ruhig und entspannt, auch wenn sein Herz schon etwas schneller schlug, aber bei Weitem nicht so heftig, wie noch vorhin auf der Dachterrasse. Mo genoss das Ganze unendlich und schmiegte sich noch ein bisschen näher an den starken Körper. Legte eine Hand auf diese Wahnsinnsbauchmuskeln unter dem Pullover.
„Hmmm“, brummte er zufrieden. „Meine Zehenspitzen sind noch etwas kalt. Der Rest ist mittlerweile schön warm.“ Zum Ende hin nuschelte er fast schon undeutlich. Mo hatte ebenfalls die Augen geschlossen und dachte mit keiner Silbe daran, wie sie beide gerade auf eventuelle andere Gäste wirken konnten, die vielleicht vorbei kamen. Erst recht nicht, als auch noch seine Wange in den Genuss von den Streicheleinheiten kam. Er seufzte leise und driftete dabei langsam in einen Dämmerzustand ab. Schlief nicht direkt, war aber auch nicht ganz wach, sondern döste einfach ein bisschen in Manu´s Armen mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen.

Manu grinste, als Mo zufrieden aufseufzte. Wieso konnte das für ihn nicht einfach viel mehr als Freundschaft bedeuten? Das wäre doch zu schön um wahr zu sein. Das wäre perfekt...
Als er Mos Hände auf seinem Bauch spürte, musste er sich sogar etwas zusammen reißen. Das fühlte sich einfach so verdammt schön an. Er wollte das immer so haben.
"Oke!" seufzte Manu und hielt die Augen weiter geschlossen. Er streichelte jetzt aber wieder weiter durch Mos Haar, aber irgendwann döste er auch einfach mit Mo in den Armen weg. Seine Hände blieben dabei auf Mos Oberkörper liegen. Irgendwann wurde er von einer Kellnerin geweckt.
"Das Cafe macht jetzt zu, Herr Neuer!" erklärte sie ihm leise. Manu nickte. Er schnappte sich also seinen Geldbeutel und zahlte Mos udn seine Sachen, damit die Frau verschwand, dann machte er sich langsam daran, den dösenden Moritz zu wecken. "Kleiner, auf wachen..es ist schon spät.. wir sollten ins Zimmer!" erklärte er ihm,

Von der Kellnerin bekam Mo nichts mit. Erst als er eine sanfte Stimme hörte, die versuchte ihn zu wecken, regte er sich und verzog grummelnd das Gesicht. Er war so schläfrig, dass er gar nicht wusste, wo er sich befand. Ihm gefiel es einfach da, wo er war und könnte, zumindest seiner Meinung nach, doch auch hier schlafen. Hier war es warm und kuschelig und bequem und überhaupt war er gerade einfach viel zu faul, sich in irgendeiner Weise zu bewegen. "Mag nicht", murmelte Mo deswegen undeutlich und blieb einfach liegen.

"Du musst aber Mo!" seufzte Manu und stand auf. "Oder soll ich dich einfach hoch tragen ?" schlug er kichernd vor und strich ihm etwas über die Wange und seine Haare. Gott, der Kerl sah so unglaublich gut aus, dass es schon fast nicht mehr feierlich war.
"Mo, wenn du nicht bald wach wirst, schmeißen die uns hier raus in den Schnee!" drohte er ihm leise und durchstrubbelte noch mal seine Haare.
"Auf jetzt!"

