Benedikt's Zimmer

cf: Trainingsplatz

Das Training hatte ihn wirklich abgelenkt und Jasmina hatte ihm die Augen geöffnet. Er musste mit Mats reden, ihm offen sagen, woran er war. Auch wenn sie das beide verwirrte, aber nur so hatte ihre Freundschaft eine Chance und Benni wolle das, was bisher war, nicht aufgeben. Er räumte seine Tasche aus und schmiss sich erstmal auf den Liegestuhl auf dem Balkon. Ein bisschen ausruhen und entspannen.

cf: Marcos Zimmer

Entschlossen klopfte Marco bei Benni an und rief danach direkt noch nach dem Schalker. "Mach auf! Ich muss mit dir reden!" Ungeduldig schob er danach seine Hände in die Hosentasche. "Ich hab dir vorhin schon gesagt, dass ich dich noch was Wichtiges fragen muss!", setzte er direkt hinterher.

Benni lag gerade schön in der Sonne und hatte die Augen geschlossen, da klopfte es an der Türe und er hörte die Stimme von Marco, als er darauf zu lief und öffnete. Na toll, auch noch etwas wichtiges fragen. Was sollte das denn.
"Wenn du mich über mein Leben ausquetschen willst, um es dann gleich wieder Mats zu erzählen, kannst du wieder gehen", brummte er und ließ die Türe offen, ging einfach wieder auf den Balkon und ließ sich auf der Liege nieder, schob die Sonnenbrille auf die Nase.

Marco schob sich direkt ins Zimmer und verzog grummelnd das Gesicht, als er Bennis Worte hörte. "Boah, es geht eigentlich nicht um dich, na ja.. nicht direkt", seufzte er und schüttelte den Kopf. "Du bist gestern Abend mit Marc abgehauen, weil ihr angeblich beide müde ward, Mats hat mir aber erzählt, dass du gestern Abend mit deiner Affäre im Bett warst, außerdem klebt ihr dauernd aneinander!", kombinierte er eifrig und sah Benni lauernd an. "Sag mir jetzt bitte die Wahrheit, Benni! Marc ist deine Affäre, oder?!"

"Um was dann", fragte er nach, hatte es sich bequem gemacht und die Augen geschlossen. "Wie du mitbekommen hast, bin ich bei der Massage fast eingeschlafen, da werd ich danach sicher nicht noch feiern gehen, sondern einfach nur schlafen", erklärte er. Aber die Massage war auch wirklich sehr entspannend gewesen und nach dem Flug hatte das gut getan.
Zum Glück hatte Benni die Augen geschlossen und die Sonnenbrille auf, so konnte er zu Marco schauen, ohne das der bemerkte, das er über ihn hinweg sah.
"Findest du nicht, dass das ein bisschen an den Haaren herbei gezogen ist? Marc und ich sind nur Freunde. Was soll ich den von dir und Mats denken, wenn ich mir genauso etwas zusammen spinne, wie du. Dann wärt ihr laut deiner These zusammen", erklärte er nüchtern. Und so wie Benni das sagte, konnte man an seinen Worten nicht zweifeln. Niemals würde er Marc outen und schon gar nicht als seine Affäre. Das musste Marco dann schon den anderen selbst fragen.

"Nein, ist es nicht! Das ist plausibel, du bist ja auch heute voll auf ihn gesprungen, als wir beim Training waren! Ja, kannst du auch ruhig denken, Mats ist nämlich heiß und wenn er dich nicht so lieben würde, hätten wir schon längst was am Laufen, okay?! Bist du jetzt zufrieden?! Meine Güte, stellst du dich vielleicht an!", fauchte er und deutete auf die Sonnenbrille. "Kannst du die vielleicht mal abnehmen? Ich sehe Leuten gerne in die Augen, wenn ich mit ihnen spreche!" Seufzend ließ er sich gegen die Wand sinken und schüttelte den Kopf. "Komm schon, Benni... Marc ist eigentlich mein bester Kumpel und dann verschweigt er mir sowas! Kannst du dir nicht vorstellen, wie ich mich damit fühle?"

