Alles vorbei?

"Du weißt, das ich den sofort ganz übernehmen würde", sagte er zaghaft. Alleine schon, um Mats dauerhaft wieder so fröhlich zu sehen wie vorher und nicht nur die einzelnen Momente, wo es so unbeschwert war. Für immer so unbeschwert sein, aber due Zeit ließ sich nicht zurückdrehen und Benni war sich sicher, das Mats wieder gesund werden würde. 
Im Schlafzimmer schob sich Benni nur schnell daß Shirt aus und öffnete die Hose, stolperte und fiel der lange nach auf die weiche Matratze.

Mats schüttelte sofort mit dem Kopf.
"Gut, dass das nicht möglich ist", erwiderte er murmelnd. Und selbst wenn, würde er das sicher nicht zulassen. Lieber er hatte die Krankheit als Benni.
Mats beobachtete Bennis Prozedere von der Tür aus. Als sein Freund jedoch ins Stolpern geriet, eilte er sofort zu ihm. Aber Benni schien weich gelandet zu sein.
"Das fehlt mir jetzt noch, dass du dir den Kopf aufschlägst", erklärte er erleichtert und drückte Benni einen Kuss auf die Wange, ehe er sich selbst ebenfalls aus den Klamotten schälte.

Er sagte darauf nichts mehr, wahrscheinlich würde das bei jedem Paar so sein. Sich selbst die Krankheit wünschen, um den Menschen, den man liebte, wieder so glücklich zu sehen.
Brummend blieb Benni liegen, als Mats ihm einen Kuss auf die Wange drückte. "Nichts passiert, nur müde",murmelte er und zog sich die Hose endgültig von den Beinen, robbte dann unter die Bettdecke und stellte sich einen Wecker.
"Kommst du her", fragte er ganz lieb.

Benni war wirklich süß, wenn er so müde, fast schon schlafend, da lag, fand Mats.
Kaum lag sein Freund unter der Decke, kam Mats seiner Bitte nach, schlug kurz die Decke wieder zur Seite und schloss Benni in die Arme.
Ein ausgiebiger Gute-Nacht-Kuss verirrte sich auf Bennis Lippen, während er ihm gleichzeitig über den Oberarm strich.
"Schlaf gut", wünschte er.

Endlich kam seine persönliche Wärmequelle auch zu ihm und Benni wurde sofort in die Arme geschlossen. Er genoss es, gehalten zu werden und wollte den Kuss gar nicht mehr enden lassen.
Allerdings löste er sich irgendwann und rollte sich jetzt auf den Rücken, schlang den Arm um Mats und zog ihn, wie gewohnt, an seinen Körper. 
"Du auch, träum schön",hauchte Benni und schloss die Augen.

Mats lächelte breit, als Benni ihn schließlich in seine Arme zog, sodass Mats seinen Kopf wie gewöhnlich an seine Schulter legen konnte.
Um das Bild noch perfekt zu machen, schlang er einen Arm um Bennis Bauch.
"Du auch", murmelte der Dortmunder und schloss ebenfalls seine Augen, schlief kurz darauf ein.

Am nächsten Morgen klingelte um 8 der Wecker. Schnell schaltete ihn Benni ab und blieb liegen, kuschelte sich noch 5 Minuten an seinen Freund, bevor er sich aus dem Bett stahl und mitsamt seiner Klamotten im Bad verschwand. Benni aß noch etwas, bevor er ein letztes mal bei Mats rein schaute und ihm einen leichten Kuss auf die Lippen drückte und ein Zettel auf den Nachttisch legte. 

Guten Morgen mein Schatz! Ich bin um 13 Uhr wieder da, liebe dich   

Damit verschwand Benni aus der Wohnung, schmiss seine Tasche in den Kofferraum und betrat eine Stunde später die leere Kabine, absolvierte dann im Beisein der Physios eine Laufeinheit auf dem Platz.