Genießend drückte er sich etwas der streichelnden Hand entgegen und schlug irgendwann, erneut grummelnd, die Augen auf, als die Stimme ihn nicht in Ruhe ließ. Desorientiert sah er sich um und es dauerte einen Moment, bis er wieder wusste, wo er überhaupt war. Dann entdeckte er auch schon Manu, der ihn anlächelte.
„Was´ los?“, fragte Mo verwirrt und richtete sich langsam auf. Himmel, er war auf einmal so müde, dass er kaum die Augen aufhalten konnte. Immer wieder drohten die zu zufallen und Mo konnte sie nur mit Mühe offen halten. Zumindest so weit offen, dass man es auch als solches erkennen konnte. Herzhaft gähnend fuhr er sich durch seine, vermutlich ohnehin schon, verstrubbelten Haare und zog dann die Decke enger um seine Schultern. Irgendwie war ihm schon wieder kalt. Und er wollte schlafen, einfach nur schlafen. Nicht bewegen und schon gar nicht laufen. Hier sitzen bleiben und schlafen, am besten wieder in Manu´s Armen. Da war es schön gewesen.

"Wir müssen in unser Zimmer, Mo!" seufzte Manu und strich ihm wieder durch die Haare. Doch als dieser keine Anstalten machte, sich überhaupt irgendwie zu bewegen und die Kellnerin immer wieder auf die Uhr schielte. Hob er den kleinen inklusive der Decke einfach hoch in seine Arme und trug ihm aus dem Cafe. Die Kellnerin schaute ihn dankbar an. "Mo, welche Zimmernummer hast du?" fragte er ihn sanft und lief schon mal Richtung Aufzug.
Wenn nicht würde er ihn einfach mit zu sich nehmen und er würde einfach auf dem Sofa pennen oder so. Das würde er eine Nacht auch aushalten.

Ins Zimmer? Da wollte Mo aber gar nicht hin. Er wollte hier bleiben und schlafen. Das Zimmer war ihm viel zu weit weg. Da würde er unterwegs dreimal einschlafen, ehe er da ankam. Falls er da überhaupt ankam und nicht unterwegs einfach in irgendeiner Ecke liegen blieb. Etwas hilflos sah er Manu an und wurde daraufhin prompt von dessen starken Armen hochgehoben. Ok, auch eine Lösung, die gar nicht mal so schlecht war. Mo gefiel sie sogar recht gut, weil er sich da wieder an den Keeper kuscheln konnte und sich vor allem nicht bewegen musste. Er schloss wieder die Augen und legte seinen Kopf so auf die Schulter von Manu, dass er sein Gesicht an dessen Halsbeuge vergraben und tief dessen wunderbaren Geruch einatmen konnte.
„119“, murmelte Mo automatisch. So wirklich bekam er eigentlich gerade nicht mit, was Sache ist, sonst hätte er sich schon gewundert, warum er gerade getragen wurde.

"Oke!" seufzte Manu. Er stieg in den Aufzug und ließ sich auf ihr Stockwerk fahren. Zum Glück war Mo nur ein paar Zimmer von ihm entfernt. Er hatte sich wahrscheinlich auch ein etwas größeres und teureres Zimmer geholt, aber war ja auch normal. Der Aufzug brauchte ewig und Manu nutzte die Zeit, um Mo zu betrachten. Schlafend sah er einfach so Knuffig aus und Manu würde ihn am liebsten einfach küssen, hier und jetzt. Unsicher hauchte er ihm einen sanften Kuss auf die Stirn. Wen Mo morgen fragen würde, hatte er das einfach geträumt...aber weiter wollte er nicht gehen.
Als der Aufzug auf ging, trug er den Kleinen in sein Zimmer. In Mos Hosentasche fand er den Schlüssel. Schnell war der Raum offen und Manu legte Mo auf dem Bett ab. "Mo.. hey..du musst los lassen, dann kannst du schlafen!" bat er ihn.