"Ich war mit Mats im Bett, ich weiß wie er aussieht, das musst du mir nicht sagen", knurrte Benni zurück. Der Dortmunder war doch verrückt. Auf die Sonnenbrille ging er gar nicht ein, die Sonne blendete eben und das war es.
"Ich habe nichts mit Marc, wie oft noch", fragte er nach. Auch wenn Marco recht hatte, er ließ sich das jetzt nicht anhängen, schon alleine, weil es einfach unter ihnen bleiben sollte. "Man Marco, es tut mir ja echt Leid, das ich mich mit meinen Freunden gut verstehe. Kennst du wahrscheinlich nicht", gab er sarkastisch zurück.

"Tja, anscheinend weißt du das nicht so gut, wie ich!", fauchte er und verschränkte die Arme vor der Brust. "Und ich glaube dir das nicht, wie oft noch?", konterte er und grinste, was allerdings verrutschte, als Benni weitersprach. "Du... du bist so ein elendes Arschloch! Ich hoffe, dass du NIE den Richtigen findest, Mats ist sowieso viel zu gut für dich! Fick dich doch selber, wenn du angeblich so toll bist!", brüllte er und stürmte hastig zurück in Richtung Tür, als er bemerkte, dass ihm bereits die ersten Tränen die Wangen herunterliefen. Er hatte immer viel Wert darauf gelegt, beliebt zu sein und gut anzukommen, da taten solche Worte eben besonders weh. "Ich hasse dich!", schrie er noch, bevor er die Tür hinter sich zuknallte und in sein Zimmer rannte.

tbc: Marcos Zimmer

Benni verdrehte die Augen. Der Dortmunder führte sich wirklich auf, wie ein kleines Kind. Benni ließ sich nicht so dumm anmachen, außerdem war es sarkastisch gemeint, das nahm man doch nicht wirklich ernst.
Er konnte auch nichts mehr sagen, Marco war schon verschwunden. Zwar hatte er ihn mit seinen Worten anscheinend verletzt, aber der schnüffelte doch in seinem Privatleben herum und mischte sich überall ein. Das war eine Sache zwischen Benni und Mats und Benni und Marc, das ging Marco nichts an.
Aber musste einer die Dortmunder verstehen? Nein.

SMS AN BENE

Bene hilf mir! Bitte. Mario ist gestürzt oder so. Er blutet am Kopf.
Komm in den Park. Bitte!!! Ich hab Angst.

Benni hatte sich gerade von dem Überfall Marcos erholt, da trudelte laut Handyklingelton eine Nachricht ein. Bisher ging es in der Nationalmannschaft wirklich ruhig zu, allerdings gefrierte ihm das Blut in den Adern, als er die Nachricht von Max las. Deswegen steckte er sich Handy und Schlüsselkarte ein, zog sich eine Cap auf und machte sich auf den Weg in den Park.

tbc: Park

cf: Park

Benni war wirklich gespannt, was heute noch kommen würde. Das war ja mehr als durcheinander und kompliziert. Die Sache mit Mats und Marco, jetzt Mario, der im Krankenhaus lag.
Einzig und alleine mit Marc lief alles wie immer und das war schon ein bisschen beruhigend, etwas konstantes zu haben.
Seufzend nahm er sich ein Wasser aus der Minibar seines Hotelzimmers und setzte sich damit wieder raus auf den Balkon, musste sich erstmal beruhigen. Hoffentlich würde sich Max bald melden.

Nachricht

Danke, bist ein Schatz! Marco ist manchmal eine kleine Zicke, mach dir nichts draus, der kriegt sich schon wieder ein

Und zurück

Selbst ich hab mal einen guten Tag Ach keine Ahnung, er wollte mir letztens auch schon unbedingt einreden, ich würde mich komisch benehmen, irgendwie leidet er wohl unter Verfolgungsangst oder so... Und da er einfach seine Klappe nicht halten kann, hab ich auch keinen Bock, mich vor ihm zu outen. Aber danke, dass du dran gedacht hast, ich melde mich, falls er mich anlabert :*

cf: Marcos Zimmer

Jetzt, wo er wieder vor Bennis Zimmertür stand, war er wieder furchtbar nervös.
Allerdings war Mats auch nur hier, um sich für vorhin zu entschuldigen.
Also klopfte er nach kurzem Zögern schließlich an.

