Mats' Zimmer

Mats begnügte sich stimm mit dem kurzen Kuss und Benni war froh, das er auf seine Angespanntheit nicht angesprochen wurde. Mats machte sich jetzt aber daran, Rieke rauszuschmeißen oder sie eben ganz lieb darum zu bitten. Benni legte jetzt auch einen Arm um Mats' Taille und versteckte sich so ein bisschen hinter dem anderen, bekam zumindest Sicherheit. Rieke war ihm gerade nämlich ein bisschen unheimlich, schließlich wusste sie ja ganz genau, wie es Mats mit seinem Umgang ging.

Amüsiert sah Henrike den Beiden zu und steckte sich die letzte Erdbeere in den Mund. Mats war wieder glücklich und das machte auch sie glücklich, auch wenn sich ein kleiner Schmerz in ihrem Herz breit machte. Darüber dachte sie aber nicht nach und lächelte zu den ihnen, bis Mats sie ansprach ob sie nicht was vorhätte. "Hm...ja glaub schon. Nämlich erstmal duschen", antwortete sie und schlug die Bettdecke weg um aufzustehen. Auf Zehenspitzen tippelte Henrike ins Badezimmer und griff im vorbei gehen nach ihrer Handtasche, wo ihre Sachen drin wie etwa Klamotten drin waren.. "Tschüssi, ich geh duschen", trällerte sie grinsend und ließ die Tür ins Schloss fallen. Tja würde sie eben eine kurze Dusche nehmen und dann von hier verschwinden. Schnell entblößte sie sich und sprang unter die Dusche, wo sie sich schnell duschte. Ok, nein. Eher genoss sie etwas die heiße Dusche, bis sie sich kurz und knapp einschäumte. Dann duschte sie sich ab und wickelte sie später in ein Handtuch ein, um ihre Haare auswringen zu können.

Benni legte einen Arm um seine Taille und Mats fühlte sich einfach nur wohl, schmiegte sich ein wenig an seinen Freund.
Schließlich stand Rieke auf, um duschen zu gehen. So war das ganze zwar nicht geplant gewesen. Aber zumindest waren Benni und er so einen Moment allein.
Sollte seine beste Freundin danach tatsächlich gehen, was mit Sicherheit der Fall war, würde Mats aber noch mal kurz mit ihr sprechen.
In der Zwischenzeit führte der Dortmunder seinen Freund zu seinem Bett, das Rieke wirklich richtig gut voll gekrümelt hatte. Seufzend zog Mats die Bettdecke herunter und schüttelte sie erstmal aus. Danach strich er noch übers Laken, bis er einigermaßen zufrieden war. Immerhin musste er heute Nacht darin schlafen.
"So, ich hoffe, jetzt piekt nichts mehr", schmunzelte er und bot Benni somit einen Platz auf seinem Bett an, auf das er sich schon gesetzt hatte.

Mats wollte Rieke offenbar auffordern, ganz zu gehen, die verstand den Wink mit dem Zaunpfahl aber nicht ganz und verschwand nur ins Badezimmer, um duschen zu gehen.
"Dann hat das Frühstück ja wenigstens geschmeckt", stellte er fest, als Mats die Krümel entfernte, dass sie sich setzen konnten. Benni ließ sich das auch nicht zwei mal sagen, setzte sich und ließ sich dann nach hinten auf den Rückel fallen. Schaute angestrengt zu Mats und streckte die Hand nach ihm aus. "Ich hab das echt vermisst, mit dir reden zu können und so locker miteinander umgehen zu können."

Benni setzte sich und ließ sich sofort nach hinten auf den Rücken fallen.
"Zumindest hat sie nichts über gelassen", erwiderte der Mats schmunzelnd, wobei er Benni kurz einen Augenblick betrachtete, ehe er sich ebenfalls lang machte und sich auf die Seite drehte, um den Schalker besser ansehen zu können.
"Frag mich mal", seufzte Mats. "Aber das haben wir zum Glück ja jetzt hinter uns." Lächelnd legte er Benni eine Hand auf den Oberkörper.