Während dem kurzen Weg zu seinem Zimmer nickte Mo tatsächlich nochmal ein und krallte sich dabei in den Pullover von Manu, weil er nicht wollte, dass der so einfach wieder abhauen würde. Der sollte ja schön bei ihm bleiben und ihn auf keinen Fall loslassen. Den sanften Kuss auf seine Stirn konnte er nicht wirklich einordnen. Mo spürte zwar, dass da was war, aber nicht was. Dafür war die Berührung einfach viel zu kurz gewesen, aber trotzdem schön.
Mit einem Murren quittierte er die Ablage auf sein Bett und krallte sich noch etwas fester in den Pullover. Manu sollte nicht gehen und loslassen war eine ganz schlechte Idee, wie ihm sein träges Gehirn zu verstehen gab. Das gefiel ihm nicht und wollte er auch nicht. Langsam öffnete Mo seine Augen und sah Manu müde und auch ein bisschen vorwurfsvoll an, als dieser ihn bat loszulassen. Er zögerte, weil sein Gehirn gerade etwas langsam war, hustete kurz und drehte sich dann auf die Seite, wodurch er am Ende doch los ließ. Die Decke bis zur Nasenspitze gezogen, machte er sich ganz klein und kuschelte sich tief in sein Kissen. Innerhalb weniger Sekunden war er eingeschlafen, ungeachtet der Tatsache, dass er noch seine dicken Klamotten und die Schuhe anhatte.

Mo klammerte sich beinahe an seinen Pullover und wollte sich nicht von ihm lösen. Dann öffnete er murrend die Augen und schaute ihn vorwurfsvoll an. Na toll?! Was hatte er denn jetzt schon weider gemacht?! Eigentlich gar nicht, außer ihn los zu lassen.
Mo löste sich doch mal und legte sich angezogen unter die Decke. Seufzend zog Manu die Decke weg und fing an, Mo aus zu ziehen. Als er nur noch Jeans und Pulli anhatte, machte er unsicher weiter, auch wenn er sich echt beherrschen musste..
Mo sah verdammt gut aus, gebräunte Haut und dieser schlanke sportliche Körper. Manu hatte ihn ja auch schon nackt unter der Dusche gesehen..aber jetzt..jetzt waren sie alleine..Manu schluckte und deckte Mo schnell zu.
"Kleiner, ich geh jetzt, ja? Wenn was ist, melde dich einfach!" bat er ihn und strich ihm noch mal durch die (das ) Haare. Keine Ahnung, ob er jetzt schon schlief oder nicht.

Ja, Mo schlief und bekam auch die Ausziehaktion nicht mit. Genauso wenig, wie Manu sich vom ihm verabschiedete und dann sein Zimmer verließ. Da schwebte er schon längst im Land der Träume, tief in die Wolldecke vom Café, die er die ganze Zeit ebenfalls umklammerte hatte und seine normale Bettdecke gekuschelt.
Als Mo am nächsten Morgen aufwachte, hatte er das Gefühl, er hätte gar nicht geschlafen. Er kam sich vor, wie gerädert, als hätte er die Nacht durchgesoffen und gefeiert. Ihm tat mehr oder weniger alles weh und er war immer noch müde ohne Ende. Auch war ihm schon wieder kalt. Da halfen auch die beiden Decken nicht viel. Kurz überlegte er, ob er einfach liegen bleiben und versuchen sollte, noch ein bisschen zu schlafen, immerhin war ja Winterpause, doch dann fiel ihm ein, dass Manu und er ja Ski fahren wollten. Also stand Mo mühsam auf und schleppte sich dann unter die Dusche, wo er sich erst mal eine halbe Ewigkeit von dem heißen Wasser berieseln ließ. Das tat gut und wärmte vor allem. Anschließend trocknete er sich ab und zog dann gleich zwei dicke Pullover und zwei Paar Socken übereinander, die ihm helfen sollten, warm zu bleiben. Oh, wie er den Winter doch hasste. So eingepackt machte er sich dann auf die Suche nach Manu. Sie hatten ja keine Zeit ausgemacht, wann sie sich treffen wollten, zumindest soweit er sich erinnern konnte und wo der Keeper sein Zimmer hatte, wusste Mo auch nicht. Und vielleicht war er ja auch schon im Speisesaal. Er würde einfach mal gucken und wenn nicht, jemanden vom Personal fragen.

