Trainingsplatz

Manu schaute einen Moment wirklich unschlüssig zwischen Leo und Benni hin und her. Klar er hatte es Leo versprochen, aber Benni war ihm doch immer noch so verdammt wichtig. Also musste er einen Kompromiss finden. 
"Klar Leo.. soll ich einfach nach dem Abendessen vorbei kommen?" fragte er lächelnd. "Oder jetzt nach dem Training?" fragte er ihn. 
"Und dann können wir ja in der anderen Zeit was zusammen machen!" schlug er Benni unsicher vor.

Er schmunzelte leicht. Zeitmanagement hatte Manu also nicht mehr ganz so gut drauf wie früher. "Wir machen morgen was zusammen, okay", schlug er einfach vor.
Vielleicht musste der Keeper sich ja auch erst mal daran gewöhnen, denn unsicher klang er schon ziemlich.

Schmunzelnd schaute er zu Erik, dem das ein wenig peinlich zu sein schien. Er hingegen fand schon ziemlich- Einfach nicht daran denken. So etwas über einen Kollegen. André hätte zwar gerne einen Freund, aber ein Kollegen aus dem Verein oder der Nationalmannschaft kam einfach nicht wirklich in Frage, weswegen er an so etwas gar nicht erst denken durfte.
Und schon in der letzten Runde passierte das Unglück und Erik stolperte. André handelte rein aus Instinkt und griff nach dem Arm. Nur fiel Erik dann in seine Arme und schon hielt er den anderen ausversehen an der Hüfte fest.

"Oke!" nuschelte er und lächelte ihn mit roten Wangen an. "Ich.. weiß nicht, wollen wir morgen früh gemütlich ne runde laufen gehen? Das haben wir früher auch öfter mal gemacht? Oder einfach ne Runde Tennis? Oder PS?!" Das hatten sie früher alles immer gerne gemacht, aber er wollte Benni auch nicht nerven und konnte auch sein, dass sich seine Interessen geändert hatten. 
Dann wandte er sich an Leo. "Dann sag an, wann soll ich vorbei  kommen?"

Leo sah perplex zwischen den beiden Älteren zurück und hielt auch den Mund, als er gefragt wurde. "Uhm... also... ich hab Erik gesagt nach dem Abendessen, ist das okay?", murmelte er hoffnungsvoll und lächelte Benedikt entschuldigend an. "Hast du eigentlich eine Vorliebe bei DVDs, oder willst du vielleicht eine mitbringen?"

"EIne Runde laufen", entschied er sofort. "Im Tennis ziehst du mich nur ab", grinste Benni. Das war schon immer so gewesen, würde auch immer so sein. Und er hoffte einfach, das sie immer noch so gut wie früher miteinander klar kamen und reden konnten.
Außerdem interessierte es ihn, wie es Manuel so ging.

Erik sah sich schon auf dem Boden liegen, doch André war so geistesgegenwaertig und verhinderte Schlimmeres. Wobei nun sein Herz wahnsinnig schnell schlug, denn jetzt lag er in Andrés Armen, der ihn an der Huefte festhielt. Erik wurde ganz warm. "Ich... du... es... entschuldige!", stammelte er und loeste sich von André. Seine Wangen brannten, er kratzte sich verlegen am Kopf und schnuerte seinen Schuh wieder zu. "Sollen wir den Rest noch laufen?", fragte er André, wobei er diesen nicht wirklich anschauen konnte. André machte ihn ploetzlich nervoes... warum auch immer.

Marc trabte gelangweilt neben den anderen her. Bittencourts Anwesenheit alleine war schon Grund genug, dass er überhaupt keine Lust mehr hatte, irgendetwas von sich zu geben. Außerdem war das Gespräch nun wirklich nichts, wo er sich einmischen sollte. Wenn die sich zu irgendwas verabredeten, würde ihnen schon einfallen, wenn sie andere dabei haben wollten. Marc war da echt der letzte, der sich aufdrängte, er hieß schließlich nicht Leonardo. Außerdem lag seine Aufmerksamkeit sowieso gerade auf seiner Schwester, die Erik in den Weg gelaufen war. Wie immer schien Milena völlig überfordert und Marc verdrehte leicht die Augen. Sie schaffte es einfach nie, aus so einem Missgeschick etwas Positives zu machen. Dabei hätte das doch der Grundstein für eine ideale Anmache sein können. Das Mädel brauchte sowieso dringend mal einen Freund. Dann würde sie sich auch nicht mehr in Marcs Beziehung einmischen. Problematisch war eben nur, dass man niemanden kennen lernte, wenn man allen Menschen aus dem Weg ging und den Mund nicht aufbekam.