Mats brummte nur irgendwas unverständliches vor sich hin, als der Wecker klingelte. Er musste ja noch nicht aufstehen, deswegen drehte er sich einfach auf die Seite und schlief weiter.
So bekam er auch kaum mit, dass Benni noch mal reinsah, ihn kurz küsste und dann wieder verschwand.
Gegen halb 11 wurde Mats dann von selbst wach. Bevor er allerdings aufstand, drückte er Bennis Kopfkissen kurz an sich und atmete tief seinen Geruch ein.
Dabei entdeckte er den kleinen Zettel auf dem Nachttisch und lächelte seelig.
Schließlich hievte Mats sich aus dem Bett, ging schnell duschen und dann nach unten, um sich zuerst etwas zu essen zu machen. Danach beseitigte er noch das Chaos, das die Jungs gestern Abend im Wohnzimmer hinterlassen hatten.
Als er dann auf die Uhr sah, war es bereits halb 1. Also würde es nicht mehr lange dauern, bis Benni wieder nach Hause kam.

Jens hatte den Physios offenbar in Auftrag gegeben, ihn richtig zu fordern und hart zu trainieren. Die Laufeinheit war schon länger als sonst, ganz so schlimm war es nicht, Benni war gut trainiert, außer Atem war er aber und schwitzen tat er auch. Seine Muskeln waren eindeutig warm und jetzt brauchte er erstmal eine kleine Pause, hockte sich mit einer Wasserflasche auf die Bank. Allerdings war es nicht vorbei, im Kraftraum ging es weiter.

Völlig geschafft von dem Training fuhr Benni frisch geduscht heim und öffnete die Türe. Seine Tasche blieb vor der Treppe stehen und Benni ging weiter in die Küche, holte sich die Wasserflasche raus und schenkte sich ein Glas ein, trank ein paar Schlucke. "Mats", rief er.

Mats saß im Wohnzimmer vor dem Fernseher. Allerdings konnte er sich nicht wirklich auf das Programm konzentrieren. Denn je mehr die Zeit fortschritt, desto nervöser wurde er. Bis jetzt hatte er noch keine Ahnung, was genau ihn erwarten würde, welche Nebenwirkungen und wie lange er überhaupt da bleiben musste.
Der einzige Strohhalm, an den Mats sich klammerte, war, dass Benni die ganze Zeit bei ihm sein würde. Glücklicherweise rief dieser auch gerade nach ihm, sonst hätte Mats ihn wohl gar nicht bemerkt.
"Bin im Wohnzimmer", rief er zurück und schaltete den Fernseher aus.

Mats war im Wohnzimmer, wo Benni gleich hinlief. "Hallo", begrüßte er ihn und ließ sich auf das Sofa fallen, in Mats Arme und küsste ihn. Mats schien nervös zu sein und Benni hingehen war wahnsinnig müde und kaputt vom Training.

Keine halbe Minute später saß Benni neben ihm auf der Couch. Mats zog ihn in seine Arme, erwiderte den sanften Kuss.
"Jens hatte wohl kein Mitleid, hm?", fragte Mats nach.
Benni war wohl ziemlich müde.
"Willst du dich noch ein bisschen hinlegen und ich mach uns was kleines zu essen?"

Benni brummte als Antwort nur und sank immer mehr in Mats Arme. "Ich hatte das Gefühl, er hat extra noch mit den Physios geredet, das mein Trainingsplan ein bisschen anstrengender wird heute", seufzte er. Das Mannschaftstraining mit Ball war dann eben doch ein bisschen effektiver für das Spiel und Krafttraining hatten sie ja regelmäßig und da war es schon klar gewesen, das er heute schuften musste.
"Das wäre lieb", bat Benni. Eine halbe Stunde die Augen zu zumachen wäre bestimmt nicht verkehrt.

