Alles vorbei?

Benni lächelte leicht und schob seine Hand auf Mats Bein, drückte den Oberschenkel leicht. Dafür musste sich Mats wirklich nicht entschuldigen, Ralf war ja auch kein Fremder und hörte bei so etwas dann auch einfach weg.

"Wenn Benni wieder zurück ist, bist du der perfekte Hausmann, wirst sehen", grinste Ralf Mats an. Klar wünschte er sich für den Dortmunder, das er gesund werden würde und wieder spielen konnte. Aber bis dahin ließ sich die Zeit ja auch nutzen und ein bisschen Ablenkung würde nicht schaden.

Ein tiefes Lächeln schob sich erneut auf Mats' Lippen, als er Bennis Hand auf seinem Oberschenkel spürte. Ganz kurz legte er seine eigene Hand auf die seines Freundes, aß dann aber weiter. 
"Nee, lass mal. Ich will ihm ja nicht die ganze Arbeit wegnehmen", grinste der Dortmunder breit.

Benni schlug Mats lachend gegen den Oberschenkel. "Ich hätte da nichts dagegen", gab er zurück und grinste. Mats, der durch die Gegend putzen würde, sehr sexy. 
Benni schob den leeren Teller einige Zentimeter von sich, war wirklich pappsatt und lehnte sich vollkommen fertig zurück, konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Er war nervös und total müde.

"Schon klar", lachte Mats.
Aber der Kochkurs war an sich eigentlich keine schlechte Idee. Dann konnte er Benni auch mal was anderes bieten als Pfannkuchen oder Spaghetti.
Und es war ja auch nicht so, dass Mats noch nie einen Putzlappen geschwungen hätte.
Schließlich war auch er fertig mit essen, genauso wie Benni und Ralf. "Ja, dann werd ich mal meinen hausmännischen Pflichten nachkommen und den Tisch abräumen", verkündete er.
Mats stapelte die Teller ineinander und brachte sie in die Küche.

"Toll machst du das", spottete Benni leicht und lachte, als Mats aufstand und den Tisch abräumte. Trotzdem stand er auf und räumte die Schüssel zurück in die Küche.
Die Zeit verging schneller als gedacht, da klingelte es schon an der Türe. Ihre Freunde trafen fast gleichzeitig ein und jetzt saßen sie am Küchentisch, Benni knetete schon wieder total nervös seine Hände.
"Also, was willst du uns jetzt wichtiges sagen", fragte Jule neugierig.

"Vielen Dank, mein Herzblatt", streckte Mats seinem Freund die Zunge heraus. 
Schnell war der Tisch abgeräumt und Mats schaffte es sogar noch eine Runde an der Playstation gegen Ralf zu verlieren, bevor die anderen auftauchten. 
Schließlich saßen sie alle am Tisch und Julian ließ seiner Neugierde freien Lauf. 
"Genau, was willst du uns sagen", stimmte Neven grinsend zu, woraufhin er von Sven einen Schlag gegen den Arm kassierte. "Du weißt doch eh schon Bescheid."
Unter dem Tisch griff Mats nach Bennis Hand und lächelte ihm aufmunternd zu. Er sollte es wenigstens versuchen und, wenn er es nicht schaffte, würde Mats ihm zu Hilfe kommen.

Ziemlich unsicher schaute er Mats an, spielte jetzt nervös mit der Hand seines Freunde. Mit seiner eigenen ging das ja nicht mehr.
"Halt deinen Mund, Neven. Sei du mal in unserer Situation", funkelte er den Dortmunder an. Konnte der sich nicht einmal zurück halten und sein vorlautes Mundwerk halten?
"Ich...", fing Benni an und räusperte sich, "bin schwul", sagte er erstmal und schaute starr auf ihre Hände, die auf Bennis Oberschenkel lagen. "Und mit Mats zusammen, seit 2 Jahren", schob er stotternd hinterher und kaute nervös auf der Unterlippe.
Ralf und Neven lächelten sie beide ziemlich aufmunternd an, trotzdem war er gespannt auf die Reaktionen der anderen.

Benni war ziemlich angespannt, sonst hätte er Neven nicht so angepflaumt. Aber der Serbe nahm es ihm sicher nicht übel.
Aufmunternd drückte Mats die Hand seines Freundes kurz. Dann purzelten ihm die Worte auch schon aus dem Mund und Mats sah in die Runde. Bei Ralf, Neven und Marcel wussten sie es ja. Aber die anderen drei saßen da und schauten erstmal dumm aus der Wäsche. 
"Ach, deswegen dieses komische Gespräch beim Frühstück im Hotel letztens...", fiel es Sven wie Schuppen von den Augen. 
"Aber ist doch cool. Ich hab schon gedacht, was du wohl an dir hast, dass dich keine Frau mehr anfasst", lachte der Blonde.

