Mario's Zimmer

"Ach was, du hast ja mich. Wir leiden zusammen", versprach er, "Ich pass auf dich auf." Sein Max würde garantiert nicht so leiden wie er und wenn er die beiden aneinander ketten müsste!

"Ok" Max nickte.
Mario überlebte es ja auch... auch wenn er Tabletten aß...
"Hmmmm,... ist bald Training?"

"Vielleicht teile ich auch meine Pillen mit dir", grinste er und küsste Max auf die Wange. "Du bist doch viel stärker als ich. Du schaffst das!"

"Ach Mario" seufzte er und legte die Arme um den älteren.
"Hoffentlich ist sie die richtige"

"Wenn nicht schlag ich dich! Das ganze Drama um nichts!", das wäre wirklich doof. Aber er würde Max unterstützen egal was kam.
"Du schaffst das schon, mein Großer."

"Neiiiiiiiin nicht schlagen" grinste er.
"Ich hab aber Angst" sagte er ehrlich.
"Aber wird schon nicht schlimm werden?"

"Dann muss ich leider", grinste er zurück.
"Du brauchst keine Angst haben", meinte er beschwichtigend. "Ich bin da. Egal was ist, du kannst zu mir kommen!"

"Danke" meinte er und küsste ihn auf die Wange.
Er war wirklich dankbar für den Rückhalt.
"Ich liiiiiebe dich!"

"Kein Problem", lächelte er und strubbelte Max durch die Haare.
"Ich liebe dich auch, Wir beide!"

Mario zog Maxi mit sich und machte mit ihm noch einen Abstecher um seine Sachen zu holen. Ein wenig zitterte er bei dem Gedanken Marco zu treffen. Seine Hand verschwand in seiner Tasche und schloss sich um die Tablettendose. Alles gut.

tbc: Trainingsplatz

cf: Speisesaal

Mario betrat sein Zimmer, tapste erstmal zur Schublade und zog ein neues Röhrchen mit Tabletten hevor. Zufrieden setzte er sich aufs Bett und ließ sich nach hinten fallen, wobei er die Luft scharf einzog. Das war jetzt nicht so bombe für seinen Kopf gewesen.

cf: Speisesaal

Gemeinsam mit Mario machte sich Ann-Kathrin dann auf den Weg in dessen Hotelzimmer. Von den Zimmern, die sie bisher von innen gesehen hatte, sahen alle nahezu gleich aus. Daher erwartete sie auch von Marios Zimmer nichts weltbewegendes. Es waren eben nur Hotelzimmer, auch wenn seines sicher mittlerweile einen eigenen Touch von ihm bekommen haben dürfte - zumindest was die Sachen anging, die herumlagen.
Nachdem Anni leise die Zimmertür hinter sich schloss, konnte sie beobachten, wie Mario ein Röhrchen mit Pillen hervorholte und sich anschließend aufs Bett fallen ließ. Langsam ging sie zu ihm und setzte sich neben ihn auf die Bettkante. "Was ist das?", fragte sie im neutralen Ton, da sie bereits etwas negatives befürchtete.

Mario sah auf das Röhrchen in seiner Hand dann zu Anni. "Anti-Depressiva", meinte er kurz angebunden, "ich weiß zwar nicht mehr, warum ich sie nehme, aber der Psychiater meinte, ich solle sie nur langsam absetzen, weil die wohl ziemlich stark sind. Und wenn wieder was ist, soll ich sie wieder nehmen..." Er zuckte mit den Schultern. "Ich denke mal, ist wie eine Art Abhängigkeit. Man fühlt sich wohler wenn man welche bei sich hat."

Irgendwie beruhigte es Ann-Kathrin ein wenig zu hören, dass es sich bei den Pillen im Röhrchen nicht um irgendwelche Drogen handelte, die Mario heimlich nahm. Sanft legte sie ihm eine Hand auf den Arm. "Versuch trotzdem so schnell wie möglich davon loszukommen", riet Anni ihm und sah Mario dabei in die Augen. "Wie geht es dir jetzt? Merkst du noch was und kommen die Erinnerungen schon zurück? "

"Mir dröhnt ein wenig der Schädel, aber erinnern kann ich mich nicht." Er zog den Arm höher, Sodass er Annis Hand greifen konnte. "Warum? Was ist passiert, Anni?", fragte er ernst und sah ihr tief in die Augen. "Was hat mich so kaputt gemacht?"

Es würde wohl noch ein wenig dauern, bis Mario wieder seine Erinnerungen zurückbekam. Zumindest hoffte Ann-Kathrin das inständig. Dass er dann nach ihrer Hand griff, verunsicherte sie für einen kurzen Moment ein wenig. Doch dann drückte sie Marios Hand sanft und legte sich neben ihn, sodass sie einander besser ansehen konnten. "Ich weiß es auch nicht so genau", gab sie zu und sprach dann leise weiter. "Nach unserer Trennung hatten wir nicht mehr so wahnsinnig viel Kontakt und jeder ist irgendwie seinen Weg gegangen. Und dann hab ich heute Morgen einen Anruf von deinem Psychiater bekommen, der meinte du seist gestürzt und so weiter.."