"Ist in Ordnung!" lächelte er Leo an. "Ähm nein, so lange es nichts ist, wovon man 5 Wichen Albträume bekommt, ist es mir eigentlich Recht egal. Ich freu mich auf heute Abend!" Er lächelte Leo nur leicht an und strich sich etwas durch die Haare, wandte sich dann wieder an Benni und musste ihn angrinseen. "Ach komm...so gut bin ich nicht mehr. Ich hab nachgelassen!" erklärte er mit seinem typischen Grinsen auf den Lippen. "Aber laufen ist ne super Idee!" grinste er. "Wollen wir nach dem Frühstück los, oder willst du wann anders?!"

Leo sah unruhig zwischen den Älteren hin und her und hoffte, dass er bald wieder von ter Stegen weggehen konnte. Er hasste ihn einfach und - was er aber niemals zugeben würde - er hatte auch irgendwie etwas Angst vor ihm. "Hm? Nee... ich mag Horrorfilme selber nicht so, außer man hat Jemanden zum kuscheln da..." Hatte er das gerade wirklich gesagt?! Leo rief knallrot an und versteckte seine Verlegenheit durch einen schlechten Hustanfall. "Ich meinte... ich schau lieber... Actionfilme und sowas... ich hab einiges dabei, also... bis... nachher", stammelte er und blieb noch einen Moment unschlüssig stehen. Sollte er ihn jetzt umarmen? Nein, das traute er sich nicht... "Ja... bis dann", wiederholte er deine Verabschiedung erneut, bevor er sich hastig von der Gruppe entfernte und zitternd eine Flasche Wasser aufhob.

André schmunzelte. Ja, der andere war wirklich ein Tollpatsch. "Alles okay, ist ja nichts passiert", beruhigte er ihn und ließ ihn wieder los, da Erik sich selbst aus seinen Armen löste.
"Nein, ich glaube das lassen wir lieber. Nicht das du noch mal stolperst und diesmal wirklich den Boden küsst",entschied André. Schließlich brauchten sie hier keine Verletzten.

"Das glaub ich dir nicht, Manu", widersprach Benni. Im Tennis war der Keeper unschlagbar. "Direkt danach, würde ich sagen. Davor bin ich zu müde und noch nicht in der Lage, ein Kaffee vor dem Joggen muss schon sein", nickte er. Dann lächelte er noch mal, ließ ihn mit Leo alleine und zog mit Marc das Tempo an. "Warum so nachdenklich", fragte er interessiert nach, beobachtete Marc.

"Oke, ich freu mich..wir sehen uns später bestimmt noch mal!" lächelte er leicht und schaute Benni hinter her. Leo verabschiedete sich dann auch wieder und Manu war nun irgendwie ziemlich alleine gelassen und fühlte sich wie bestellt und nicht abgeholt. Unsicher blieb er auf dem Feld stehen und beschloss einfach noch eine Runde zu laufen.

Erik nickte leicht und kratzte sich am Nacken. "Ja, ist vielleicht wirklich besser", meinte er und lächelte. "Danke trotzdem nochmal." Er steckte die Hände in die Hosentaschen und sah sich auf dem Platz um, entdeckte Leo, der gerade eine Wasserflasche aufhob. "Ähm, wenn du magst, kannst du heute Abend sicherlich auch zum Filmabend kommen. Das macht den andren sicher nichts aus", sagte er und sah wieder zu André. Dann nickte er in Richtung Leo. "Wir können Leo direkt fragen... also, wen du Lust hast, natürlich."

Plötzlich lief er mit Benni alleine und so war ihm das doch bedeutend lieber. Nur die Frage störte ihn so ein bisschen, vor allem auch, weil er nicht so genau wusste, was er darauf erwidern sollte.
"Na ja, zu eurem Gespräch hatte ich ja nicht so wirklich was beizutragen, oder? Außerdem mach ich mir ein bisschen Sorgen um Milena", gab er schließlich leise zu. Und um die Tatsache, dass sie eindeutig zu viel Zeit hatte, sich auch noch in seine Dinge einzumischen. Da brauchte er keine fremde Hilfe, das wuchs ihm ja fast schon so über den Kopf. Mit Benni war zwar eigentlich alles gut, aber er hatte im Moment genug andere Baustellen.