Benni war wirklich froh über die positive Reaktion von Sven, schenkte ihm trotzdem ein leicht mürrisches Lächeln. Mats sollte auch nicht von einer Frau angefasst werden, nur noch von ihm.
"Und du wusstest davon", fragte Roman und schaute Ralf an, der dann nickte.
"Dann erklärt das auch die heimlichen Gespräche, bei denen niemand zuhören durfte, die ihr immer mal wieder hattet", schloss Roman zusammen.
"Du hättest wirklich mit uns reden können. Man Benni, wir sind doch gut befreundet", kam es auch von Julian, mit der Reaktion hatte er nicht gerechnet, Mats hatte es ihm ja gesagt, das der junge Spieler sicher kein Problem hatte.

"Dito, Mats", schloss Sven sich an. Der Blonde hatte ihm ja heute Morgen schon lang und breit erklärt, dass er ihm vertrauen konnte.
"Genau deswegen sitzen wir ja jetzt hier", erklärte Mats dann.
Er sah kurz zu Benni und drückte nochmal seine Hand. Sie hatten es hinter sich und niemand hatte fluchtartig die Wohnung verlassen. Das war doch wirklich gut.
"Ihr habt euch jetzt aber nicht nur wegen deiner Krankheit geoutet, oder?", fragte Sven nach. "Autsch!", sah er Neven dann böse an, der ihn wohl unterm Tisch getreten hatte.

Benni zuckte schlagartig zusammen. Super gemacht, Sven, dachte er sich. Das hätten sie dann doch gerne selbst entschieden, aber jetzt war es schon zu spät.
"Was für eine Krankheit", schoss es sogleich aus Julians und Romans Mund, gespannt schauten sie Mats an. Das Benni nicht der mit der Krankheit war, hatten sie ja dank des Blickes, mit dem Sven Mats bedacht hatte, bemerkt.
"Mats", murmelte Benni leise, drehte sich zu seinem Freund und drückte die Hand, streichelte ihm mit der anderen beruhigend über den Oberschenkel. Wenn er nicht reden wollte, dann war das völlig okay.

"Ähm...ja", murmelte Mats vor sich hin, während er sich kurz durch die Haare strich. "Erstmal, um Svens Frage zu beantworten: Nein, wir haben das nicht nur wegen der Krankheit gemacht. Ihr seid unsere Freunde. Wir wissen, dass wir euch vertrauen können. Außerdem hat es den schönen Nebeneffekt, dass wir uns zukünftig in eurem Beisein nicht mehr verstecken müssen."
Das vorweg. Und wenn er jetzt eh schon bei der Wahrheit war, konnte er auch direkt weiter erzählen.
"Ich hab Leukämie. Der Verein wird allerdings an die Presse weiterleiten, dass ich eine Rückenverletzung habe, damit die Aasgeier mir nicht auf Schritt und Tritt folgen."
Mehr wollte Mats dazu nicht sagen. Seine Kehle war eh schon ganz trocken. Deswegen griff er mit seiner freien Hand nach dem Glas, das vor ihm auf dem Tisch stand, und trank erstmal einige Schlucke.

"Es ist schon erstaunlich genug, dass ihr das zwei Jahre lang geschafft habt"; warf Julian ein und Benni grinste. Das war nicht immer einfach gewesen, vor allem an den Wochenenden, aber se hatten sich daran gewöhnt.
"Das tut mir Leid, Mats. Wirklich. Falls wir irgendwas tun können, sagt ihr doch hoffentlich bescheid", forderte Roman und Benni nickte nur.
Kurzerhand zog er Mats in seine Arme, schmiss sich zum Teil auch in die seines Freundes und küsste ihn auf die Wange, hatte das Gefühl, Mats konnte gerade ein wenig Halt ganz gut gebrauchen. Ein bisschen Angst hatte er ja schon, das diesmal Mats der jenige war, der abhauen wollte, raus aus dem Raum.