Benni spürte, wie sich die Matratze senkte und Mats neben ihm zum Liegen kam. Er blieb liegen, die warme Hand von Mats lag auf seiner Brust und auch Benni hob die Hand, um Mats durch die Locken zu streichen, musste sich dafür dann aber doch drehen.
"Haben wir", bestätigte Benni dann auch und lehnte sich ein Stück zu dem Dortmunder rüber, berührte mit seinen Lippen zaghaft die von Mats und spürte jetzt ganz deutlich das Kribbeln im Körper. Er musste die Affäre mit Marc später beenden.

Kurz darauf strich Benni ihm durch die Haare. Mats machte es nichts aus, was normalerweise nicht der Fall war. Er konnte sich noch daran erinnern, wie eingeschnappt Marco vor gar nicht allzu langer Zeit gewesen war, als er ihn darum gebeten hatte, nicht ständig in seinen Haaren herumzufummeln. Aber bei Benni war es eben anders.
Mats kam dem Schalker etwas entgegen, als dieser sich zum ihm lehnte, um ihn zu küssen. Der Dortmunder war ganz froh darüber, dass die Initiative diesmal von Benni ausging. Warum genau konnte er nicht mal sagen.
Aber Mats erwiderte den Kuss, erst zaghaft dann doch etwas mutiger und fordernder.

Bennis Hand ruhte schlussendlich auf Mats starker Schulter. Das gab Benni die nötige Kraft. Es kam ihm nicht ganz richtig vor, das mit Mats anzufangen, wenn die Affäre mit Marc noch lief. Er wusste nicht mal, ob es richtig war, es überhaupt mit Mats zu versuchen, aber wie hatte Lukas so schön gesagt, ihre Freundschaft würde nie wieder so werden wie früher, wenn Benni sich gegen die Beziehung wehrte.
Mats ließ den Kuss rasch fordernder werden, weshalb Benni sich dann daraus löste. Das war ihm einfach zu viel. "Verzeihst du mir", fragte er stattdessen leise nach.

Das war wohl dann doch ein bisschen zu viel des Guten. Denn Benni löste sich so gleich aus dem Kuss.
Deshalb legte Mats seinen Kopf auf dem Arm ab und sah seinen Freund an.
"Hab ich doch schon längst", lächelte der Dortmunder. Sonst würden sie jetzt wohl kaum hier liegen.
"Lass uns das einfach vergessen, ja?" Die Nacht an sich vielleicht nicht. Aber alles, was danach passiert war.

"Okay", hauchte Benni und fiel auf den Rücken zurück, legte einen Arm um Mats und zog ihn an sich. Musste ihm dadurch nicht mehr in die Augen schauen. Benni war mit den Gedanken einfach unglaublich weit weg, überhaupt nicht hier bei Mats, wo er eigentlich sein sollte. Aber er konnte das alles einfach nicht ganz verstehen. Auf was er sich hier einließ, das ging doch nicht. Wie sollte das alles nur gut und locker zwischen ihnen. Aber vielleicht brauchte er auch einfach Zeit, um sich fallen zu lassen.

Mats wollte es gar nicht wirklich wahr haben, dass es gerade sehr verkrampft zwischen ihnen war.
Stattdessen ließ er sich an Benni ziehen, schlang einen Arm um seinen Bauch und bettete den Kopf an seiner Schulter.
"Wie geht's denn Jojo und Andreas?", fragte Mats schließlich. Sie hatten sich ja eine ganze Weile nicht gesprochen und da er gerade nicht wusste, was er sagen sollte, lenkte er das Gespräch eben auf die Familie.

Benni war froh, dass Mats mit einem Thema anfing und da fiel es ihm auch nicht schwer, zu antworten. "Den Beiden geht's gut, sie wollen nächste Woche für ein paar Tage herkommen, mit meinen Eltern natürlich. Also falls wir weiter kommen, sonst schauen sie sich Berlin einfach so an", erzählte Benni und lächelte. Er freute sich schon auf seine Geschwister, war ja doch sehr heimatverbunden. "Kommen Jonas und deine Eltern auch mal her?"

"Das ist doch schön", lächelte Mats leicht. Besonders mit Jojo hatte er sich immer gut verstanden und er freute sich darauf sie wiederzusehen. Das letzte Mal lag schon eine Weile zurück.
"Jonas würde ich sehr raten, vorbei zu kommen. Er hat ziemliche Scheiße gebaut mit Hennie", erklärte der Dortmunder seufzend. "Und meine Eltern meinten, dass sie spontan her fahren, wenn wir die Gruppenphase überstanden haben."