Mario legte sich die freie Hand vor die Augen und überlegte kurz. "Wir... hatten uns getrennt... weil ich schwul bin", überlegte er. Da war er sich ziemlich sicher. "Ich bin nicht nur gestürzt", fieberhaft überlegte Mario und drehte dabei den Kopf zu Anni. Die Hand hatte er wieder weggenommen, die andere hielt immer noch Annis. "Irgendwas ist mit diesem Marco. Er meinte, ich würde ihn lieben, oder zumindest geliebt haben, aber... da ist nichts. Ich meine, er kommt mir vertraut vor und so weiter, aber... es ist nicht dieses Gefühl."

Anni schluckte schwer, als Mario sich erinnerte und dabei aufzählte, weshalb sie sich getrennt hatten. Es war nicht leicht für sie gewesen und irgendwie auch demütigend. Als hätte sie in ihrer Beziehung auf ganzer Linie versagt.
"Sondern?", hackte sie nach und sah ihm dabei neugierig in die Augen. "Gab es einen Grund für deinen Sturz? Weißt du da noch was davon?" Es würde zumindest Klarheit schaffen, wenn man wusste, weshalb Mario gestürzt war. "Vielleicht ist er einfach nur ein wichtiger Freund für dich."

Mario bemerkte sofort, dass er Anni verletzt hatte. Dafür waren sie lange genug zusammen gewesen. "Hey...", murmelte er sanft und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. "Dafür kannst du doch nichts. Ich hätte mir keine bessere Freundin vorstellen können als dich, wäre ich hetero. Wirklich." Und er hatte Anni wirklich geliebt. Vielleicht... wenn er Marco jetzt nicht mehr liebte... klappte es wieder mit Anni? "Nein", seufzte er, "Aber irgendwas... es war irgendwas... kann ja kein Zufall sein, dass der Psychiater auch da ist. Wäre es ein normaler Sturz...." Er kaute auf seiner Unterlippe herum, aber wenigstens seinem Kopf ging es besser nach der Tablette. "Aber ich kenne ihn doch gar nicht..."

"Mhm..", gab sie nur nachdenklich auf Marios Aussage, er hätte sich keine bessere Freundin wünschen können. "So viel ändert das aber an der Tatsache, dass ich irgendwie nicht so recht mein bestes gegeben haben muss, nicht.." Sie waren immerhin glücklich gewesen und schlagartig empfand er dann was für Marco.
"Hast du schon mit deinem Psychiater gesprochen? Der muss doch wissen, was los war." Sonst hätte man ihn sicher nicht angerufen, wenn es nur ein normaler Sturz gewesen wäre.

"Du hast nichts falsch gemacht!", wiederholte Mario, "Ich hab dich aus ganzem Herzen geliebt. Dass ich dich so verletzt hab, tut mir leid." Er rutschte ein Stück näher an Anni. "Wir haben doch so viel zusammen durchgemacht... und du warst immer für mich da. Jetzt bist du es wieder." Obwohl er damals einfach Schluss gemacht hatte... jetzt musste er zugeben, hatte er Anni vermisst, als es ihm schlecht ging. "Der will's mir nicht sagen, ich soll mich ja erinnern. Aber... hätte ich mir irgendwas antun wollen, würde ich doch nicht einfach auf den Kopf fallen?!"

Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wandte sich Ann-Kathrin zu Mario um, sodass sie ihm nun besser ins Gesicht und ebenso in seine Augen sehen konnte. Sanft legte sie ihm eine Hand auf den Hals und fuhr mit ein paar Fingern die weiche Haut hinab.
"Ja.. Die Zeiten waren wirklich schön", meinte Anni und schwelgte dabei schon beinahe wieder in Erinnerungen. "Ich hab es nie bereut dir beigestanden zu haben. Tu ich auch jetzt nicht."
Also sie dann auf seinen Psychiater und den Unfall zu sprechen kamen, könnte sie jedoch irgendwie auch verstehen, dass dieser wollte, dass Mario sich erinnerte. "Was hast du denn gemacht, bevor der Unfall passiert ist? Warst du hier im Hotelzimmer?", fing sie an ihm auf die Sprünge helfen zu wollen. Vielleicht fiel ihm ja doch noch das ein oder andere Detail ein, wenn sie es nur hartnäckig genug versuchten.