Ja, das Versteckspiel beherrschten sie wohl perfekt. Zum Glück konnten sie zumindest jetzt, wenn sie mit ihren Leuten unterwegs waren, das Verstecken etwas schleifen lassen.
"Machen wir", lächelte Mats schief. Hauptsache sie würden ihn jetzt nicht auch noch die ganze Zeit mit diesem mitleidigen Blick anschauen. Aber es ging einigermaßen. Auf jeden Fall war es nicht so schlimm wie in der Kabine.
Fest drückte Mats seinen Freund an sich, schloss die Augen.
Im Hintergrund konnte er hören, wie Neven die Jungs aufscheuchte und mit ihnen ins Wohnzimmer umzog.
Mats war ganz froh, dass er einen Augenblick allein mit Benni hatte.

Benni strich seinem Freund beruhigend über den Rücken und hielt die Arme eng um Mats geschlungen. Ganz leise flüsterte er ein paar beruhigende Worte, das alles gut werden würde, das doch toll gelaufen sei gerade, er ihn liebte und was für ein wundervoller Freund und Mensch Mats war. 
"Gehts dir gut", fragte Benni nach und lehnte sich ein Stück zurück, strich Mats über die Wange. Die Jungs waren ins Wohnzimmer verschwunden, da hörte er nämlich ein paar Geräusche von der Konsole.

Mats schloss die Augen, lauschte den Worten seines Freundes.
Er war stolz auf Benni, dass er es diesmal gewesen war, der es ihren Freunden gesagt hatte.
Mats lächelte seinen Lieblingsschalker an. "Ja, ich denke schon", murmelte er.
Dann lehnte er sich das Stückchen wieder vor, um Benni kurz zu küssen. "Ich liebe dich!" Und zusammen würden sie auch das meistern, was noch kommen würde.

Zur Bestätigung erwiderte er den Kuss und blieb einfach noch so sitzen, die Arme um seinen Freund geschlungen. "Gehen wir mal zu den anderen und zeigen, wie gut wir in FIFA sind", fragte Benni grinsend nach und stand auf. "Oder brauchst du noch eine Minute", fragte er vorsichtig nach und legte die Hände von hinten auf Mats Schultern, der immer noch auf dem Stuhl saß.

Mats lächelte müde, blieb allerdings noch sitzen.
"Du meinst, wie gut du in FIFA bist", widersprach er seinem Freund grinsend.
Kurz legte er eine Hand auf Bennis. "Ich bleib noch einen Moment hier sitzen."
Die andere Hand schloss er um sein Wasserglas. Seine Tabletten musste er auch noch nehmen und das sollten die Jungs nicht unbedingt mitbekommen.

"Ach komm, dafür kannst du ganz andere Dinge unglaublich gut", widersprach er Mats und grinste, drückte ihm einen Kuss auf die Wange.
"Bis gleich", hauchte er und drückte Mats Hand, bevor er zu den Jungs ins Wohnzimmer ging. War vielleicht gut, wenn Mats einen Moment für sich hatte.
"Ohne deinen Liebsten", fragte Ralf schmunzelnd, als Benni sich auf den freien Sessel fallen ließ. "Und wer verliert jetzt eine Runde gegen mich", fragte er im Gegenzug. Jule ging direkt darauf an, der Kleine war ja auch nicht gerade schlecht, Benni hatte schon oft gegen ihn verloren.

Mats lachte. Schade, dass die anderen im Wohnzimmer saßen, sonst hätte er seine Fähigkeiten mal direkt unter Beweis gestellt.
"Bis gleich", nickte er.
Als er sich sicher war, dass Benni im Wohnzimmer war, stand er auf und ging in die Küche. Dort holte er sich ein Glas aus dem Hängeschrank und füllte es mit Leitungswasser, bevor er seine Tablettenpackung aus der Schublade holte und eine von den Dingern hinunterspülte.

"Sorry, Benni", murmelte Sven neben dem Schalker und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. "Ich hab das vorhin nicht so hinausposaunen wollen. Aber ich hatte ja auch keine Ahnung, dass die anderen das nicht erfahren sollten. Also tut mir leid."

Benni stoppte das Spiel, als Sven ihn auf das Fettnäpfchen ansprach.
"Kann passieren, Sven. Wirklich, das ist nicht schlimm", winkte er ab und lächelte. Er hatte seine Freunde nicht anlügen wollen, allerdings gingen sie mit der Krankheit vorsichtig um.
"Wir haben gesagt wir lassen das auf uns zukommen. Vielleicht sagen wir es heute, vielleicht auch nicht. Ist wirklich okay", nickte er nochmal.

(Sven, nicht Erik )

"Okay", war Sven sichtlich erleichtert. Er hatte Mats und Benni nicht da reinpfuschen wollen.
"Hättest mich also gar nicht treten brauchen", streckte er Neven die Zunge heraus, was Marcel herzhaft lachen ließ.