Das war wirklich schön und Benni freute sich wirklich auf seine Familie. Das würde Benni von dem Trubel runterbringen, das wusste er.
"Das tut mir Leid für sie", murmelte Benni, wusste nicht ganz, was er dazu sagen sollte, eigentlich ging ihn das ja nichts an.
"Wie überstehen die Gruppenphase, keine Angst. Wie in Schweden, Mats", meinte Benni leise.

Von hinten griff Henrike nach ihrer Tasche, die auf dem Klodeckel lag. Dort hatte sie ihre Sachen drinne, in die sie flink schlüpfte. Ihre Haare föhnte sie schnell durch und legte danach nur ein leichtes Makeup auf, eben das was ihre Schminktasche so hergab. Einmal sah Hennie noch in den großen Spiegel, ob sie sich so auf die Straße wagen konnte und das ging. 
Schnell packte sie ihre Sachen wieder in die Handtasche und trat aus der Tür hinaus, wo sie Benni und Mats auf dem Bett liegen sah. "Euch noch viel Spaß und hoffentlich sticht es schön", flötete sie grinsend und zog sich ihre Schuhe an, bevor sie aus der Tür verschwand. Am besten sollte Hennie erstmal zurück ins Hotel gehen, bevor sie irgendetwas tat und darauf steuerte sie auch zu.

tbc: Hennies Hotelzimmer

Mats nickte. "Aber ich bin mir sicher, dass sie es wieder hinkriegen. Die beiden gehören einfach zusammen." Das war zumindest seine Meinung und er hoffte, dass sein Bruder auch bald wieder auf diesen Trichter kam.
"Schweden..." Das war mittlerweile auch schon fast zehn Jahre her. Aber für Mats fühlte es sich an, als wäre es erst gestern gewesen. Da hatten Benni und er sich ein Zimmer geteilt und sich richtig gut angefreundet. Schweden war schon ein großer Baustein in ihrer Freundschaft gewesen. Vielleicht sollten sie da mal wieder hinfahren.
"Gegen einen ähnlichen Ausgang hätte ich zumindest nichts", schmunzelte Mats und richtete sich dann doch etwas auf, um Benni anschauen zu können.
Kurz darauf öffnete sich allerdings auch die Badezimmertür und Rieke verschwand so schnell, dass Mats gar nichts mehr sagen konnte.
"So war das ja jetzt auch nicht gedacht", murmelte der Dortmunder in sich hinein und fischte schließlich nach seinem Handy, damit er Rieke wenigstens schreiben konnte, was er ihr noch hatte sagen wollen.

Benni nickte leicht. Hoffentlich würden die Beiden die Kurve kriegen, aber da konnte er eigentlich nur Daumen drücken, Mats mit Jonas reden, aber sonst war das Jonas' und Riekes Ding.
Er lächelte leicht, als Mats Schweden so vor sich her murmelte. "War doch eine tolle Zeit", ergänzte Benni. Mats' und seine Freundschaft hatte sich dort wirklich gefestigt, davor hatten sie sich nur flüchtig gekannt.

Als Mats die Nachricht abgeschickt hatte, legte er das Handy weg und sich selbst wieder neben Benni.
"War es", stimmte er zu. "Ich würde da gern mal wieder hin..."
Es hingen einfach tolle Erinnerungen an Schweden, die er gerne mal wieder aufleben lassen würde.
Das wäre doch eine schöne Idee für die Zeit nach der WM. Es musste ja nicht jedes Jahr Kroatien sein. Und vielleicht würde Benni sogar mitkommen.

Da konnte er nur zustimmen. Benni würde liebend gern wieder an diesen Ort zurückkehren, einfach, um sich wieder zu erinnern und sich darüber zu freuen.
"Mats...was hast du nach der WM denn so vor", fragte Benni. Wenn das zwischen ihnen anhalten sollte, konnte man durchaus den Urlaub gemeinsam verbringen.