"Wirklich, kein Problem", versicherte er noch mal. Dafür musste sich Erik wirklich nicht bedanken. 
Filmabend, das klang nicht schlecht. "Wisst ihr denn schon, welcher Film es sein soll und wo", fragte er nach und lief mifmt Erik langsam in Richtung Leo. "Doch, ich würde gerne kommen, aber fragen wir erst mal, oder", überlegte André.

"Nein, ich glaube, jeder kann was mitbringen und dann entscheidet die Mehrheit, was geschaut wird. Ganz demokratisch", erklaerte Erik laechelnd, waehrend sie zu Leo gingen. Erik fiel schon von Weitem auf, dass der andere leicht durch den Wind aussah. Er blieb bei Leo stehen und legte diesem eine Hand auf die Schulter. "Alles okay bei dir?", erkundigte er sich besorgt. "Aehm, waere es okay, wenn André heute Abend noch mit Filme schaut?"

"Siehst auch ziemlich nachdenklich aus", bestätigte Benni. Und wenn es um die eigene Schwester ging, dann konnte Benni das verstehen. Ihm ging es ja nicht anders, er machte sich auch immer wahnsinnig schnell Sorgen um Jojo. Er spielte sich da eben gerne als großer Bruder auf und das würde sich auch nicht ändern.
"Was ist denn mit ihr", fragte er nach, hoffte, Marc damit nicht zu überfordern.

André lachte leicht. Sehr demokratisch, aber er glaubte eher, das es zu einer kleinen Diskussion kam, wenn so viele Jungs mit einem Wunschfilm ankamen. Er räusperte sich leicht, musste bei diesem Gespräch nicht unbedingt dabei sein, da er mit Leo noch nicht so viel zu tun hatte und das schon etwas persönlicher oder ernst wirkte.
"Das wäre wirklich nett, Leo", fügte er an und sah Leo fragend und lächelnd an.

Leo zuckte erschrocken zusammen, als Erik ihn ansprach und lächelte unsicher. "Ja... alles bestens, hab nur grad Manu nochmal gefragt, wann er heute Abend kommt." Dass André allerdings auch kommen sollte, passte ihm nicht so wirklich... Timo und Erik wussten schließlich bescheid und er wollte nicht, dass er gehemmt war, wenn André daneben saß. Andererseits mochte er den Älteren, also konnte er schlecht nein sagen. Unsicher überlegte er einen Moment, bevor er leise seufzte. "Klar kannst du auch kommen...", murmelte er und lächelte. "Bei mir nach dem Abendessen dann? Kannst DVDs mitbringen, aber keine Horrorfilme." Dann würde Erik den Anderen eben mal ablenken müssen, oder Leo bekam Manuel zum Reden irgendwie ins Bad.

cf: Lewis' Hotelzimmer

Wenn man Lewis kannte, wusste man, dass er kein Kind von Traurigkeit war und es nur wenig gab, vor dem er Angst hatte. Aber genau in diesem Moment fühlte er sich doch ein wenig Unbehagen. Immerhin war seine Nationalmannschaftsphase nicht die längste gewesen und er kannte die meisten entweder gar nicht, oder nur sehr spartanisch. Trotzdem war er sehr froh hier zu sein, auch wenn er etwas später als die anderen hier her gekommen war. Wie Lewy schon vermutet hatte, war das Training zwar schon beendet, doch einige der Spieler waren noch da und schienen sich über irgendetwas zu unterhalten.  
Zum Glück konnte er von weitem ein paar Spieler erkennen, die er ja wenigstens schon aus Vereinszeiten zu seinen Freunden zählen konnte.
Lewis ging langsam auf die Gruppe von Spielern zu, räusperte sich kurz und warf ein schlichtes „Hey“ in die Runde und hoffte, dass sie ihn nicht ausschließen würden.

"Ich...wenn es dir nicht recht ist, dann kann ich auch was anderes machen. Wirklich, ich will euch nicht stören", meinte er dann. Leo schien nicht so begeistert zu sein und André wollte wirklich nicht unerwünscht sein. Dann genoss er lieber alleine die Sauna und den Filmeabend machte er dann eben wann anders mit Erik und vielleicht noch ein paar anderen. Und auf einen Horrorfilm hatte er sich eigentlich schon gefreut. Er war zwar der totale Romantiker, liebte die Zweisamkeit und liebte es, zu kuscheln. Aber Horrorfilme waren eben eine kleine Leidenschaft von ihm.

"Was? Nein!" Verdammt, das hatte er doch auch nicht gewollt... "Nein, so hab ich das nicht gemeint, du kannst gerne kommen, André... Aber ich mag Horrorfilme halt nicht so, weil ich danach immer so schlecht schlafe und Manu auch nicht... Aber ich hätte dich gerne dabei", lächelte er. Zugegeben trug er jetzt ein bisschen sehr dick auf, aber er wollte schließlich auch nicht, dass irgendjemand hier sauer auf ihn war.