Nachdem Mats das Glas Wasser in einem Zug geleert hatte, ging er zurück zu den anderen. Mit 8 Mann war der Platz schon ziemlich knapp, sodass Mats quasi keine andere Möglichkeit blieb, sich auf Bennis Schoß zu setzen.

(Zwei Posts hintereinander ist nicht gut )

"Doch doch, war gut, Neven. Das tut dir sicher gut", frotzelte Benni lachend und wich dem darauffolgenden Schlag aus.
Mats kam wieder zu ihnen und setzte sich direkt auf seinen Schoß. Lächelnd schlang er die Arme um den Bauch seines Freundes, lugte an ihm vorbei und hielt den Kontroller vor dem Körper fest. So verlor er zwar gleich mal gegen Jule, lustig war es trotzdem.
"Ich schmeiß euch ja ungern raus, aber ich muss morgen früh ins Training und bräuchte noch eine Runde Schlaf."

"Ey, Mats. Dein Freund wird frech", beschwerte sich Sven bei seinem Vereinskollegen.
"Dafür hat er ja jetzt verloren", grinste Mats und lehnte sich dann nach hinten an seinen Freund, nachdem das Spiel beendet war.
"Du Aaaaaarmer." Nevens Mitleid war nur gespielt, was sein breites Grinsen verriet.
Allerdings stand der Serbe dann auf und scheuchte auch die anderen hoch.

"Das ist meine Wohnung, ich darf frech sein", widersprach er Sven grinsend. "Wenn du dich so breit machst, dann kann ich nichts sehen", neckte er seinen Freund und piekste ihm in die Seite.
"Läuft das bei euch immer so", fragte Roman jetzt lachend, fand die Scherze und Neckereien zwischen ihnen also lustig.
"Danke Neven, du mich auch", brummte Benni und begleitete die anderen mit Mats noch zur Türe.

"Du gibst den anderen ja auch sonst keine Chance, Schatzi", drückte Mats ihm grinsend einen Kuss auf die Wange.
Dann stand er jedoch ächzend auf, weil die anderen alle schon so langsam Richtung Flur trotteten.
"Die meiste Zeit, ja", beantwortete Mats Romans Frage.
"Wer das Derby verliert, der muss halt öfter trainieren", erklärte Neven besserwisserisch und trat schon mal die Flucht in den Hausflur an.

"Stimmt doch gar nicht", maulte er und ließ den Kuss aber trotzdem zu. "Ich verliere gegen Jule", erklärte er grinsend.
"Halt die Klappe", nuschelte er. Dazu sagte Benni nichts. Mit Mats redete er ja auch nicht über die Derbys, das war besser so. Gäbe nur Streit.
"Schön das ihr da wart. Bis Donnerstag", verabschiedete er sich von Jule und Roman.

Warnend sah Mats seinen besten Freund an. Der Spruch hätte wirklich nicht sein müssen. Aber so war Neven nun mal.
"Ja, bis irgendwann", verabschiedete sich Mats von Sven, Marcel, Neven, Ralf, Roman und Julian. Er hatte ja keine Ahnung, wann er die anderen wieder sah.
Aber Mats war eigentlich ganz froh, als die Tür hinter der Meute ins Schloss fiel und er mit Benni wieder alleine war.
Sofort zog er seinen Freund in eine Umarmung. "Ist doch relativ gut gelaufen...", murmelte Mats und hauchte Benni einen kurzen Kuss auf die Lippen.

Müde und auch ein bisschen geschafft von dem Outing ließ er sich in Mats Arme fallen, erwiderte den Kuss träge. 
"Besser als erwartet, ich bin froh, das es raus ist",sagte er und schlang die Arme um den Hals seines Freundes, streckte sich noch einmal zu ihm hoch, küsste Nats ein zweites mak.
"Wollen wir uns hinlegen, ich bin  müde",fragte er nach.

(Kein Thema )

Lächelnd strich Mats seinem Freund durch die Haare und über den Rücken.
Den erneuten Kuss erwiderte er nur zu gern.
Sie hatten wirklich tolle Freunde. Und jetzt konnte sich Mats auch sicher sein, dass Benni Leute hatte, die ihn auffangen würden, sollte es Komplikationen geben oder irgendwas schief laufen.
"Ach, übernimmst du jetzt meinen Part, ja?", schmunzelte Mats, nickte aber.
Er griff nach Bennis Hand und zog ihn mit sich die Treppe hoch und ins Schlafzimmer.