Mo gab keine Antwort, also beugte er sich zu ihm, um ihn einen Kuss auf die Wange zu geben, aber diese Lippen sahen einfach so verführerisch aus.
Hauchzart hauchte er ihm einen Kuss auf die Lippen und verschwand dann schnell weider. Als er am nächsten Morgen wach wurde, fühlte er sich richtig gut. Motiviert und vor allem hatte er Vorfreude darauf, Mo wieder zu sehen. Hoffentlich konnte er sich an nichts mehr erinnern, von gestern.. an den Kuss oder so.
Als er bei Mo an der Tür klopfte, bekam er keine Antwort, also ging er auf zum Speisesaal und entdeckte ihn dort schon weider dick eingepackt sitzen.
Manu holte sich etwas zu Essen und setzte sich zu ihm. "Naa? Gut geschlafen?" fragte er grinsend und fing an etwas zu essen.
"Du siehst nicht so gut aus. Irgendwie..blass...alles klar"? fragte er unsicher.

Als Mo den Speisesaal betrat, konnte er Manu nirgends entdecken, weswegen er an der Rezeption nachfragte. Die junge Frau erklärte sich gleich freundlich lächelnd bereit bei dem Keeper anzurufen. Doch da niemand ran ging, schlussfolgerte sie, dass Manu schon unterwegs nach unten war. In der Hoffnung, dass das stimmte, setzte sich Mo schon mal an einen der Tische und bestellte sich einen Tee. Hunger hatte er keinen, aber wenigstens was trinken musste sein, wie er wusste. Und es dauerte auch nicht lange, da betrat Manu tatsächlich den Speisesaal. Mo bekam gleich wieder mächtig Herzklopfen. Aber diesmal wegen gestern Abend, weil er da ins Bett getragen werden musste, wenn er sich richtig erinnerte. "Morgen", antwortete er halb gähnend. "Naja, ich bin immer noch total müde und irgendwie ist mir auch schon wieder kalt." Er lächelte etwas schief und sah Manu ein bisschen unsicher an. "Danke fürs ins Bett bringen gestern. Keine Ahnung was da los war, warum es mich so umgehauen hat." Manu's Nähe allein reichte jedenfalls nicht aus, um ihn so auszuknocken, auch wenn die schon umwerfend war.

Manu grinste. "Du bist echt so ne kleine Frostbeule!" meinte er scherzend und schaute verwirrt vor Mo auf den Tisch. "Du..hast du schon gegessen? Oder ist das alles? Wenn wir gleich raus wollen, solltest du wenigstens ne Kleinigkeit essen, Mo!" bat er ihn. Irgendwie machte er sich langsam schon Sorgen um den Kleinen. Er war blass, müde, ihm war kalt..er aß nichts.. für ihn hörte sich das nach ner Grippe an oder so was ähnlich, aber wahrscheinlich wollte Mo auch das nicht einsehen.
"Kein Ding, immer wieder gerne!" grinste Manu und verspeiste genüsslich sein Nutellabrot, merkte nicht, das ihm dabei etwas an seiner Wange kleben blieb.

"Ich hab doch gesagt, dass der Winter und ich nicht gerade die besten Freunde sind. Waren wir noch nie und werden wir wohl auch nie sein." Mo grinste schief und nahm einen Schluck von seinem Tee. Konnte er ja auch nichts für. Einen Moment überlegte er, ob er Manu anlügen und sagen sollte, dass er schon gegessen hatte, blieb dann aber doch bei der Wahrheit, weil er sonst ein schlechtes Gewissen hatte. Der Blonde meinte es ja nur gut. "Nee, hab ich noch nicht. Ich hab keinen Hunger." Noch nicht mal Appetit. Allein schon wenn er was zu essen sah, hatte Mo das Gefühl ihm drehe sich der Magen um. Da blieb er lieber bei seinem Tee, der ihn wenigstens etwas wärmte. "Sicher? Ich mein, ich war doch bestimmt nicht unbedingt leicht." Verlegen biss sich Mo auf die Unterlippe und betrachtete den Inhalt seiner Tasse, weswegen er auch gar nicht sah, dass Manu Nutella im Gesicht hatte. Ihm war das Ganze von gestern Abend einfach noch total peinlich.

