Marco Rs Zimmer

Marco lehnte sich seufzend gegen Mats' Körper und sah stumm auf die Decke, um einen Moment nachzudenken. "Ja, das schon, aber... ich hätte wenigstens mehr nachhaken müssen! Verstehst du? Ich wusste gar nichts, hab mich damit abgefunden, dass er irgendetwas gegen mich hat... ich hätte hartnäckiger sein müssen", murmelte er. "Du würdest dir an meiner Stelle doch genauso Vorwürfe machen, Mats."

Mats war sich sicher, dass Marco nachgehakt hatte. Mehr als einmal.
Aber irgendwann gab man halt auf, weil man einfach keine Kraft mehr hatte, dem anderen hinterher zu rennen.
"Ja, wahrscheinlich...", gab Mats zu. "Aber dennoch ist es nicht deine Schuld, dass es soweit gekommen ist."
Sie konnten nur froh sein, dass der Stein Mario dazwischen gekommen war.

"Wenn du meinst", brummte er missmutig, einfach nur, dass Mats nicht weiter widersprach. Er war der Meinung, dass er schuld war und dann war er es auch! "Aber.. sie schicken ihn ja jetzt hoffentlich nicht heim, oder? So schlimm ist das doch nicht! Er darf jetzt nicht einfach heimfahren!"

Dieser Satz war ein sicheres Anzeichen dafür, dass Marco ihm nicht glaubte. Aber Mats beließ es dabei. Er wollte hier keine Diskussion starten, an deren Ende sie sauer aufeinander waren.
"Ich weiß es nicht...", zuckte Mats mit den Schultern. "Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wissen Jürgen und Andy noch nicht mal Bescheid."

"Hm, scheiße... wenn sie ihn jetzt heimschicken, dann... das macht dann doch alles noch viel schlimmer!", redete er panisch auf Mats ein. "Stell dir mal vor, er ist dann wieder daheim und ganz alleine und wir alle hier und müssen so tun, als wäre nie was passiert! Er braucht uns und wir brauchen ihn! Sie dürfen ihn nicht heimschicken, ich kette mich zur Not an sein Handgelenk!"

"Beruhig dich", sah Mats seinen Kumpel eindringlich an.
"Noch ist nichts entschieden, okay?"
Allerdings musste er Marco da zustimmen. Der Trainerstab durfte Mario nicht nach Hause schicken. Das würde alles nur noch viel schlimmer machen.

"Das kann ich nicht! Es ist doch im Moment sowieso chaotisch, wieso sollte ich dann ruhig sein?! Ich trau denen zu, dass sie ihn einweisen oder so, dabei braucht er einfach nur uns und die Zeit, dass wir uns aussprechen können!", erklärte er ihm energisch und griff nach Mats' Arm, um diesen zu schütteln. "Versteh das doch!"

"Marco", versuchte Mats ihn irgendwie dazu zu bringen, aufzuhören zu reden.
Allerdings klappte das nicht so wirklich.
Dann entriss der Verteidiger seinem Kumpel seinen Arm. "Marco, ich steh auf deiner Seite, okay?"
Er wollte doch auch nicht, dass sie Mario einfach nach Hause schickten.

Marco sah bestürzt auf seine leeren Hände und seufzte... "Ich weiß doch... tut mir leid, aber ich hab das Gefühl, meine Nerven zerreißen jeden Augenblick... ich kann einfach nicht mehr", seufzte er. "Bin ich ein schlechter Freund? Bitte sei ehrlich... Hat Benni recht?"

Seufzend strich Mats dem Jüngeren über den Rücken. Marco brauchte gar nicht sagen, wie sehr ihn die Situation fertig machte, man sah es ihm auch so an.
Deswegen zog Mats ihn auch wieder in seine Arme.
"Nein, bist du nicht", widersprach er sofort. "Du bist die ganze Zeit für mich da gewesen, obwohl ich dich weggeschickt hab. Und im nachhinein bin ich wirklich dankbar, dass du mich nicht allein gelassen hast."