Bei Bennis Frage konnte Mats einfach nicht anders als zu lächeln. Scheinbar hatten sie das gerade den gleichen Gedanken.
"Geplant hab ich nichts. Ich würde wohl nach Kroatien fahren. Aber das kann ich immer haben..."
Mit Benni nach Schweden. Am besten noch in denselben Ort und dasselbe Hotel. Das wäre ein Traum.
Innerlich begann Mats schon zu träumen.

Benni richtete sich jetzt leicht auf und griff nach Mats' Hand. "Wenn das mit uns funktionieren sollte, willst du dann nicht lieber mit mir zusammen in den Urlaub gehen?" Benni schaute Mats fragend an. Klar wusste Mats durch diese Worte auch, dass Benni an ihrer Beziehung zweifelte, zumindest ein bisschen, aber Benni wollte das wirklich wenigstens versuchen. Das Gespräch mit Lukas hatte ihm Mut gemacht.

Mats schaute auf ihre Hände und drückte Bennis leicht. Er verstand nicht, wie sein Freund schon zweifeln konnte. Aber es versetzte ihm einen kleinen Stich.
"Nichts lieber als das", lächelte Mats ihn dennoch an.
"In Schweden kann man ja ganz gut Turniersiege feiern." Schmunzelnd strich er mit dem Daumen über Bennis Handrücken.

Benni lachte. "Darin haben wir ja Übung", scherzte er. Damals hatten sie ja jeden Grund zum Feiern gehabt und diese Zeit wollte Benni auch nie missen. Das war einfach eine tolle Erfahrung gewesen und heute noch mit Mats befreundet zu sein war einfach großartig. "Dann lassen wir die alten Zeiten aufleben."

"Das klingt super", legte Mats sich schließlich wieder neben Benni. "Vielleicht können wir ja sogar in den gleichen Ort fahren, in dem wir damals auch waren. Da wissen wir dann auch, wo wir feiern gehen können..." Nicht, dass sie unbedingt feiern gehen müssten. Mats war sich sicher, dass sie auch so eine schöne Zeit dort haben würden. Allein schon, weil sie Erinnerungen aufleben lassen konnten.
Auf jeden Fall malte sich der Dortmunder jetzt schon einen Wahnsinnsurlaub aus. Da wäre es rein theoretisch auch egal, ob sie die Weltmeisterschaft gewannen oder nicht.

Benni nickte. "Dann können wir uns die Tage ja auch mal hinsetzen und ein Hotel oder ein Ferienhaus raussuchen", überlegte Benni. Wenn es gut lief und sie bis dahin zusammen waren. Nur sie zu zweit. Vielleicht wurde Benni sich in der Beziehung dann auch sicherer.
"Ich freu mich."

Mats lächelte. Es klang fast so, als wollte Benni schon Nägel mit Köpfen machen, und das machte ihn irgendwie stolz.
"Ich mich auch", stützte er sich auf und küsste seinen Freund auf die Wange.
"Wie spät haben wir es eigentlich?" Mats hatte komplett die Zeit vergessen. Nicht, dass sie zu spät zum Training kamen.

Benni grinste. "Irgendwann vergisst du deinen Kopf noch zu Hause", scherzte er und setzte sich komplett auf, schaute auf die Armbanduhr an seinem Handgelenk. "Haben noch ein bisschen Zeit. Aber ich bin dafür, das wir aufstehen und noch irgendwas machen bis zum Training." Faul rumsitzen konnte jeder.

"So schlimm ist es nun auch wieder nicht", grinste Mats und setzte sich ebenfalls auf.
"Und an was hast du gedacht?"
Eigentlich hatte er es ganz gemütlich gefunden, mit Benni einfach hier liegen zu bleiben. Aber gut, wenn sein Freund nicht still sitzen konnte, dann würde er eben mitziehen.

Benni schmunzelte. "Eigentlich wollt ich einfach noch ein bisschen raus, vielleicht in den Park oder so", überlegte Benni und warf dann einen Blick auf die Uhr. "Aber vermutlich schaffen wir das nicht mehr, wir sollten los", meinte Benni und stand auf, hielt Mats eine Hand hin. Sie mussten zum Training, aber vielleicht fiel ihnen heute Abend ja etwas ein, außer nur im Bett zu liegen.