Manu seufzte auf. "Ja, das hast du gesagt. Aber das es so krass ist, hätte ich mal nicht gedacht!" erklärte er und aß genüsslich weiter. "Aber das bekommen wir schon hin!" meinte er zuversichtlich. Ski fahren war gar nicht sooo schwer, wie alle immer sagten und Spaß machte es auch.
"Nicht mal ne Kleinigkeit, Mo? Dann pack dir einfach ein trockenes Brötchen für später ein oder so, nicht dass du mir vom Fleisch fällst!" seufzte er. Und jaaaa, die Sorge fand er durch aus berechtigt. Mo war eben ein Fliegengewicht, hatte kaum was auf den Knochen. Wenn er nicht genug aß, würde er sicherlich bald 'auseinander' fallen.
"Doch, du bist ein Fliegengewicht, Mo. Keine Sorge..ich musste auch schon mal Basti auf sein Zimmer tragen und das hab ich auch geschafft, da warst du nicht wirklich das Problem!" grinste er. Jaa.. er hatte schon ganz andere Kaliber gehabt.
"Ist der Tee so interessant?" fragte er, als Mo permanent auf seine Tasse starrte und dabei verlegen auf seiner Lippe kaute. Gott, wie konnte man nur so knuffig und gleichzeitig so heiß aussehen. Das war doch nicht normal.

Mo lächelte schief. Er hasste den Winter einfach und sein Körper scheinbar auch. Deswegen stellte dieser wohl auch immer einige Funktionen ein, so dass ihm in den Zeitraum dauer kalt war. Das war jedes Jahr dasselbe, nur diesmal irgendwie noch ein bisschen schlimmer.
„Nee, echt nicht, Manu. Und keine Angst, ich fall dir schon nicht vom Fleisch.“ So dünn war er nun auch wieder nicht. Und nur weil Mo mal nichts aß, würde er auch nicht gleich umfallen. Er musste Manu ja nicht verraten, dass er gestern Abend schon nichts und zum Mittag auch fast nichts gegessen hatte, weil er da auch schon nicht wirklich Hunger gehabt hatte. „Aber wenn es dich beruhigt, hol ich mir dann eine Banane, wenn wir gehen.“ Vielleicht bekam er die ja wenigstens runter.
„Basti? Du meinst Bastian Schweinsteiger? Wieso musstest du den mal tragen?“ Mo war ziemlich überrascht und auch ein bisschen eifersüchtig. Manu sollte nur ihn tragen und niemand anderen. Und überhaupt, ihm gefiel es gar nicht, dass er sich mit einigen Bayern-Spielern so gut verstand.
„Eigentlich nicht… mir ist das Ganze einfach nur total peinlich“, gab Mo ehrlich zu und sah den Keeper schüchtern von unten an. Musste allerdings kurz darauf breit lächeln, als er die Nutella in dessen Gesicht sah.

"Das hoffe ich. Ich brauch dich doch noch!" grinste Manu und trank einen Schluck Tee, der hier echt richtig gut schmeckte. Das überraschte ihn. Normal war der echt immer eklig, wenn es nicht genau der war, den er wollte.
"Ja bitte.. das ist gut.. dann fühl ich mich auch besser!" seufzte Manu. Dann hatte er wenigstens weng Zucker und wenn was passieren sollte, konnte er sie schnell essen. Banane war das beste was er machen konnte. "Ja den meine ich. Ich glaube das war nach der Meisterfeier..da musste ich ihn nach Hause bringen. Wir sind dann aber total zu beide bei ihm im Bett eingeschlafen.. und nach der Triplefeier, war das ähnlich..nur dass er mich nach Hause bringen musste und wir bei mir gepennt haben. Da war Phil aber auch dabei!" erzählte er grinsend.
"Muss es nicht. So was macht mir nichts... Wieso grinste du so komisch?" fragte er unsicher. "Hab ich was im Gesicht?"