Benni war auf dem Balkon im Schatten eingeschlafen. Seine Haare waren ein wenig zerzaust von dem Liegen und seine Wangen von der Wärme gerötet. Zudem sein Blick ein bisschen klein, müde und verschlafen. Ein Klopfen an der Türe riss ihn schließlich aus dem leichten Schlaf und er tapste ein bisschen stolpernd zur Türe. "Mats", murmelte er überrascht und rieb sich über die Augen. "Gibt es was neues von Mario", fragte er nach. Max meldete sich ja nicht.

Es dauerte einen Moment, bis Benni die Tür öffnete.
Mats stand kurz sprachlos da, weil Benni einfach so niedlich aussah mit den zerzausten Haaren und den roten Wangen. Am liebsten hätte er ihn jetzt geküsst. Aber das wäre wohl keine gute Idee. Zumal er auch eigentlich von Benni loskommen wollte.
"Ähm...hi", antwortete Mats dann endlich. "Kann ich vielleicht reinkommen?"
Das war schließlich kein Thema, das man auf dem Flur besprechen sollte.

"Sicher, komm rein", nickte er etwas verspätet und entschuldigend, trat auf die Seite und ließ Mats rein. Hinter ihm schloss er die Türe und lief gleich wieder durch auf den Balkon, pflanzte sich wieder auf die Liege. "Also", fragte er nochmal nach.

Mats trat in das Zimmer. Unwillkürlich glitt sein Blick zu dem Punkt, wo vorher noch das Kondom gelegen hatte. Mittlerweile war es aber weg.
Kopfschüttelnd ging er dann Benni hinterher auf den Balkon. Er blieb allerdings stehen.
"Mario ist depressiv...er wollte sich das Leben nehmen. Allerdings ist er dann wohl gestolpert und hat sich den Kopf an einem Stein aufgeschlagen", erzählte Mats.
"Er wird heute den ganzen Tag schlafen...Deswegen sollen wir morgen wieder kommen..."

Geschockt schaute er Mats an. Mario wollte sich umbringen? Er war zwar nicht so dicke mit dem Spieler, allerdings musste auch Benni erstmal nach Fassung ringen und setzte sich wieder hin.
"Ist er denn in Behandlung? Ich mein, das wird doch auch wenn er wieder aus dem Krankenhaus nicht besser und hier gibt es ja auch die Psychologen. Wann darf er denn wieder raus", fragte er nach.

"Ja, ist er", nickte Mats.
"Wann er wieder rauskommt, konnte der Arzt aber auch nicht sagen."
Unsicher schob er seine Hände ganz tief in die Hosentaschen und sah auf den Boden.
"Was hat denn der Trainer überhaupt gesagt?"

"Hoffentlich ist die WM für ihn jetzt nicht gelaufen", seufzte er und deutete auf den freien Stuhl hinter Mats, das er sich ruhig setzten konnte. "Willst du was trinken", fragte er leise nach. Mats sah ein bisschen verloren aus, wie er da stand, total unsicher. Immerhin kannte er ihn ja.
"Jürgen war nicht da und Andreas auch nicht, hab aber eine Nachricht geschrieben", erzählte Benni und lief ins Zimmer, drückte Mats schließlich eine Wasserflasche in die Hand. "Tut mir Leid wegen dem im Park", entschuldige er sich dann leise und räusperte sich. Es tat ihm wirklich Leid, er hatte ein bisschen zu schnell gehandelt und einfach nicht nachgedacht.

"Ja, das hoffe ich auch", murmelte Mats. Das würde Mario wohl noch in ein noch tieferes Loch ziehen. Hoffentlich war die Kopfverletzung nicht so schlimm. Eine Gehirnerschütterung reichte eigentlich voll und ganz. "Hm, okay..."
Mats schüttelte nur den Kopf. Er wollte sich nicht setzen. Eigentlich wollte er sich nur noch kurz entschuldigen und dann wieder rüber zu Marco.
Benni ging jedoch ins Zimmer und kam kurz darauf mit einer Wasserflasche zurück, die er ihm in die Hand drückte.
"Danke", murmelte Mats leise. Er drehte den Verschluss auf und trank einen Schluck. Er war etwas überrascht, dass Benni sich dann bei ihm entschuldigte.
"Deswegen bin ich auch eigentlich hier...mir tut es auch leid. Ich hätte euch nicht so anschreien dürfen. Aber ich hab einfach Panik bekommen...wegen Mario."