Mats strich seinem Freund durch die Haare, gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Wenn du dich aber so an mir festhältst, kann ich nicht aufstehen", schmunzelte Mats. Allerdings zog er schon mal eine der Wolldecken über den Körper des Schalkers.
Benni machte es ihm wirklich leicht, seine Nervosität zu vergessen.

Benni lächelte leicht und ließ dann von Mats ab. Auch wenn er viel lieber in dessen Armen lag, als alleine auf dem Sofa. Benni legte sich der Länge nach hin und kuschelte sich in die Wolldecke, schloss die Augen. Nur ein wenig dösen und ausruhen. "Danke", murmelte er leise.

Benni ließ ihn dann doch los, sodass Mats aufstehen konnte.
"Da nicht für", murmelte er und hauchte seinem Freund noch einen Kuss auf die Schläfe, zog die Wolldecke noch ein Stückchen höher, bevor er in die Küche ging.
Da musste er erstmal gucken, was sie so da hatten und was er daraus mit seinem nicht vorhandenen Kochtalent zaubern konnte.
Im Schrank fand er dann eine Packung Spaghetti und ein Glas fertige Tomatensoße. Also alles nur heiß machen. Das sollte er hinkriegen.

Benni hörte das Klappern in der Küche und frage sich, was Mats denn Schönes für sie kochen wurde. Eigentlich würde er jetzt liebend gern neben ihm stehen und zuschauen, das war einfach faszinierend, wie konzentriert Mats dann immer ausschaute. Und wenn er dann mal nach Rezept kochte, freute sich Benni umso mehr, da sein Freund dann die Brille auf hatte. Seiner Meinung nach war das wahnsinnig sexy, aber Mats wollte ihm das ja nicht glauben. 
Begleitet von seinen Gedanken und dem Geklapper aus der Küche schlief Benni ein.

Mats holte zwei Töpfe aus dem Schrank und füllte einen von ihnen mit Wasser, ehe er ihn auf den Herd stellte.
In den kleineren gab er die Tomatensoße. Dann drehte er beide Herdplatten auf.
Jetzt hieß es erstmal abwarten.
Aber bevor Mats nur rumsaß, stellte er schon mal Geschirr und Besteck auf den Tisch.

Er schlief weiter, driftete immer mehr in den Schlaf. Ihm tat das gut, das merkte er jetzt schon. Schlafen, einfach nur schlafen. Mats würde ihn schon wecken, wenn es Essen gab und sie los mussten. Ob er auch so geschlaucht war? Ihn jedenfalls nahmen diese letzten Tage ganz schön mit, es war einfach so viel Trouble und so ein Durcheinander. Einfach so viel Dinge, die passiert waren.
Fest klammerte er sich an die Decke und schlief tief und fest.

Als das Wasser kochte, gab Mats etwas Salz hinein und gab dann auch die Spaghetti hinzu. Den Deckel ließ er lieber weg, sonst würde es nur überkochen. Da hatte Mats die ein oder andere Erfahrung schon gemacht.
Und weil alles nicht mehr solang brauchen würde, bis es fertig war, schlich er auf leisen Sohlen zurück ins Wohnzimmer.
Ein tiefes Lächeln schlich sich auf Mats' Lippen. Benni sah so friedlich aus, wie er da lag und schlief. Die Haare ganz strubbelig und die Wangen leicht gerötet.
Bevor Mats seinen Freund jedoch weckte, schoss er mit seinem Handy ein Foto.
Dann steckte er es wieder weg und setzte sich auf die Sofa kannte, strich Benni liebevoll über die Wange.
"Hey Schatz", murmelte Mats leise. "Essen ist gleich fertig."

Benni brummte unzufrieden, seine Wange kitzelte und er drehte den Kopf hin und her, bis er blinzelnd die Augen öffnete und sich verschlafen auf den Rücken drehte.
Er war wohl eingeschlafen, aber lange konnte es nicht gewesen sein, wenn Mats Essen kochen wollte und das jetzt fertig war.
"Hey", murmelte er und legte seine Hand auf Mats Bein, strich darüber. "Wann müssen wir denn los", fragte er nach und rieb sich über die Augen.