Bei Manu´s Worten hatte Mo das Gefühl, er würde anfangen zu glühen. Seine Wangen fühlten sich mit einmal ganz heiß an und waren mit Sicherheit auch rot und sein Herz raste auch schon wieder wie verrückt. Wäre nur schön, wenn die Worte auch so gemeint wären, wie er sich das doch so sehr wünschte und nicht nur rein freundschaftlich.
Gleichzeitig hatte er auch ziemlich an der Sache mit Bastian zu knabbern. Wenn er sich vorstellte Manu und er zusammen im Bett… könnte er heulen. Basti sah um Welten besser aus, als er selbst, war bei weitem cooler und selbstbewusster und konnte dem Keeper auch wesentlich mehr bieten. Wenn sich Mo mit diesem verglich, war er doch ein regelrechter Looser und die mochte ja bekanntlich keiner.
„Du hast da etwas Nutella“, meinte Mo leise und deutete etwas zaghaft auf die entsprechende Stelle. Jetzt war Manu noch süßer, als ohnehin schon, auch wenn er die braune Creme jetzt nicht so unbedingt gerne mag. Ab und zu ging sie aber schon mal.
Als der Blonde fertig gegessen und er selber seinen Tee ausgetrunken hatte, machten sie sich auf den Weg zum Ski fahren und unterwegs holte sich Mo wirklich noch eine Banane und quälte sie sich rein. Irgendwie hatten die auch schon mal besser geschmeckt, aber wenigstens war Manu jetzt halbwegs beruhigt.
Das Ski fahren an sich war dann genauso kompliziert und schwer, wie er es sich schon gedacht hatte und Mo landete gefühlt öfters auf der Nase, als dass er sich an Metern vorwärts bewegte. Mit Sicherheit hatte er morgen blaue Flecken. Auf jeden Fall tat ihm aber jeder Knochen einzeln im Körper weh, wozu sich irgendwann auch noch Kopfschmerzen gesellten und es ihm schwer machten, sich zu konzentrieren, was natürlich zur Folge hatte, dass er noch öfters im Schnee landete und seine Klamotten im Endeffekt ziemlich durchgeweicht waren. Da half auch alle Aufmunterung und alles Lob von Manu nichts, der ja immer noch felsenfest behauptete, dass Mo das schon noch auf die Reihe bekommen würde. Er selbst sah das ganz anders und war heilfroh, als sie entschieden eine Pause zu machen. Er konnte einfach nicht mehr.

Manu wischte sich unsicher, das Nutella von der Wange. Man... das war mal wieder hochgradig peinlich gewesen, aber gut... wenigstens konnte er Mo zum Lachen bringen. Auch aß Mo auf den Weg auf die Piste etwas, was ihn noch mals beruhigte und so ging es guter Dinge los. Leider war Mo kein Naturtalent und Manu merkte schon, dass der Kleine heute nicht die beste Ausdauer besaß, als er schon nach ein paar Stunden nach einer Pause verlangte und keine Lust mehr hatte. War wohl einfach kein Sport für ihn, aber das würde Manu schon hinbekommen. Zusammen gingen sie zum Mittagessen in das kleine Lokal beim Hotel und schlüpften erst mal aus ihren Skisachen. Mos Wangen glühten und waren rot angelaufen. "Na, du hast aber ganz schon geschwitzt!" grinste Manu und half ihm etwas mit den Sachen bevor sie zum Tisch gingen.