"Okay... ich wollte nur sicher gehen, dass du mir nicht auch irgendwann sowas an den Kopf wirst... von wegen, dass ich keine richtigen Freunde habe, weil ich so scheiße bin", murmelte er und kuschelte sich enger an Mats. "Ich bin irgendwie doch müde", gestand er schließlich, löste sich aber kein Stück von ihm. "Aber ich hab Angst vor den Träumen..."

Mats konnte sich nicht vorstellen, dass Benni das wirklich so gesagt hatte. Aber ehrlich gesagt, konnte Benni auch gar nichts zu den freundschaftlichen Qualitäten von Marco sagen. Sie waren schließlich nicht wirklich miteinander befreundet.
"Das stimmt ja auch nicht", redete Mats leise auf ihn an.
"Soll ich mich dazu legen?" Vielleicht konnte Marco ja dann besser schlafen.

"Hm... kannst du mich festhalten?", murmelte er und seufzte leise. "Ich bin so erbärmlich, aber ich sehe dauernd so schreckliche Bilder, wenn ich die Augen zu mache, ich will keine Alpträume, in denen Mario tot ist... als ich vorhin eingenickt bin, hat seine Familie mich angeschrien und auf einmal war er wieder da und hat mich einfach nur angeschaut... das war so schlimm", flüsterte er leise.

Mats nickte sofort. "Bist du nicht", widersprach er und schob sich dann die Schuhe von den Füßen.
"Ich halt dich fest."
Gleichzeitig ruschte er weiter auf die Matratze und zog Marco mit sich. Dann breitete er noch die Bettdecke über ihnen aus. "Versuch zu schlafen", murmelte er leise.

Auf Mats' Widerspruch sagte er nichts, immerhin sagte Mats das bestimmt nur, damit Marco sich sicherer fühlte... "Danke", flüsterte er und kuschelte sich schutzsuchend an Mats' Körper, bevor er angespannt die Augen schloss, in der Hoffnung, in einen traumlosen Schlaf zu fallen, um diesen Bildern zu entkommen.

Mats schlang beide Arme um Marco. Wenn er ihm so helfen konnte, zu schlafen, dann ging das voll in Ordnung. Mal abgesehen davon, dass sie sowieso öfter mal kuschelten.
Allerdings war das Handy in seiner Tasche dann doch etwas unbequem kurz, weswegen er es, möglichst unbemerkt, aus seiner Tasche zog. Dabei fiel ihm auch wieder ein, dass Rieke ihm ja geschrieben hatte.
Schnell schrieb Mats ihr zurück, bevor er das Handy dann auf den Nachttisch legte.

Marco seufzte leise im Schlaf und drängte sich eng an den warmen Körper neben sich. So schaffte er es, einige Minuten ruhig zu schlafen, bevor Mario vor seinem inneren Auge auftauchte und er sich zitternd verkrampfte. "Geh weg", nuschelte er und wollte mit dem Arm nach ihm ausholen, der allerdings zwischen ihm und Mats' Körper eingeklemmt war. "Du willst mich doch eh nicht", grummelte er in Mats' Oberteil und seufzte traurig.

Eine Weile war es ruhig, sodass auch Mats kurz erwog, die Augen zu schließen. Erster Trainingstag und sie schliefen die meiste Zeit. Aber gut, es war auch schon einiges passiert.
Allerdings bewegte sich Marco dann und murmelte irgendwas.
"Hey, ich bin's nur", redete Mats auf ihn ein, strich ihm über den Rücken. Marco könnte eine Mütze Schlaf wirklich gut gebrauchen. Deswegen hoffte Mats einfach, dass Marco sich gleich wieder beruhigen würde.

Marco wimmerte noch einige Sekunden, bis er wieder Mats' Berührungen spürte und seufzend ruhiger wurde. Erleichtert fiel er in einen traumlosen Tiefschlaf und lächelte entspannt. Er war Mats wirklich dankbar, dass er immer noch für ihn da war, auch wenn er ziemlichen Mist gebaut hatte...

Marco gab noch kurz einen leisen Laut von sich und schlief dann aber ruhig weiter.
Dankend sah Mats gen Decke. Denn so konnte auch er die Chance nutzen, die Augen zu schließen. Er war zwar wirklich nicht müde, aber kurze Zeit später war er dann doch eingedöst.
Hinter diesen Tag gehörte einfach nur ein Haken, sonst nichts. Oder man strich ihn einfach komplett aus dem Kalender. Das wäre Mats eigentlich sogar noch lieber.