Dass er nachdenklich aussah, hatte Marc auch noch nicht wirklich häufig gehört. Das lag wahrscheinlich daran, dass er nicht so oft nachdachte. Meistens handelte Marc vor dem Denken, gerne ließ er aber auch das Denken einfach weg. Er war ein Gefühlsmensch, durch und durch. Und seine Gefühle wurden nun mal gerne von seinem Schwanz bestimmt.
"Sie hat in etwa das Selbstbewusstsein, als wäre sie eine Stubenfliege. Ich weiß nicht, was da bei uns in der Verteilung schief gelaufen ist, aber ich fürchte, ich hab ihre gesamte Portion mit abbekommen", murmelte Marc leise und für jeden anderen unhörbar. Er hatte ja schon häufiger versucht, ihr mehr Selbstbewusstsein einzuflößen, aber dabei hatte er sie gefühlt nur immer weiter verschreckt.

"Okay, dann bin ich beruhigt. Ich will mich nur nicht irgendwo reindrängen, wo ich vielleicht nicht erwünscht ist, aber wenn dass mit dem Film das Problem ist, muss ich mir ja keine Sorgen machen", winkte er ab. "Ist da überhaupt nichts zu machen mit dem Horrorfilm, ich beschütze euch auch vor den Monstern", grinste er den anderen an. Zwar dürfte das schwer werden. Zum einen gab es keine Monster, zum anderen konnte er sich ja nur auf einen fixieren.

Bei Erik gingen die Alarmglocken viel zu spät an. Oh Mann, klar. André wusste nichts von der Sache mit Manu - Mist! Daran hatte er gar nicht mehr gedacht. Etwas entschuldigend sah er Leo an. Da hatte er den anderen aber in eine blöde Lage gebracht, doch Leo schien es an sich nicht wirklich etwas auszumachen, dass André mitkam. Erik sollte sich da später nochmal bei Leo entschuldigen...
"Horrorfilm?", fragte er entgeistert nach. "Du scheinst ja ein richtiger Fan davon zu sein." Erik schluckte. Das Genre mochte er nicht wirklich. "Geht nicht auch ein guter Thriller oder ein Actionfilm? Ich meine... wie willst du uns denn bitte alle heute Nacht vor den möglichen Albträumen beschützen?" Er grinste etwas schief.

André fing an zu lachen, als Erik genauso entgeistert reagierte wie Leo. Süß, da hatten wohl beide ein bisschen Angst vor. "Da magst du recht haben", schmunzelte er. Die hatte er schon in seiner Jugend mit Freunden gerne gesehen, aber eben dann illegal im Internet. 
"Ich glaub, ich lass euch den Film raussuchen, nur bitte keine Liebesschnulze", grinste er. "Naja, das geht schon. Einer rechts in meinem Arm, der andere Links und noch einer oben drauf", scherzte André drauf los.

André mochte also Horrorfilme. Erik verzog leicht das Gesicht. Er bekam nicht wirklich Angst bei solchen Filmen, aber er mochte sich einfach nicht sonderlich. Da zog er einen guten Actionstreifen oder einen Thriller diesem Genre ganz klar vor.
"Auf eine Liebesschnulze kann ich auch verzichten", stimmte er zu und schaute André dann perplex an. "Du... Na ja, wir wären aber vier Persönen: Timo, Leo, Manu und ich. Wenn wir alle nicht schlafen können, hast du viel zu tun." Er lachte und zwinkerte Leo zu. Es sei denn, Leo nahm sich Manu an.

"Das wird ja viel Arbeit", seufzte André gespielt und zog einen Schmollmund. "Ich bezweifle, das ich mehr als eine Person vor Monstern beschützen kann, aber jetzt muss ich mir ja nur Gedanken machen, wer sich bei Thriller oder einem Actionfilm schnell erschrickt", meinte Dr dann wieder, dieser kleine Spaß wurde lustig und wer wusste es schon, vielleicht hatte André heute Abend doch einen Mann im Arm. Beschweren würde er sich nicht.

"Kann ich dir bestätigen, das Selbstbewusstsein hast eindeutig du bekommen", lachte Benni dann. Wahrscheinlich konnte man über Marcs Selbstbewusstsein ein Lied singen, nur würde sich das bei Beine mehr schlecht als recht anhören. 
"Vielleicht solltest du sie mal coachen", scherzte erweiter. r