Die Wärme des kleinen Lokals tat unheimlich gut, denn Mo war schon wieder richtig durchgefroren und war froh, als ihm Manu aus den nassen Sachen half. Alleine hätte er es wohl nicht wirklich geschafft, so fertig, wie er sich fühlte. Er wollte nur noch sitzen oder sich am besten gleich hinlegen und schlafen. Doch vorher stand schon wieder essen an und er hatte immer noch so absolut gar keinen Hunger und Appetit. Allein der Geruch von dem Essen ließ ihm übel werden.
„Der Scheiß ist ja auch ganz schön anstrengend“, antwortete er etwas schwer atmend. Seine Kondition war heute echt nicht die Beste, wie der ganze Tag irgendwie nicht sein Tag war. Trotzdem bestellte er sich erst mal ein Vorsüppchen, damit Manu nicht gleich wieder Panik schob, weil er nichts aß, schob diese nach wenigen Löffeln aber schon wieder von sich, als die Übelkeit zu nahm. Mo wollte wirklich einfach nur noch in sein Bett. Aber er konnte es sich auch nicht entgehen lassen, alleine Zeit mit Manu zu verbringen, also biss er irgendwie die Zähne zusammen und versuchte, so normal wie möglich zu wirken.

Wenn Manu ehrlich war, dann war das für ihn fast gar nichts und fertig war er auch nicht so wirklich. Auch bestellte er sich gleich was richtiges zu Essen, da er echt Hunger hatte, aber Mo scheiterte ja schon an seinem Süppchen und kniff ziemlich komisch die Lippen aufeinander. "Ist alle klar? kein Hunger mehr?" fragte er verwirrte nach. Langsam machte er sich echt Sorgen, denn Mos Gesicht war plötzlich kalk weiß und nur noch die roten Wange leuchteten.
"Gehst dir echt gut? Du bist so blass?" fragte er nochmals besorgt nach und schaute dem Kellner dankend an, als er ihm endlich sein leckeres Essen brachte. Genüsslich fing er an zu essen, schaute aber immer weider auf Mo.

Einatmen, ausatmen. Wieder einatmen und ausatmen. Angestrengt versuchte sich Mo auf seine Atmung zu konzentrieren. Versuchte ruhig und gleichmäßig Luft zu holen, in der Hoffnung, die Übelkeit so zu bekämpfen. Wirklich klappen wollte das aber nicht so ganz. Nur so nebenbei bekam er mit, wie Manu irgendwas sagte, doch konnte sein Gehirn es nicht verarbeiten. Auch bemerkte er nicht die besorgten Blicke, sonder starrte einfach nur vor sich auf den Tisch, ohne wirklich was z sehen. Seine Kopfschmerzen wurden jetzt fast unerträglich und Mo kniff für einen Moment die Augen zusammen. Himmel, was war denn heute nur los mit ihm? Sein Körper spielte ja regelrecht verrückt!
Im nächsten Moment sprang er dann auf und stürmte blind links in Richtung Toilette, auch wenn er eigentlich gar keine Ahnung hatte, wo die überhaupt war, weswegen es ein Rätsel war, wie er es überhaupt schaffte. Auch, weil sich seine Beine wie Pudding anfühlten. Geräuschvoll erbrach er das Wenige, was er heute zu sich genommen hatte und sackte anschließend kraftlos neben der Toilette auf den Boden, Arme und Kopf auf der Klobrille liegend.

Manu beobachtete Mo genau, auch als der keine Antwort von sich gab. Als er aber dann auf stand und zum Klo wankte aber auch beinahe rannte, ging er ihm schnell hinter her und war froh, dass der Kleine nicht abschloss.
Denn er übergab sich und sackte dann kraftlos zusammen. Sofort war Manu bei ihm und versuchte ihn irgendwie zu halten. "Mo.. verdammt..wieso sagst du nichtst..!" meinte er besorgt und reichte ihm sofort ein paar Tücher, spülte erst mal runter. "Du gehörst doch ins Bett verdammt.. und nicht auf Skier. Dir ging es heute früh doch schon nicht so gut!" Manu hätte es wissen müssen verdammt..das gestern Abend war ja schon nicht normal gewesen..
Wieso war er so ein scheiß bester Freund!?