Lächelnd strich Mats seinem Freund noch einmal über die Wange, lehnte sich vor und küsste ihn kurz, bevor er antwortete.
"Anderthalb Stunden haben wir noch", sagte er nach einem Blick auf die Uhr.
Und jetzt wuchs die Nervosität auch wieder.
Allerdings versuchte Mats, sich erstmal nichts anmerken zu lassen.

Das war ja schon noch etwas länger, dann mussten sie sich nicht stressen. "Was hast du denn gekocht"; fragte er, richtete sich auf. Es roch auf jeden Fall gut und Benni hatte Hunger.
Noch einmal beugte er sich zu Mats, schlang die Arme um ihn und küsste seinen Freund.

"Nur Spaghetti mit Tomatensoße", grinste Mats.
Seufzend erwiderte er den Kuss, fuhr Benni noch mal kurz durch die Haare.
"Der Tisch ist auch schon gedeckt. Ich muss nur noch die Nudeln abgießen, dann können wir direkt essen."

"Lecker", lächelte Benni trotzdem. Mats spielte das immer runter, dabei freute er sich wirklich, wenn Mats für sie kochte. Benni fand das echt toll.
"Bist ein Schatz", freute er sich und stand mit Mats auf.
Er ging noch kurz ins Bad, spritzte sich Wasser ins Gesicht, um wach zu werden.
Sein Freund goss noch die Nudeln ab und dann konnten sie auch schon essen. Benni schopfte ihnen beiden raus.

"War ja keine große Sache", winkte Mats ab und ging dann in die Küche. Dort schüttete er die Nudeln ab, stellte die beiden Töpfe dann auf den Tisch und holte noch eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank.
"Dann guten Appetit", wünschte Mats.
Eigentlich konnte man dabei ja nicht so viel falsch machen, aber er wartete trotzdem kurz ab, was Benni sagen würde.

"Trotzdem", beharrte Benni auf seiner Meinung. Mats sollte seine Komplimente zum Essen mal annehmen und es nicht immer abstreiten.
"Danke, dir auch", nickte er und schob sich eine Gabel voll Nudeln in den Mund, die schön mit Tomatensauce umhüllt waren.
"Schmeckt gut, Nudeln gehen einfach immer", lächelte er zufrieden und aß gleich weiter.

Mats lächelte. Zum Glück schmeckte es Benni. Immerhin hätte er die Nudeln ja auch versalzen können oder so.
Dann begann auch Mats zu essen, bis ihm allerdings einfiel, dass sie noch Parmesan im Kühlschrank haben müssten. Also legte er sein Besteck zur Seite, stand auf und spähte in den Kühlschrank. Er holte den Käse heraus.
"Willst du auch?", fragte Mats an Benni gewandt und suchte schon mal die Käsereibe aus der Schublade. Mit frisch geriebenem Parmesan schmeckte es bestimmt noch besser.

"Nein, danke. Passt so", lehnte er ab. Benni schmeckte das so meistens viel besser. Er aß auch lieber Nudeln mit Tomatensauce anstatt mit Bolognese.
"Haben sich deine Eltern eigentlich noch mal gemeldet, nicht das sie einfach so vorbei kommen", fragte er nach.

Okay, dachte Mats und gab dann nur etwas Parmesan auf seine Nudeln, bevor er Käse und Reibe wieder zur Seite legte.
"Nee, irgendwie nicht", schüttelte er den Kopf. "Ich hab gedacht, sie hätten sich vielleicht bei dir gemeldet."
Hätte ja auch sein können. Vielleicht wollten sie ihm aber auch nicht zur Last fallen oder so. Allerdings war er ganz froh, dass sie sich nicht sofort ins Auto gesetzt hatte, um hier herzufahren.
Er könnte Jonas ja später mal schreiben.