Mario genoss die Berührungen und schloss kurz die Augen. Ja, Anni und er... Das hatte damals einfach perfekt gepasst. Er hätte sie heiraten können und sie hätten irgendwann Kinder bekommen, aber so einfach war es wohl nicht gewesen.
"Danke", flüsterte er und sah ihr tief in die Augen. Vielleicht hätte er bei ihr bleiben sollen. Er hatte sich immer gut bei ihr gefühlt. Aber warum hatte er sie dann verlassen? Weil er gemerkt hatte, dass Kerle interrssanter für ihn waren. Aber jetzt...
Mario zog die Augenbrauen zusammen und zuckte mit den Schultern. "Ich... Hab mit Mats gesprochen, glaub ich. Und dann... Mit Marco...?" Das klang wohl eher wie eine Frage, er wusste es einfach nicht mehr. "Dann... Irgendwas ist passiert und ich hatte die Tabletten nicht dabei... Oder ich hab sie nicht gefunden und bin panisch geworden... Dann... Ich weiß es nicht mehr..." Er seufzte und schloss die Augen.

Anni war froh, dass Mario die Berührungen zuließ und er nicht abweisend zu ihr war. Immerhin hätte ihn der Sturz auch drastisch verändern können und er wäre nun nicht mehr er selbst. Doch scheinbar meinte es das Schicksal gut mit ihr - auch wenn sie an soetwas eigentlich nicht glaubte -, denn ihr Ex-Freund war ihr gegenüber nun besser gestimmt als vor dem Unfall.
"Ist schon gut", meinte die Dunkelblonde. Ihre Stimme war angenehm ruhig und sie ließ ihre Hand auf Marios Brust liegen, um ihm ein wenig Nähe schenken zu können. "Glaub mir, die Erinnerungen kommen schon wieder", versuchte sie ihn aufzumuntern. "Was hältst du davon, ein bisschen an die frische Luft zu gehen und die Stadt zu erkunden? Und heute Abend könnten wir vielleicht mit den anderen in einen Club gehen. Natürlich nur, wenn du dich gut fühlst", schlug Anni lächelnd vor und strich zugleich sanft über Marios Oberkörper.

Annis Stimme hatte tatsächlich etwas beruhigendes. Seine Hand lag auf Annis und die andere hielt ihre fest. Sie tat ihm gerade einfach nur gut. "Hoffentlich... das macht mich fertig", murmelte er. "Klingt gut", lächelte er und robbte an sie heran. Ohne groß nachzudenken drückte er ihr einen Kuss auf die Wangen. "Meine Kleine", schmunzelte er.

Anni wünschte sich für Mario wirklich sehr, dass dieser sich wieder an die fehlenden Bruchstücke seines alten Lebens erinnern konnte. Er wäre sonst nicht wieder zu 100% er selbst.
Dass er sich für ihren Vorschlag begeistern konnte, freute Anni. "Na dann komm. Schnapp dir deine Jacke, damit wir gehen können", lächelte sie und war dann von seinen kleinen Küsschen durchaus überrascht. Jedoch gefiel es Anni sehr, dass er sich offensichtlich wohl bei ihr fühlte und sich ihr offnete. "Kleine?", grinste sie dann amüsiert. "Du bist selbst nicht wirklich der Größte!" Lachend stieß sie ihm frech in die Seite.

Mario quälte sich hoch und schlurfte zum Schrank um sich in eine kuschelige warme Jacke zu werfen, die er kritisch beäugte. Kannte er nicht. Na toll, jetzt vergaß er schon Jacken. Ein wenig zu groß war sie auch. Nochmal beäugte er sie kritisch. Warum vergaß er denn Jacken? Erschrocken zog er sie wieder aus und griff nach einer anderen Jacke. "Ich glaub, ich klaue Jacken", murmelte er in Annis Richtung. Bei Gelegenheit würde er die Marco wiedergeben. Vielleicht klaute er ja auch andere Kleidungsstücke. Mal sehen was sich so anfand. "Lass uns gehen bevor ich mich noch als Briefmarkensammler entpuppe."

Auch Anni stand dann vom Bett auf und schnappte sich wieder ihre Jacke, welche sie gemächlich anzog und dann wartete, bis Mario fertig war.
Als sie jedoch seine abstrusen Worte vernahm, zog sie verwundert beide Brauen nach oben und beäugte den Fußballer kritisch.
"Wem gehört die denn?", wollte sie wissen und ging ein paar Schritte auf Mario zu, bis sie schließlich neben ihm stand. "Ja.. gute Idee", meinte sie schließlich grinsend und öffnete die Tür, um wieder den Flur des Hotels zu betreten. "Wobei Briefmarkensammeln für dich zu langweilig wäre!"

Tbc: Brandenburger Tor

"Marco glaub ich", überlegte er, "Oh man, Anni, ich klaue Jacken." Ok, zusammengefasst war er ein jackenklauernder depressiver Emo. Super. Es wurde nicht besser.
"Ich könnte es ja mal versuchen", grinste er und hielt Anni seine Hand hin.

tbc: Brandenburger TOr

cf: Brandenburger Tor

Mario schloss die Tür auf und ließ sich erstmal aufs Bett fallen. "Puh", seufzte er. "Ich muss mich erstmal ein wenig ausruhen..." Hoffentlich würde das wieder weg gehen, er wollte bald wieder spielen!