Marco glitt schließlich doch in einen Traum, aber einen, in dem alle glücklich waren. Benni war freundlich und stand zu seiner Beziehung mit Mats, Mario hatte auch einen Freund und er... Timo?! Er zuckte im Schlaf zusammen, als er dem Jüngeren dreist auf den Hintern starrte und es den nicht einmal zu stören schien. Leise kicherte er im Schlaf und seuzte. Auch Marc war da, aber irgendwie schien der Mats komisch anzuschauen... verstand Marco nicht, aber sie hatten alle einen Freund.. Hatte er es doch gewusst, Marc war schwul! Leise grummelte er, da Benni ihn angelogen hatte und drehte sich unruhig in Mats' Armen um.

Sms an Mats

Dann bin ich ja froh das es dir schon mal gut geht.
Ja klar gerne. Dann musst du mich aber vor dem Hotel abholen, weil die mich bestimmt nicht so reinlassen

Sofort öffnete Mats seine Augen wieder, als Marco anfing, sich unruhig in seinen Armen zu bewegen. Mats legte seinen Arm noch dichter um Marcos Körper.
Hoffentlich würde er nicht aufwachen.
Allerdings vibrierte dann auch noch sein Handy auf dem Nachttisch und Mats stöhnte über seine eigene Dummheit. Er hätte das Teil komplett ausschalten sollen.
Dennoch griff Mats nach dem Ding.
Rieke hatte ihm geantwortet. Lächelnd tippte er eine Nachricht zurück.

Marco zuckte erneut zusammen und öffnete müde die Augen. Verwirrt rieb er sich den Schlaf aus seinen Augen und lächelte Mats an. "Oh, hey... du warst auch gerade in meinem Traum", nuschelte er und gähnte herzhaft. "Gibt es was Wichtiges?", erkundigte er sich müde, als er Mats mit dem Handy in der Hand ausmachen konnte.

Leider wurde Marco dann doch wach. Mats hätte ihm noch ein bisschen Schlaf gegönnt.
"Ein guter Traum?", fragte der Verteidiger vorsichtig nach.
Mats folgte Marcos Blick und sah auf sein Handy. Dann schüttelte er den Kopf. "War nur Rieke. Hab sie gefragt, ob sie nachher mal herkommen will."

"Der erste nein... aber der gerade schon, er war nur etwas verwirrend... aber eigentlich gut... Mario war glücklich und ich hatte auch Jemanden..." Den Namen würde er jetzt lieber nicht sagen.. "Und du auch... und Marc auch", erklärte er ihm und lächelte leicht. "Ah, gut... und, was schreibt sie? Kommt sie dich mal besuchen?"

Sms an Mats

Oh das hört sich ja nicht gut an! Ich kann auch jetzt kommen wenn du magst
Sitz hier gerade eh nur in einem Café rum und überlege ob ich jetzt weiter fotografiere oder eben nicht

So richtig konnte Mats auch nicht folgen. Zumindest ohne weitere Details. Deswegen konnte er gut verstehen, dass der Traum für Marco verwirrend gewesen war.
Aber der Blonde sah schon etwas erholter aus. Also hatte es sich schon gelohnt.
Gerade als Mats antworten wollte, vibrierte sein Handy erneut.
Schnell öffnete er die Nachricht.
"Ja, heute Abend...", erwiderte er dann und tippte eine Antwort.

Sms an Mats

Ok alles klar. Dann freu ich mich auf heute Abend bester Freund und Fotos zeig ich dir natürlich. Und was das angeht, da muss ich mit dir unbedingt drüber sprechen!

"Cool, was habt ihr vor? Zeigst du ihr das Hotelgelände? Keine Sorge, ich häng dir nicht an den Hacken, ich find was anderes", beruhigt er ihn schmunzelnd und rieb sich noch einmal über das Gesicht, bevor er sich aufsetzte. "Vielleicht geh ich mal schwimmen oder so..." Und mit Marc musste er ja auch noch dringend sprechen...