"Jürgen wird ihn kaum mit Gehirnerschütterung trainieren lassen, oder", überlegte Benni. Mats kannte den Mann ja besser, hatte ihn schon lange als Trainer. 
Mit der Flasche in der Hand sah Mats gleich viel sicherer aus, vielleicht lag es auch einfach daran, das er jetzt etwas in der Hand hatte. Zu gerne hätte Benni einfach wieder diese tolle Freundschaft, ihm fehlte das. Aber er sollte das Thema einfach mal 2 Tage ruhen lassen, dann konnte er immer noch mit Mats sprechen.
"Wir hätten das vielleicht nicht gerade da besprechen sollen, aber ich lass mir meine Worte nicht einfach so im Mund rumdrehen", brummte er.

(Sorry, Telefon hat während dem Schreiben geklingelt. Jetzt wieder da  )

SMS an Benni

"Benni? Ich hoffe, die Nummer stimmt wirklich... ich wollte mich bei dir entschuldigen, ich wollte dich eben nicht so anmeckern... Aber du warst dann auf einmal so schnell weg, ich hab das wirklich nicht so gemeint Sei bitte nicht sauer, ja? LG Leo..."

"Das sicher nicht", schüttelte Mats den Kopf. "Aber eine Gehirnerschütterung ist immer noch harmloser als ein Schädelhirntrauma..."
Er zuckte mit den Schultern. Davon hatte er wirklich keine Ahnung. Aber dennoch hoffte er einfach nur das Beste für Mario.
"Versteh ich ja", murmelte Mats nickend. "Aber ehrlich gesagt, hab ich nicht mal richtig verstanden, worum es überhaupt ging, und ich möchte mich da auch nicht einmischen. Das ist eine Sache zwischen dir und Marco."
Und zu dem sollte er auch eigentlich wieder hin. Deswegen drehte Mats die Flasche auch wieder zu und stellte sie auf den Tisch.

Der Arzt schien wirklich wenig über Marios Zustand erzählt zu haben, vielleicht bekamen die Trainer da mehr raus. Hoffentlich würde der andere schnell wieder gesund werden. 
"Verständlich, er soll sich nur", Bennis stockte, schüttelte den Kopf, "ist ja auch egal",schob er hinterher. 
"Falls du was neues hörst, kannst du es mir ja erzählen. Max meldet sich ja nicht",bat er mit bettelndenAugen. b

Dankbar sah Mats Benni an, dass er doch wieder zurückruderte, obwohl er scheinbar eigentlich vorgehabt hatte, weiter über den Streit mit Marco zu diskutieren.
Schließlich nickte er.
"Ich werd dann auch mal wieder gehen", verabschiedete sich Mats dann und ging wieder rein.

Benni nickte, blieb allerdings hier draußen sitzen. "Bis dann", meinte er noch schnell und wartete, bis die Türe ins Schloss gefallen war. Seufzend erhob er sich von der Liege, räumte seine Sachen rein, schloss die Balkontüre und machte sich dann auf den Weg in den Fitnessraum. Mats sah er gerade noch auf dem Flur, blickte ihm hinterher, bevor Benni sich abwandte und ging.

Tbc: Fitnessraum

Irgendwie hatte Mats erwartet, dass Benni ihn wenigstens zur Tür bringen würde. Aber vielleicht war es doch besser, dass er es nicht tat.
Auf dem Flur atmete Mats kurz durch, bevor er wieder zu Marcos Zimmer ging.
Noch bevor er die Tür aufgeschlossen hatte, hörte er, wie Bennis Zimmertür aufging. Allerdings zwang er sich dazu, nicht zu ihm zu sehen.
Stattdessen verschwand er in Marcos Zimmer.

tbc: Marcos Zimmer